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Deutschland scheitern im WM-Viertelfinael an Portugal

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Deutschland scheitern im WM-Viertelfinael an Portugal

Oslo-Krimi ohne Happy End – Heimflug statt Halbfinale: Der Medaillen-Traum von Deutschlands Handballern ist auf dramatische Weise geplatzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason verlor ihr WM-Viertelfinale gegen Portugal mit 30:31 (26:26, 9:13) nach Verlängerung und verpasste trotz einer überragenden Leistung von Torhüter Andreas Wolff den angestrebten Sprung unter die besten Vier.

„Natürlich ist das sehr bitter für die Jungs“, sagte Gislason am ARD-Mikrofon: „Nach einem sehr schlechten Start hat die Mannschaft großartig gekämpft. Andi war überragend.“

Wolff ist bester DHB-Spieler

Ein halbes Jahr nach dem olympischen Silber-Coup bot das deutsche Team vor 7457 Zuschauern in der Unity Arena eine zu wechselhafte Vorstellung. Zwar kam die DHB-Auswahl nach einem Vier-Tore-Rückstand wieder zurück, verpasste es in der Schlussphase der regulären Spielzeit aber trotz einiger Großchancen sich vorentscheidend abzusetzen. Portugal bewies die besseren Nerven und zog erstmals in ein WM-Halbfinale ein.

Bester DHB-Spieler war noch Wolff, der seine Mannschaft mit 21 oft spektakulären Paraden im Spiel hielt. Der sichere Siebenmeterschütze Lukas Zerbe traf neunmal Mal für ein deutsches Team, das gegen die flinken Südeuropäer in der Abwehr zu selten Zugriff bekam und im Angriff über weite Strecken der Partie zu wenig Ideen und Durchschlagskraft entwickelte.

Statt um die erste WM-Medaille seit 18 Jahren zu spielen und zum dritten Mal hintereinander bei einem großen Turnier ins Halbfinale einzuziehen, steht für Wolff und Co. am Donnerstag nun die Heimreise an.

Letzte WM-Medaille beim Turnier 2007

Die DHB-Auswahl hatte vor dem Turnier von Edelmetall geträumt und den Halbfinaleinzug als Ziel ausgegeben – wurde diesem über den gesamten Turnierverlauf aber nur selten gerecht. Schon in der Vorrunde wackelte Deutschland, in der Hauptrunde setzte es gegen Olympiasieger und Weltmeister Dänemark dann eine 30:40-Pleite, ehe gegen das portugiesische Überraschungsteam nun das Aus folgte.

Ihre letzte WM-Medaille gewannen deutsche Handballer beim goldenen Wintermärchen 2007. Die nächste Chance auf eine Wiederholung des Coups von Köln bekommen Wolff und Co. bei der Heim-WM 2027.

Die Portugiesen, die in der Hauptrunde schon den EM-Dritten Schweden, Gastgeber Norwegen und den zweimaligen Weltmeister Spanien hinter sich gelassen hatten, treffen im Kampf um das Endspiel am Freitag (20.30 Uhr) auf Top-Favorit Dänemark. Im zweiten Halbfinale stehen sich am Donnerstag (21.00 Uhr/Sportdeutschland.tv und Eurosport) in Zagreb Europameister Frankreich und Co-Gastgeber Kroatien gegenüber.

„Die sind extrem schnell, es macht Spaß, denen zuzuschauen“, sagte Gislason über die Portugiesen unmittelbar vor der Partie am ARD-Mikrofon: „Aber letztendlich müssen wir auch unsere Stärken durchbringen. Das heißt: unsere eigene Abwehr, unsere eigene zweite Welle und unser eigenes Angriffsspiel.“

Deutschland startet gut in Halbzeit zwei

Von diesen Stärken kam zunächst allerdings keine so wirklich zum Zug. Obwohl Keeper Wolff allein in den ersten fünf Minuten fünf (!) Bälle parierte, gehörte die Anfangsphase den Portugiesen. Vorne fehlte es ohne Knorr, den Gislason nach dessen Erkältung zu Beginn auf der Bank ließ, an Durchschlagskraft. Die Abwehr wirkte gegen die flinken Südeuropäer vor allem im Zentrum überfordert.

Gislason reagierte auf den schnellen 1:5-Rückstand und brachte Knorr nach zehn Minuten. Dies zeigte Wirkung. Die deutsche Offensive ging nun mehr in die Tiefe, Knorr traf zum 3:6 (14.) – und hinten hielt Wolff einfach weiter. „Wir sind jetzt im Spiel drin“, rief Gislason seinen Spielern in einer Auszeit zu. Weiter als bis auf 6:7 (20.) kam Deutschland bis zur Pause aber nicht heran, weil Portugal weiterhin cleverer spielte und in Überzahl zwei Mal quer über das Feld ins verwaiste deutsche Tor traf.

Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte das deutsche Team. Vor allem offensiv. Immer wieder suchten und fanden die deutschen Angreifer nun Kreisläufer Golla, der die Chancen aus kurzer Distanz eiskalt nutzte. In dieser Phase profitierte die DHB-Auswahl auch von der Hinausstellung gegen Luís Frade, der für ein übles Foul an Renars Uscins die Rote Karte sah (35.). „Das könnte ein Gamechanger sein“, sagte ARD-Experte Johannes Bitter.

