Sports
Zweites Jahr in Folge mit Verlusten – Stuttgart Journal

Stuttgart. Im Jahr 2024 verzeichnete die baden-württembergische Wirtschaft einen signifikanten Rückgang der Exporte, der sowohl durch externe als auch interne Faktoren beeinflusst wurde.
Von Dirk Meyer (kai)
Laut Vorberichten des Statistischen Landesamtes beliefen sich die Ausfuhren auf 241,1 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 3,7 Prozent entspricht. Dies stellt den zweiten Rückgang in Folge dar, nachdem die Exporte bereits im Jahr 2023 um 5,9 Prozent gesunken waren.
Einfluss externer Faktoren
Der negative Trend im Außenhandel ist vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und anhaltenden Inflationsraten zu betrachten. Im Jahr 2022 erreichten die Exporte mit 266,0 Milliarden Euro aufgrund der höheren Energiepreise infolge des Ukraine-Konflikts ihren Höchststand.
Die darauf folgenden Preisveränderungen sowie Inflationsraten haben sich im Jahr 2024 jedoch verringert, was die Exportbedingungen zusätzlich beeinflusste. Ob und in welchem Umfang preisbetriebsbedingte Effekte die Außenhandelsstatistik steuerten, kann derzeit jedoch nicht genau quantifiziert werden.
Im Bundesvergleich war der Rückgang der Exporte in Baden-Württemberg wesentlich stärker ausgeprägt als in der Gesamtbundesrepublik. Hier sank der Exportwert lediglich um 1,2 Prozent auf 1.556,0 Milliarden Euro.
Rückgang bei Einfuhren
Auch die baden-württembergischen Einfuhren waren im Jahr 2024 von Rückgängen betroffen. Diese verringerten sich um 4,1 Prozent im Wert und markierten somit ebenfalls eine fortlaufende Abnahme. Dies könnte auf die allgemeine Abschwächung des Handels und mögliche Veränderungen in den Importierungsstrategien der Unternehmen in der Region hinweisen.
Exporte in die USA und andere Zielländer
Ein bemerkenswerter Aspekt des baden-württembergischen Exports war der Rückgang der Ausfuhren in die Vereinigten Staaten, die als wichtigstes Abnahmeland fungieren. Im Jahr 2024 belief sich der Exportwert auf 34,8 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 4,4 Prozent entspricht. Ein Vergleich der einzelnen Quartale zeigt, dass der Rückgang zum Jahresende hin beschleunigte, während die ersten neun Monate mit einem Minus von 2,3 Prozent vergleichsweise stabil waren.
Im Kontrast hierzu konnte die Schweiz als zweitwichtigstes Zielland einen Anstieg der Exporte um 9,9 Prozent auf 20,2 Milliarden Euro verzeichnen. Frankreich und die Niederlande folgen auf den Plätzen drei und vier, wobei beide Länder Rückgänge von 4,4 Prozent und 3,1 Prozent aufwiesen.
Die zehn größten Exportmärkte wiesen in wenigen Ausnahmefällen positive Zuwachsraten auf, insbesondere bei Exporte nach Polen, Spanien und dem Vereinigten Königreich.
Sektorale Entwicklungen
Die Exportverluste wurden am stärksten im Fahrzeugbau verzeichnet, der mehr als die Hälfte des gesamten baden-württembergischen Exportwertes ausmacht. Die Ausfuhren von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sanken um 11,0 Prozent auf 51,8 Milliarden Euro. Der Maschinenbau und die Pharmaindustrie litten ebenfalls unter den Marktrückgängen, wobei die Exporte in diesen Sektoren um 6,3 Prozent und 7,6 Prozent abnahmen.
Positiv hervorzuheben sind die Metall- und Nahrungsmittelausfuhren, die trotz der allgemeinen Marktentwicklungen teils steigende Exportwerte aufweisen.
