Gerahmter Ruhm Was O.J. Simpson mit Bushido verbindet – und was der stern damit zu tun hat
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Was verbindet O.J. Simpson und Bushido? Ein fragwürdiger Kunstgeschmack: Beide rahmten sich stern-Cover ein, die sie auf dem Titelbild zeigten. stern-Autor Hannes Roß über Skandale als dekoratives Statement.
Neulich klickte ich mich durch den Online-Katalog einer Auktion, in der O.J. Simpsons Nachlass versteigert wurde – er starb im vergangenen Jahr im Alter von 76 Jahren. Nicht aus privatem Interesse, natürlich. Streng beruflich. Das Angebot? Ernüchternd. Eine alte Bibel, ein verblasster Führerschein, ein Paar Lederhandschuhe. Für eine amerikanische Sport-Ikone ziemlich wenig.
Doch dann stutzte ich: Ein gerahmtes stern-Cover war im Angebot.
Das bei der Nachlassauktion von Goldin Auctions LLC angebotene stern-Cover aus dem Besitz von O.J. Simpson
Es war die Ausgabe vom 12. Oktober 1995. Das Titelbild zeigt O.J. Simpson grinsend nach dem Freispruch. Die Überschrift lautete: “Die Siegesfeier: Ein Urteil spaltet Amerika”. Warum ließ sich O.J. Simpson ausgerechnet dieses Cover einrahmen? War es eine Trophäe für den wohl umstrittensten Freispruch der US-Geschichte?
Simpson war angeklagt wegen des Doppelmordes an Nicole Brown Simpson und Ron Goldman. Nicole war seine Ex-Frau, Ron ein junger Kellner und Freund von ihr. Beide wurden am 12. Juni 1994 brutal mit zahlreichen Messerstichen vor Nicoles Haus in Los Angeles ermordet. Die Beweislast war erdrückend: Blutspuren, DNA-Beweise, ein seltsames Alibi – und eine Vorgeschichte häuslicher Gewalt gegen seine Frau. Alles sprach gegen O.J. Simpson und einen Freispruch.
O.J. Simpson und das stern-Cover
Vielleicht saß O.J. Simpson in den Jahren nach dem verblüffenden Urteil auf dem Sofa, blickte auf das stern-Cover und dachte: “Wie, zum Teufel, bin ich aus dieser Sache bloß rausgekommen?” Oder es war viel banaler: Das Cover schmeichelte ihm. Er hatte keine Ahnung, was diese deutschen Worte bedeuteten, aber die Farben passten gut zum Teppich. Man weiß es nicht. Fest steht nur: Das stern-Cover im Holzrahmen hing jahrelang in seinem Haus.
Das stern-Cover als Trophäe an der Wand
Und plötzlich fiel mir ein: So etwas hatte ich schon einmal gesehen. Irgendwann, um das Jahr 2015 herum, sah ich eine TV-Dokumentation über Bushido. Er stand in seiner Villa in Berlin, redete ernst in die Kamera – und hinter ihm, an der Wand, prangte gerahmt ein stern-Cover mit seinem Gesicht.
Die Titelzeile: “Bushido und die Mafia”. Ich fand das sehr komisch. Denn zwei Jahre zuvor hatte ich selbst mit ein paar stern-Kollegen an genau dieser Titelgeschichte recherchiert und mitgeschrieben. Das war keine schmeichelhafte Hommage gewesen. Wir belegten damals, dass Bushido enge Verbindungen zum berüchtigten Abou-Chaker-Clan pflegte und dem Familienoberhaupt Arafat sogar 50 Prozent seiner Einnahmen abtreten musste.
Die meisten Menschen würden sich so eine Enthüllung wohl kaum ins Wohnzimmer hängen. Aber Bushido? Nahm es sportlich. Für sein Gangsta-Rapper-Image war schlechte Presse schließlich auch gute Presse. Also ließ er sich das stern-Cover einrahmen und hängte es in seine Villa. Eine goldene Schallplatte für organisierte Kriminalität.