Auch Gislason witterte nun die Chance. „Sehr gut, sehr gut. Wir müssen weniger motzen, vor allem ich, sonst kriege ich zwei Minuten“, brüllte Gislason mit kratzender Stimme. Als Knorr wenig später zum 17:18 traf (43.) und dann Zerbe das deutsche Team mit drei Treffern in Serie auch noch zum ersten Mal in Führung warf (20:18), sprang die gesamte deutsche Bank jubelnd auf.

In der Folge entwickelte sich eine dramatische Schlussphase, in der weiterhin Wolff eine der Hauptrollen spielte. Der Kieler Torhüter hielt etliche freie Bälle, konnte das 22:22 (53.) aber auch nicht verhindern. Das Spiel war längst ein echter Handball-Thriller – mit dem besseren Ende für Portugal.

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Konflikte: Bericht: Neun Soldaten bei Kämpfen in Kolumbien getötet

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Hinter dem Angriff dürfte eine Splittergruppe der Farc-Rebellen stecken. (Archivbild) Foto: Juan B Diaz/AP

Konflikte
Bericht: Neun Soldaten bei Kämpfen in Kolumbien getötet






Trotz des Friedensvertrags mit der größten Guerillaorganisation kontrollieren Splittergruppen noch immer Teile Kolumbiens. In den vergangenen Wochen griffen sie gezielt Soldaten und Polizisten an.

Bei Gefechten zwischen mutmaßlichen Rebellen sind Medienberichten zufolge im Südosten von Kolumbien mindestens neun Soldaten ums Leben gekommen. Rund zehn weitere Militärs seien nach den Kämpfen im Department Guaviare von den Guerilleros verschleppt worden, berichtete der Fernsehsender RCN unter Berufung auf die Streitkräfte.

In der Region sind verschiedene Splittergruppen der ehemaligen Guerillaorganisation Farc aktiv, die den Friedensvertrag 2016 nicht mittrugen und im Untergrund blieben. Sie sind häufig in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt. 

“Ich trage die Verantwortung für das Leben jedes jungen Menschen in den Sicherheitskräften, und ich möchte, dass sie alle gesund und munter zu ihren Familien zurückkehren. In Kolumbien sollte niemand durch die Hand eines anderen sterben”, schrieb Präsident Gustavo Petro, der als junger Mann selbst einer Rebellenorganisation angehörte, auf der Nachrichtenplattform X. “Ich setze mich dafür ein, dass keine kolumbianische Mutter jemals wieder ein totes Kind entgegennehmen muss. Dieser Schmerz, der ein nationaler Schmerz ist, muss aufhören.”

In zwei Wochen 18 tote Soldaten und Polizisten in Kolumbien

In den vergangenen zwei Wochen wurden laut einem Bericht des Rundfunksenders Caracol bei verschiedenen Angriffen in dem südamerikanischen Land insgesamt 18 Soldaten und Polizisten getötet. “Wir verurteilen aufs Schärfste die gezielte Ermordung unserer Polizei- und Militärangehörigen, die sogar angegriffen werden, wenn sie außer Dienst und wehrlos sind”, schrieb Verteidigungsminister Pedro Sánchez auf der Nachrichtenplattform X.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem 2016 zwischen der Regierung und der damals größten Rebellengruppe Farc geschlossenen Friedensabkommen verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.

dpa

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Zahl der Toten nach Explosion im Iran steigt auf 14

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Zahl der Toten nach Explosion im Iran steigt auf 14

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Fairness Agreement Reached Among Six Parties Ahead of 2025 Bundestag Elections

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Trump Advocates for Death Penalty Reinforcement Amid Biden's Policy Changes

Mon 23rd Dec, 2024

In anticipation of a potentially contentious election campaign for the Bundestag in 2025, six political parties in Germany have established a Fairness Agreement aimed at promoting respectful discourse and minimizing personal attacks during the campaign period. The parties involved in this agreement include the SPD, CDU, CSU, Greens, FDP, and the Left Party, while the AfD and BSW have opted not to participate.

The agreement comes in response to escalating tensions highlighted by recent heated exchanges regarding Chancellor Olaf Scholz’s leadership. Concerns arose over the potential for fierce confrontations during the upcoming campaign, particularly following statements made by Scholz and his CDU challenger, Friedrich Merz, which included derogatory remarks and accusations.

Under the terms of the Fairness Agreement, signatory parties have committed to avoiding personal insults and derogatory comments directed at one another, focusing instead on constructive debate. The agreement explicitly prohibits the dissemination of misinformation, affirming that parties will refrain from utilizing false information for campaign purposes, regardless of its origin.

Furthermore, the parties have vowed to maintain a peaceful atmosphere during the campaign, promising not to resort to violence against campaigners or damage competitors’ campaign materials. The protection of political posters and campaign sites is emphasized, with a clear directive against the destruction or alteration of such materials.

As part of their commitment to a fair election process, the parties have also agreed to ensure that their digital campaigning adheres to ethical standards. This includes a ban on the use of deepfake technology to misrepresent opponents’ statements and a requirement for clear identification of any content generated using artificial intelligence.

The Fairness Agreement seeks to foster an environment of accountability and transparency as parties gear up for the upcoming election. By eliminating the potential for misleading narratives and encouraging respectful competition, the signatories aim to uphold democratic principles throughout the electoral process.

As the political landscape evolves, the adherence to such agreements will play a critical role in shaping the tone and integrity of the election campaign leading up to the Bundestag elections.

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