So erzielten Metalle eine Zunahme von 26,4 Prozent, während die Nahrungsmittelindustrie um 8,5 Prozent zulegte. Diese Entwicklungen führen zu der Annahme, dass Preissteigerungen für diese Güter als Hauptursache für den Wertzuwachs verantwortlich sein könnten.
Fazit
Zusammenfassend ist festzustellen, dass der baden-württembergische Außenhandel im Jahr 2024 durch verschiedene strukturelle und globale Einflüsse negativ geprägt war.
Während einige Sektoren mit steigenden Exportzahlen aufwarten konnten, waren die meisten Branchen von einem merklichen Rückgang betroffen. Die kommende Zeit wird zeigen müssen, inwiefern die Unternehmen der Region in der Lage sind, auf diese Herausforderungen zu reagieren und potenzielle Wachstumsmöglichkeiten zu realisieren.
Export Baden-Württembergs von Januar bis Dezember 2024*) und 2023 nach Kontinenten und den wichtigsten Bestimmungsländern | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bestimmungsland | Januar bis Dezember | Veränderung | ||||||||
2024 | 2023 | Menge | Wert | |||||||
1.000 t | % | Mill. EUR | % | 1.000 t | % | Mill. EUR | % | |||
Export insgesamt | 33.912,6 | 100,0 | 241.140,1 | 100,0 | 33.869,7 | 100,0 | 250.347,6 | 100,0 | +0,1 | −3,7 |
darunter | ||||||||||
Afrika | 278,5 | 0,8 | 3.089,0 | 1,3 | 282,0 | 0,8 | 3.105,7 | 1,2 | −1,2 | −0,5 |
Amerika | 1.453,3 | 4,3 | 42.873,0 | 17,8 | 1.546,3 | 4,6 | 45.029,2 | 18,0 | −6,0 | −4,8 |
Asien | 1.823,8 | 5,4 | 38.831,1 | 16,1 | 1.893,5 | 5,6 | 41.913,3 | 16,7 | −3,7 | −7,4 |
Australien, Ozeanien und übrige Gebiete | 111,4 | 0,3 | 2.023,6 | 0,8 | 119,0 | 0,4 | 2.097,2 | 0,8 | −6,4 | −3,5 |
Europa | 30.244,0 | 89,2 | 154.298,1 | 64,0 | 30.027,7 | 88,7 | 158.190,7 | 63,2 | +0,7 | −2,5 |
darunter | ||||||||||
Europäische Union (EU 27) | 21.251,8 | 62,7 | 114.715,5 | 47,6 | 21.547,6 | 63,6 | 119.564,0 | 47,8 | −1,4 | −4,1 |
Eurozone | 17.700,9 | 52,2 | 84.024,6 | 34,8 | 18.045,1 | 53,3 | 88.247,2 | 35,2 | −1,9 | −4,8 |
Nicht-Eurozone | 3.551,0 | 10,5 | 30.690,9 | 12,7 | 3.502,5 | 10,3 | 31.316,8 | 12,5 | +1,4 | −2,0 |
ausgewählte Länder | ||||||||||
Vereinigte Staaten | 1.003,5 | 3,0 | 34.808,8 | 14,4 | 1.071,7 | 3,2 | 36.397,5 | 14,5 | −6,4 | −4,4 |
Schweiz | 7.520,6 | 22,2 | 20.185,3 | 8,4 | 6.944,9 | 20,5 | 18.359,7 | 7,3 | +8,3 | +9,9 |
Frankreich | 5.151,7 | 15,2 | 17.825,5 | 7,4 | 5.226,6 | 15,4 | 18.648,1 | 7,4 | −1,4 | −4,4 |
Niederlande | 4.125,2 | 12,2 | 16.470,4 | 6,8 | 4.099,1 | 12,1 | 16.999,3 | 6,8 | +0,6 | −3,1 |
China | 627,4 | 1,9 | 15.718,1 | 6,5 | 718,0 | 2,1 | 18.739,6 | 7,5 | −12,6 | −16,1 |
Italien | 2.163,9 | 6,4 | 12.226,4 | 5,1 | 2.216,9 | 6,5 | 14.365,9 | 5,7 | −2,4 | −14,9 |