Aber ob das gerahmte stern-Cover seinen Umzug von Berlin nach Dubai im Jahr 2022 überlebt hat? Ich bezweifle es. Vielleicht taucht es eines Tages in Bushidos Nachlass auf – so wie jetzt Simpsons Exemplar. Angeblich sollte auch eine Sammlung alter, abgegriffener Pornomagazine aus Simpsons Haftzeit versteigert werden. Doch die wurde wider Erwarten doch nicht ins Auktionsangebot aufgenommen. Ein kleines bisschen Rest-Ehre wollte man O.J. wohl doch noch lassen.
Die Pornohefte wurden nicht versteigert
Auch wenn die Geldnot der Familie groß ist. 1997 wurde Simpson zivilrechtlich zur Zahlung von 33,5 Millionen Dollar an die Familien der Opfer Ron Goldman und Nicole Brown Simpson verurteilt. Mit Zinsen sind daraus inzwischen über 117 Millionen Dollar geworden. Jetzt hoffen die Erben, wenigstens einen kleinen Teil durch die Auktion zurückzuholen.
Und während ich das schreibe, frage ich mich: Sollte ich mitbieten? 50 Dollar Einstiegsgebot. Da ist noch alles drin für mich. Aber was, wenn ich den Zuschlag bekomme? Dann hätte ich ein Problem. Meine Frau kommt aus einer Inneneinrichterfamilie. Ich dürfte dieses gerahmte Cover nur im Wäschekeller aufhängen.
Dabei tut man O.J. Simpson doch Unrecht, wenn man ihn nach seinem Tod nur noch mit diesem Skandalprozess in Verbindung bringt. Er war einer der größten Footballspieler der USA. Und noch wichtiger – was viele vergessen: Er glänzte in seiner Rolle als Detective Nordberg in “Die nackte Kanone”.
Simpson spielte den trotteligen, aber unverwüstlichen Sidekick von Leslie Nielsens Figur Frank Drebin. Nordberg überlebte in der Filmreihe alles: Kugelhagel, eine Dampfwalze, Explosionen – nichts konnte ihm etwas anhaben. Nur ein Jahr nach seinem letzten Kinoauftritt, im dritten Teil der großartigen Slapstick-Komödie, verging der Welt das Lachen.
1995 wurde Simpson wegen Doppelmordes angeklagt. Und gegen alle Wahrscheinlichkeiten freigesprochen. Er überlebte – wie Nordberg in “Die nackte Kanone”. Nur erholt hat er sich nie davon. Vom Urteil, das die Öffentlichkeit über ihn gesprochen hatte.
Konflikte Bericht: Neun Soldaten bei Kämpfen in Kolumbien getötet
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Trotz des Friedensvertrags mit der größten Guerillaorganisation kontrollieren Splittergruppen noch immer Teile Kolumbiens. In den vergangenen Wochen griffen sie gezielt Soldaten und Polizisten an.
Bei Gefechten zwischen mutmaßlichen Rebellen sind Medienberichten zufolge im Südosten von Kolumbien mindestens neun Soldaten ums Leben gekommen. Rund zehn weitere Militärs seien nach den Kämpfen im Department Guaviare von den Guerilleros verschleppt worden, berichtete der Fernsehsender RCN unter Berufung auf die Streitkräfte.
In der Region sind verschiedene Splittergruppen der ehemaligen Guerillaorganisation Farc aktiv, die den Friedensvertrag 2016 nicht mittrugen und im Untergrund blieben. Sie sind häufig in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt.
“Ich trage die Verantwortung für das Leben jedes jungen Menschen in den Sicherheitskräften, und ich möchte, dass sie alle gesund und munter zu ihren Familien zurückkehren. In Kolumbien sollte niemand durch die Hand eines anderen sterben”, schrieb Präsident Gustavo Petro, der als junger Mann selbst einer Rebellenorganisation angehörte, auf der Nachrichtenplattform X. “Ich setze mich dafür ein, dass keine kolumbianische Mutter jemals wieder ein totes Kind entgegennehmen muss. Dieser Schmerz, der ein nationaler Schmerz ist, muss aufhören.”
