Connect with us

Business

Polizist nach Schuss in Rücken freigesprochen

Published

on

Polizist nach Schuss in Rücken freigesprochen

„Er hätte die Schüsse nicht abgeben dürfen“, sagte der Vorsitzende Richter. Sie seien nicht verhältnismäßig gewesen, weil keine akute Gefahr für Leib und Leben von Menschen bestanden habe. Dennoch sei die Tat nicht strafbar.

Der Beamte habe unter dem Eindruck einer hochdynamischen Situation eine Fehleinschätzung getroffen. Polizisten müssten in Sekundenbruchteilen entscheiden. Dabei könne es zu Fehlern kommen.

Der Staatsanwalt hatte elf Monate Haft auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt gefordert. Es habe keine Rechtfertigung für die Schüsse gegeben. Er sprach von einem stressbedingten Augenblicksversagen.

Messer war Schlüsselbund

Der Beamte war mit einer Kollegin nachts in einen Park am Düsseldorfer Hauptbahnhof gerufen worden, weil dort ein Mann ein Pärchen mit einem Butterfly-Messer bedroht haben sollte. Das Messer entpuppte sich aber später als Schlüsselbund.

Als der Polizist mit gezogener Waffe auf den psychisch kranken Obdachlosen zuging, widersetzte der sich der Aufforderung, sich auf den Boden zu legen. Dann soll er in seine Hosentasche gegriffen haben, woraufhin der Polizist einen Taser ausgelöst hatte. Die Wirkung des Elektroschocks blieb allerdings gering, der Mann konnte sich schnell wieder aufrappeln und sich dem Anlegen von Handschellen entziehen. Dabei soll er laut Darstellung des Beamten den Taser an sich gerissen haben.

Daraufhin feuerte der 27-jährige Polizist drei Schüsse ab, von denen der dritte den damals 32-Jährigen durch einen Rucksack in den Rücken traf. Er überlebte lebensgefährlich verletzt dank Notoperation. Der Spurenlage zufolge hatte sich der 32-Jährige bereits sechs bis sieben Meter entfernt, als ihn die Kugel von hinten traf.

Keine Zeit für lange Überlegungen

Der Verteidiger argumentierte, sein Mandant habe schlicht keine Zeit für lange Überlegungen gehabt. Er habe von einem mit Messer und Taser bewaffneten Gefährder ausgehen müssen. „Da ist jemand, der sich gefährlich verhält. Darauf muss er doch reagieren.“ Im Gummersbach habe sich ein Täter auch zunächst weggedreht und dann plötzlich doch einen Polizisten angegriffen.

„Ich bedauere stark, dass jemand schwer verletzt worden ist“, sagte der angeklagte Beamte in seinem Schlusswort. „Die Situation war für mich sehr gefährlich. Ich hatte keine andere Wahl, als die Schusswaffe einzusetzen.“

Das inzwischen 33-jährige Opfer ist polizeibekannt und gilt als psychisch auffällig. Ein paar Tage vor den Schüssen hatte er randaliert und war in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Seit 2018 war er der Polizei zufolge 13 Mal aufgefallen – und nach der Schussverletzung in Düsseldorf weitere viermal. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob sie Revision einlegt.

Business

Wie sich das Kräfteverhältnis in Nahost verändert

Published

on

By

Wie sich das Kräfteverhältnis in Nahost verändert

Israel warnt seit Jahren vor dem Atomprogramm des Irans und sieht sich dadurch in seiner Existenz bedroht. Doch auch die aktuelle militärische Eskalation birgt große Gefahren für die ganze Region – denn es drohen Vergeltungsschläge. Daher bemühen sich derzeit zahlreiche Staaten, darunter auch Deutschland, und Organisationen um Deeskalation.

Die weitere Schwächung des Mullah-Regimes könnte zu einem neuen Kräfteverhältnis im Nahen und Mittleren Osten führen – wenn der Iran erstmals seit fast fünfzig Jahren deutlich zurückgedrängt wird und sich neue Machtzentren entwickeln. Zur Erinnerung: Der Iran hat zu Zeiten der islamischen Revolution 1979 auf eine Verbreitung der eigenen Ideologie gesetzt. Über Proxys (Stellvertreter) wie schiitisch-islamische Milizen sollten Glaubensbrüder in den Ländern der arabischen Halbinsel dazu gebracht werden, die Revolution der Mullahs weiterzutragen.

Teheran hatte die Vernichtung Israels zur „heiligen Pflicht“ erklärt

Damals erklärte Teheran auch die Lösung der Palästinenserfrage – durch die Vernichtung Israels – zur heiligen Pflicht. Dabei ging es den schiitischen Machthabern insbesondere auch darum, den sunnitischen arabischen Herrscherhäusern, insbesondere Saudi-Arabien, die Rolle der Wächter der heiligen islamischen Stätten streitig zu machen. Es geht also um Mekka und Medina, aber auch um Jerusalem.