Österreich | 2.560,4 | 7,6 | 11.409,9 | 4,7 | 2.825,7 | 8,3 | 11.949,6 | 4,8 | −9,4 | −4,5 |
Vereinigtes Königreich | 708,8 | 2,1 | 11.179,1 | 4,6 | 708,9 | 2,1 | 10.871,1 | 4,3 | −0,0 | +2,8 |
Polen | 1.250,5 | 3,7 | 9.277,9 | 3,8 | 1.211,0 | 3,6 | 8.974,1 | 3,6 | +3,3 | +3,4 |
Spanien | 670,3 | 2,0 | 7.607,1 | 3,2 | 645,6 | 1,9 | 7.583,3 | 3,0 | +3,8 | +0,3 |
nachrichtlich: | ||||||||||
Russische Föderation | 101,2 | 0,3 | 801,6 | 0,3 | 108,6 | 0,3 | 1.139,0 | 0,5 | −6,8 | −29,6 |
Ukraine | 65,6 | 0,2 | 718,3 | 0,3 | 64,0 | 0,2 | 622,1 | 0,2 | +2,5 | +15,5 |
*) Vorläufige Ergebnisse, Stand: Februar 2025.Datenquelle: Außenhandelsstatistik.© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025 |
Export Baden-Württembergs von Januar bis Dezember 2024*) und 2023 nach den wichtigsten Gütergruppen | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken, Ausgabe 2019 (GP 2019) | Januar bis Dezember | Veränderung | ||||||||
2024 | 2023 | Menge | Wert | |||||||
1 000 t | % | Mill. EUR | % | 1 000 t | % | Mill. EUR | % | |||
Export insgesamt | 33.912,6 | 100,0 | 241.140,1 | 100,0 | 33.869,7 | 100,0 | 250.347,6 | 100,0 | +0,1 | −3,7 |
darunter | ||||||||||
Kraftwagen und Kraftwagenteile | 2.561,3 | 7,6 | 51.849,0 | 21,5 | 2.682,6 | 7,9 | 58.237,1 | 23,3 | −4,5 | −11,0 |
Maschinen | 1.789,4 | 5,3 | 47.473,9 | 19,7 | 2.054,7 | 6,1 | 50.680,9 | 20,2 | −12,9 | −6,3 |
Pharmazeutische u.ä. Erzeugnisse | 56,3 | 0,2 | 27.335,8 | 11,3 | 60,8 | 0,2 | 29.571,8 | 11,8 | −7,5 | −7,6 |
Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse |
96,4 | 0,3 | 18.070,5 | 7,5 | 128,2 | 0,4 | 18.229,9 | 7,3 | −24,8 | −0,9 |
Elektrische Ausrüstungen | 512,4 | 1,5 | 16.620,9 | 6,9 | 566,4 | 1,7 | 18.222,2 | 7,3 | −9,5 | −8,8 |
Metalle | 1.441,1 | 4,2 | 11.701,7 | 4,9 | 1.427,6 | 4,2 | 9.261,2 | 3,7 | +0,9 | +26,4 |
Chemische Erzeugnisse | 3.117,1 | 9,2 | 11.646,7 | 4,8 | 2.972,1 | 8,8 | 12.102,7 | 4,8 | +4,9 | −3,8 |
Metallerzeugnisse | 796,2 | 2,3 | 9.192,6 | 3,8 | 845,0 | 2,5 | 9.699,4 | 3,9 | −5,8 | −5,2 |
Gummi- und Kunststoffwaren | 882,2 | 2,6 | 7.037,0 | 2,9 | 901,9 | 2,7 | 7.430,8 | 3,0 | −2,2 | −5,3 |
Nahrungs- und Futtermittel | 2.383,0 | 7,0 | 6.091,5 | 2,5 | 2.414,6 | 7,1 | 5.616,5 | 2,2 | −1,3 | +8,5 |
*) Vorläufige Ergebnisse, Stand: Februar 2025.Datenquelle: Außenhandelsstatistik.© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2025 |
Sports
Vreden unterliegt trotz drei Führungen

Auf und ab ging es in der zweiten Halbzeit. Am Ende nutzte der SV Heek die Fehler der Vredener und Spielertrainer Mike Börsting traf spät zum Sieg.