In zwei Wochen 18 tote Soldaten und Polizisten in Kolumbien
In den vergangenen zwei Wochen wurden laut einem Bericht des Rundfunksenders Caracol bei verschiedenen Angriffen in dem südamerikanischen Land insgesamt 18 Soldaten und Polizisten getötet. “Wir verurteilen aufs Schärfste die gezielte Ermordung unserer Polizei- und Militärangehörigen, die sogar angegriffen werden, wenn sie außer Dienst und wehrlos sind”, schrieb Verteidigungsminister Pedro Sánchez auf der Nachrichtenplattform X.
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem 2016 zwischen der Regierung und der damals größten Rebellengruppe Farc geschlossenen Friedensabkommen verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.
Die Befürchtungen der lokalen Behörden scheinen sich zu bestätigen: Die Zahl der Todesopfer nach der Explosion in Südiran hat sich innerhalb weniger Stunden verdoppelt.
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Verfasst von: dpa
Die Druckwelle war noch 50 Kilometer weiter zu spüren: Die Zahl der Todesopfer bei der Explosion in der südiranischen Hafenstadt Schahid Radschaei ist auf mindestens 14 gestiegen. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am späten Samstagabend. Dem Bericht zufolge wurden bei dem Vorfall 750 Menschen, verletzt, etliche davon schwer. Sechs Menschen werden noch vermisst.
Ursache des Unglücks soll eine Explosion in einem Treibstofflager im Hafen gewesen sein. Ein Sabotageakt, über den in den sozialen Medien spekuliert wurde, bestätigte sich zunächst nicht; ebenso wenig Gerüchte, dass Raketentreibstoff in einem der Lagerhäuser die gewaltige Explosion ausgelöst habe. Eine Regierungssprecherin warnte am Samstag vor Medien-Spekulationen über die Ursache der Explosion.
Präsident Massud Peseschkian ordnete auf der Plattform X eine Untersuchung der Ursache sowie die bestmögliche Behandlung der Schwerverletzten an. Die Bevölkerung der Provinz Hormusgan wurde laut Medienberichten nach der Explosion aufgerufen, Blut für die Schwerverletzten zu spenden.
Schahid Radschaei ist der größte Containerhafen des Landes und gehört zum Haupthafen von Bandar Abbas in der Provinz Hormusgan. Der Hafen liegt am Nordufer der Straße von Hormus im Persischen Golf und gilt wegen seiner strategischen Lage als eine der wichtigsten Wirtschaftszonen des Landes. Dort werden mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels abgewickelt. Mit dem größten Containerterminal des Landes unterhält die Hafenstadt Seehandel mit 80 international bekannten Häfen und 21 Linienreedereien.
In anticipation of a potentially contentious election campaign for the Bundestag in 2025, six political parties in Germany have established a Fairness Agreement aimed at promoting respectful discourse and minimizing personal attacks during the campaign period. The parties involved in this agreement include the SPD, CDU, CSU, Greens, FDP, and the Left Party, while the AfD and BSW have opted not to participate.
The agreement comes in response to escalating tensions highlighted by recent heated exchanges regarding Chancellor Olaf Scholz’s leadership. Concerns arose over the potential for fierce confrontations during the upcoming campaign, particularly following statements made by Scholz and his CDU challenger, Friedrich Merz, which included derogatory remarks and accusations.
Under the terms of the Fairness Agreement, signatory parties have committed to avoiding personal insults and derogatory comments directed at one another, focusing instead on constructive debate. The agreement explicitly prohibits the dissemination of misinformation, affirming that parties will refrain from utilizing false information for campaign purposes, regardless of its origin.
Furthermore, the parties have vowed to maintain a peaceful atmosphere during the campaign, promising not to resort to violence against campaigners or damage competitors’ campaign materials. The protection of political posters and campaign sites is emphasized, with a clear directive against the destruction or alteration of such materials.
As part of their commitment to a fair election process, the parties have also agreed to ensure that their digital campaigning adheres to ethical standards. This includes a ban on the use of deepfake technology to misrepresent opponents’ statements and a requirement for clear identification of any content generated using artificial intelligence.
The Fairness Agreement seeks to foster an environment of accountability and transparency as parties gear up for the upcoming election. By eliminating the potential for misleading narratives and encouraging respectful competition, the signatories aim to uphold democratic principles throughout the electoral process.
As the political landscape evolves, the adherence to such agreements will play a critical role in shaping the tone and integrity of the election campaign leading up to the Bundestag elections.