Die Hamas setzte auf die Unterstützung der Proxys des Irans, als die radikal-islamische Gruppe am 7. Oktober 2023 den Terrorangriff auf Israel verübte – und bekam Waffenhilfe von der libanesischen Hisbollah und den Huthi-Milizen im Jemen. Israel schlug massiv zurück: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ist inzwischen tot. In Syrien kam es, auch wegen der Schwächung der Hisbollah, zum Sturz des mit Teheran verbündeten Assad-Regimes.

Schwierig ist die Lage derweil für den jordanischen König, der sich im Spagat üben muss. Weil er einerseits hilft, Israel bei iranischen Drohnenangriffen mit Abwehrraketen zu schützen, andererseits dadurch immer mehr Rückhalt in der eigenen Bevölkerung verliert. Auch Ägypten leidet: Ohnehin schon wirtschaftlich stark gebeutelt, fließt gerade wegen der Huthi-Angriffe auf Schiffe im Roten Meer deutlich weniger Geld aus einer der Haupteinkommensquellen, dem Suez-Kanal, in die Staatskasse.

Profitieren könnte Saudi-Arabien

Saudi-Arabien hat die aktuellen Angriffe Israels auf den Iran als Verletzung der Souveränität und der Sicherheit des Iran und als Bruch von internationalem Recht verurteilt. Dennoch könnte das ölreiche Land am Ende gestärkt aus der eskalierenden Lage hervorgehen. Dass Riad als politischer Akteur wichtiger geworden ist, war bereits durch den Besuch von US-Präsident Donald Trump in dem Königreich deutlich geworden.

„Es gibt eine neue Ordnung in der arabischen Welt. Und Saudi-Arabien ist das neue Gravitationszentrum“, sagte Philipp Dienstbier, Leiter des Regionalprogramms Golf-Staaten der Konrad-Adenauer-Stiftung, unserer Redaktion. „Auch Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate sind deutlich wichtiger geworden.“

Mit Blick auf deutsche Vermittlungsbemühungen im Nahen und Mittleren Osten betonte er: „Deutschland sollte den Golfstaaten – anders als die ehemalige Bundesregierung – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern pragmatisch und an unseren Interessen ausgerichtet gegenübertreten.“

Die Saudis fordern eine „glaubwürdige Perspektive“ für einen Palästinenser-Staat

Saudi-Arabien ist an einer Deeskalation in der Region interessiert und lehnt eine weitere direkte Konfrontation zwischen Israel und dem Iran daher ab. „Das Land will seine Wirtschaft transformieren und vom Erdöl wegkommen. Darauf liegt der Fokus“, erläuterte Philipp Dienstbier.

So arbeite Riad seit 2022 daran, alte Konflikte beizulegen: „Damals wurde der Waffenstillstand mit den Huthis vereinbart. Später gab es die von China vermittelte Annäherung an den Erzfeind Iran. Die Saudis setzen auf starke Staaten in der Region, die für Stabilität sorgen.“

Zu einer Neuordnung im Nahen und Mittleren Osten gehört auch eine Zukunftsperspektive für die Palästinenser, angefangen mit einem Waffenstillstand im Gazakrieg. „Für Saudi-Arabien ist für eine Normalisierung zwischen dem Königreich und Israel die Lösung der Palästinenserfrage der notwendige erste Schritt“, sagte Philipp Dienstbier. „Dazu gehört, wie es Riad formuliert, eine glaubwürdige und unumkehrbare Perspektive für einen palästinensischen Staat.“

Continue Reading

Business

Dating in Schweden: Hier machen oft Frauen den ersten Schritt

Published

on

By

Dating in Schweden: Hier machen oft Frauen den ersten Schritt

Sind Schweden wirklich kühl? Die Beziehungs-Expertin Emilie Ebbis Roslund über Flirtmethoden, feministische Männer und die schwedische Definition eines Dates.

In Israel suchen Singles jemanden, mit dem sie in den Bunker können, in Indien hilft die Kupplerin beim Dating. Wie sich Menschen kennenlernen, unterscheidet sich von Land zu Land. Der stern geht in der Serie “Das Lieben der Anderen” der Frage nach, auf welche Art Menschen in aller Welt ihr Herz vergeben. Und wie sich das zwischen Traditionen und Moderne verändert. In dieser ersten Folge führt der Dating-Atlas nach Schweden. 

Frau Roslund, wenn man in Schweden in eine Bar geht und jemanden kennenlernen will – wie stellt man das an? 

Continue Reading

Business

Grüner Ring verbindet mehrere Stadtteile

Published

on

By

Grüner Ring verbindet mehrere Stadtteile

Continue Reading

Trending

Copyright © 2025 Superkenntnis. Alle Rechte Vorbehalten.