Sports
Photovoltaik rechnet sich in Süddeutschland schneller – Stuttgart Journal

Der Süden Deutschlands gilt als sonnenreichste Region des Landes. Städte wie Freiburg, Regensburg oder Konstanz erreichen Spitzenwerte bei den jährlichen Sonnenstunden – teils über 1.900 pro Jahr. Auch die Intensität der Strahlung ist höher als anderswo.
Durch den steileren Sonnenstand und die kürzere Strecke durch die Atmosphäre trifft mehr Energie pro Quadratmeter auf die Solarmodule. Für Hausbesitzer und Unternehmen rechnen sich Photovoltaik-Anlagen im Schnitt ein halbes bis anderthalb Jahre schneller als im Norden. Ein Vorteil, der sich auch langfristig bezahlt macht.
Ein Gastbeitrag von Johannes Ostwald, Geschäftsführer Solar Süddeutschland & Wärmepumpen Süddeutschland
Wer diesen Heimvorteil bestmöglich ausschöpfen möchte, sollte ein paar Punkte beachten.
Am wichtigsten ist, den selbst erzeugten Strom möglichst weitgehend im eigenen Haushalt zu nutzen. Denn während die Einspeisevergütung für Solarstrom inzwischen auf unter acht Cent pro Kilowattstunde gefallen ist und weiter sinkt, kostet Netzstrom aktuell knapp 40 Cent, je nach Anbieter und Strommix. Jede Kilowattstunde Eigenverbrauch spart also bares Geld.
Damit dieser also noch weiter maximiert werden kann, empfiehlt sich die Kombination der PV-Anlage mit einem Batteriespeicher, der tagsüber überschüssigen Strom aufnimmt und abends wieder zur Verfügung stellt. So steigt der Eigenverbrauchsanteil von rund einem Drittel ohne Speicher auf bis zu 80 Prozent mit Speicher.
Noch effizienter wird es, wenn ein Energiemanagement-System die Stromnutzung im Haushalt steuert. Es verschiebt den Betrieb von Geräten wie Waschmaschinen, Wärmepumpen oder Wallboxen gezielt in die Zeiten hoher Sonneneinstrahlung. Moderne Systeme beziehen sogar Wetterprognosen ein und sorgen dafür, dass möglichst wenig teurer Netzstrom zugekauft werden muss.
Wichtig ist außerdem eine vorausschauende Planung. Die Anlagengröße sollte im Mindesten mit dem Verbrauch dimensioniert werden. Noch besser: zukünftige Verbraucher wie Elektroautos oder Wärmepumpen gleich in die Planung miteinbeziehen, um ein späteres Nachrüsten zu vermeiden und Kosten zu sparen.
Schließlich kommt es auf die richtige Beratung an. Der Markt wächst rasant, doch nicht jeder Anbieter plant zuverlässig. Empfehlenswert sind Meisterbetriebe mit regionaler Erfahrung, die auch rechtliche Vorgaben wie das neue Solarspitzengesetz im Blick haben. Dieses schreibt unter anderem intelligente Mess- und Steuereinheiten vor, damit Einspeisung und Verbrauch in Zeiten hoher Solarproduktion optimal geregelt werden können.
Sports
Bundeshaushalt – Bundeshaushalt 2025: Ein Budget für drei Monate

Las der Regierung am Dienstag im Bundestag die Leviten: Linke-Chefin und Haushaltsexpertin Ines Schwerdtner
Foto: dpa/Britta Pedersen
Was lange währt, wird Großgeschenk an die Wirtschaft in der Hoffnung auf Investitionen sowie ein Blankoscheck für die Aufrüstung, frei nach dem Motto: »Whatever it takes«: der Bundeshaushalt 2025 und seine kreditfinanzierten Schattenetats. Am Donnerstag wird der Bundestag ihn beschließen, etliche Einzelpläne passierten bereits zu Beginn der Haushaltswoche am Dienstag das Parlament.
Letztlich steht seit der Konsensfindung in der sogenannten Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Parlaments am 4. September bereits alles fest. Gleichwohl lieferten sich Opposition und Regierungsvertreter in der ersten Haushalts-Plenarsitzung am Dienstag harte Wortgefechte. Namens der Linken geißelte deren Vorsitzende Ines Schwerdtner die soziale Schieflage des Etats wie auch der Pläne für die nächsten Jahre. Ihre Partei werde den Haushalt nicht mittragen, die Regierung finde »in uns ihren entschiedensten Gegner«, erklärte Schwerdtner anschließend.
Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) hatte zu Beginn der mehrtägigen Schlussdebatte den Etat gelobt: »Wir investieren, wir reformieren und wir konsolidieren.« Rednerinnen und Redner der Opposition kritisierten hingegen, dass trotz neuer Rekordschulden kaum Geld bei den Menschen ankomme und Mittel für Investitionen zum »Stopfen von Löchern« zweckentfremdet würden.
Der Haushalt sieht Ausgaben von insgesamt 502,5 Milliarden Euro vor. Die Neuverschuldung im Kernhaushalt soll fast 82 Milliarden Euro betragen. Hinzu kommen weitere neue Kreditaufnahmen für die Sondervermögen für die Bundeswehr sowie für Investitionen in Infrastruktur und Klimaneutralität in Höhe von rund 58 Milliarden. Für Kredite für die Bundeswehr und für die Sondervermögen gelten Ausnahmen von der Schuldenbremse im Grundgesetz.
Für den militärischen Bereich, in den auch die Unterstützung der Ukraine fällt, sind allein im Kernetat 75 Milliarden Euro vorgesehen, davon 30 Milliarden schuldenfinanziert. Aus dem Infrastruktur-Sondervermögen will der Bund in diesem Jahr etwas mehr als 37 Milliarden Euro nutzen. Davon sollen knapp zwölf Milliarden in den Verkehrsbereich fließen, darunter 2,5 Milliarden in den Erhalt von Autobahnbrücken und mehr als 7,5 Milliarden in den von Bahnschienen. 1,5 Milliarden Euro aus dem Topf fließen an in Krankenhäuser, fast drei Milliarden in den Breitbandausbau für bessere Internetverbindungen.
»Noch nie hat eine Regierung so viel Geld ausgegeben, und noch nie ist so wenig bei den Menschen angekommen.«
Ines Schwerdtner Linke-Bundesvorsitzende
Die Grünen-Politikerin und Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Lisa Paus, warf der Regierung mit Blick auf das 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz vor, für Investitionen vorgesehene Mittel für Konsumausgaben zu verpulvern. Von »Verschiebebahnhöfen und Haushaltstricksereien«, sprach in Berlin Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann. Sie pochte auch darauf, wie vereinbart Mittel aus dem Sondervermögen für Klimaschutz-Investitionen einzusetzen.
Haushaltspolitikerin Schwerdtner konstatierte: »Noch nie hat eine Regierung so viel Geld ausgegeben, und noch nie ist so wenig bei den Menschen angekommen.« Der geplante »Herbst der Reformen« entpuppe sich als »massiver Angriff auf den Sozialstaat«. Von den angekündigten Investitionen bleibe »vermutlich nur heiße Luft«. Es würden »fast 50 Milliarden Euro Steuergeschenke an Unternehmen« herausgeblasen, während ständig darüber geredet werde, »wie man den Ärmsten noch zehn Euro aus der Tasche ziehen kann«, warf Schwerdtner Union und SPD vor. Sie forderte stattdessen eine Vermögensteuer, die »100 Milliarden Euro« jährlich einbringen würde.
Klingbeil verwies hingegen auf Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, »um unser Land effektiver, moderner und handlungsfähiger zu machen«. Zugleich habe die Regierung die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ermöglicht. »Wir wollen, dass die Bagger schnell rollen«, sagte er. Angesichts knapper Mittel müsse die Regierung zugleich bei den Ausgaben »priorisieren«.
Den Investitionsanteil von mehr als 20 Prozent bzw. 62,7 Milliarden Euro im Haushalt hob Unions-Fraktionsvize Mathias Middelberg hervor. Damit schaffe die Koalition »die Grundlage für neues Wirtschaftswachstum in Deutschland«. Dazu beitragen sollten auch die Entlastungen bei den Energiekosten sowie die Erhöhung der Pendlerpauschale, aber auch Anreize zu längerem Arbeiten durch die geplante »Aktivrente«. Einsparpotenzial sieht Middelberg beim Sozialsystem. Eine Kommission zu dessen Reform hat kürzlich ihre Arbeit aufgenommen.
nd.DieWoche – unser wöchentlicher Newsletter
Mit unserem wöchentlichen Newsletter nd.DieWoche schauen Sie auf die wichtigsten Themen der Woche und lesen die Highlights unserer Samstagsausgabe bereits am Freitag. Hier das kostenlose Abo holen.
Die Verabschiedung des Etats 2025 hatte sich wegen der Bundestagswahl und des folgenden Regierungswechsels stark verzögert. Aktuell gilt daher eine vorläufige Haushaltsführung, die erst mit dem Inkrafttreten des neuen Etats endet. Parallel läuft bereits das Verfahren zur Aufstellung des Haushalts für 2026. Über diesen Plan wird der Bundestag kommende Woche erstmals debattieren, er soll noch in diesem Jahr beschlossen werden. Während die Regierungskoalition für das kommende Jahr noch davon ausgeht, den Etat formal ohne Lücken hinzubekommen, klafft derzeit im Plan für 2027 noch ein riesiges »Loch« von rund 34 Milliarden Euro.
Im vergangenen November scheiterte die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP letztlich an der Aufstellung des Haushalts 2025. Es ging um eine Lücke von drei Milliarden Euro, die der damalige Kanzler Olaf Scholz durch Kredite schließen wollte. Sein Finanzminister Christian Lindner (FDP) lehnte das rigoros ab. Letzten Endes wurde er von Scholz entlassen.
Nach der vorgezogenen Bundestagswahl räumten Union und SPD diesen potenziellen Streitpunkt direkt aus: Sie schafften durch Ausnahmen von der Schuldenbremse enorme Kreditspielräume für Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben. Diese summieren sich auf fast eine Billion Euro über zehn Jahre.
-
Tech8 months ago
Allergie- & Immunologietage | Düsseldorf Congress
-
Business8 months ago
Legal Initiatives Intensify Around Abortion Pill Access
-
Fashion6 months ago
30 Tage Bikini Workout | Women’s Best Blog
-
Fashion6 months ago
8 Übungen gegen Cellulite | Women’s Best Blog
-
Fashion6 months ago
Cellulite loswerden? Das hilft! | Women’s Best Blog
-
Fashion3 months ago
Me Made Mittwoch mit neuen Regeln am 02. Juli 2025
-
Entertainment4 months ago
BRUIT≤ – The Age of Ephemerality
-
Fashion8 months ago
In diesem Blogartikel findest du eine hilfreiche ➤ CHECKLISTE mit ✔ 5 TIPPS, um deine ✔ Zeit besser einzuteilen & deine ✔ Fitness-Ziele zu erreichen! ➤ Jetzt lesen!