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Trainer Muslic redet Niederlage in Lautern klein

Von allzu großer Enttäuschung war in den Reihen des FC Schalke 04 am späten Samstagabend keine Spur. Der perfekte Start, der zweite Sieg im zweiten Spiel der neuen Saison in der 2. Fußball-Bundesliga, ist zwar missglückt. Das 0:1 (0:0) beim 1. FC Kaiserslautern sorgte aber keineswegs für Verzweiflung beim Revierklub.
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„Ohne den Elfmeter ist das ein gutes 0:0-Spiel“, sagte Trainer Miron Muslic am Mikrofon des TV-Senders Sky. Doch die entscheidende Szene, in der FCK-Kapitän Marlon Ritter (52. Minute) vom Punkt aus das einzige Tor des Abends auf dem Betzenberg erzielte, sorgte dafür, dass die Königsblauen nach dem geglückten Auftakt vor einer Woche (2:1 gegen Hertha BSC) nicht mit mindestens einem weiteren Punkt die Heimreise antreten durfte.
Das Schalker Warten seit 2009
Zwei Dreier in Folge zum Start in eine Spielzeit gab es für die Gelsenkirchener zuletzt 2009, seinerzeit freilich in der ersten Liga.
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Rückblick: Auf ein 2:1 beim 1. FC Nürnberg war ein 3:0 gegen den VfL Bochum gefolgt, im Mai 2010 beendete S04 die Runde als Vizemeister hinter dem FC Bayern. Lange ist es her.
Mit dem Anspruch, zeitnah zumindest wieder zu den 18 besten deutschen Klubs zu gehören, kam Muslic im Sommer vom englischen Zweitliga-Absteiger Plymouth Argyle zum Traditionsverein, der seit zwei Jahren in der Dauerkrise steckt. Rang 14 in der abgelaufenen Saison war die schwächste Platzierung jemals. Umso schneller gewannen Muslic und Co. die Herzen der Fans in der Veltins-Arena, als gegen Berlin neuer Schalker Fußball direkt zum gewünschten Erfolgserlebnis führte.
Die FCK-Spieler bejubeln das goldene Tor von Marlon Ritter. Vorn: Schalkes geschlagener Torhüter Loris Karius.
Quelle: Uwe Anspach/dpa
Euphorie weg? Muslic und Spieler widersprechen
Und nun – alles schon verflogen? Ron Schallenberg sah die knappe Niederlage in der Pfalz aus zwei Perspektiven. „Zwangsläufig anders als zu Hause“ habe die Mannschaft auftreten müssen im traditionsreichen Hexenkessel von Kaiserslautern, so der Mittelfeldspieler. „Wir sind nicht zu klaren Aktionen gekommen“, so Schallenberg, „wir haben aber auch nicht viel zugelassen“.
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Ähnlich wie sein Trainer hätte er ein torloses Remis als gutes Ergebnis eingeordnet, „wofür man sich nicht entschuldigen müsste“. Dass Schalke zugleich jedoch nie „gute Torchancen verzeichnen“ konnte, wie Torhüter Loris Karius sagte, gehört ebenso zur Wahrheit. Karius: „Wir brauchen ein bisschen mehr Power nach vorne, auch wenn wir nicht zu Hause spielen.“
Coach Muslic predigte in der Vorbereitung stets den mutigen wie geradlinigen Weg in der Offensive. Im Duell mit dem FCK fehlte es an der Präzision, hohe Bälle auf den über weite Teile überforderten Stürmer Moussa Sylla waren gegen die in der Luft übermächtige gegnerische Abwehr kein probates Mittel.
„Wir brauchen ein bisschen mehr Power nach vorne, auch wenn wir nicht zu Hause spielen.“
Schalke-Torwart Loris Karius
Ob sein Team infolge des Rückstands kurz nach Beginn der zweiten Hälfte womöglich den Glauben an die eigenen, an die neu von ihm eingebrachten Ideen verloren habe, wurde der 42-jährige Österreicher gefragt; er verneinte. „Wir sind mit 0:1 geschlagen, aber es war eine ordentliche Leistung, wir haben uns nie aufgegeben“, antwortete Muslic.
Junge Spieler prägen das neue Schalker Spiel
„Ruhig bleiben“, forderte Karius. Er sieht nach zwei Partien, von denen drei Punkte bleiben, einen „Start, auf den wir aufbauen können, gerade die jungen Spieler, die neu dabei sind“.
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Das eben ist entscheidend. Zum neuen Weg gehört neben einem erfahrenen Schlussmann und dem nach Verletzung eingewechselten Kapitän Kenan Karaman: viel Unerfahrenheit. Verteidiger Vitalie Becker (20), ausgebildet in der Knappenschmiede von S04, der gleichaltrige Offensivmann Peter Remmert oder Neuzugang Soufiane El-Faouzi (kam von Drittligist Alemannia Aachen) bringen es zusammen auf die Erfahrung von nun acht Zweitligaeinsätzen.
Es bleibt harte Arbeit. Dass die noch vor gepflegtem Fußball kommt, wie es sich für die Fans beim „Malocherklub“ im Ruhrpott gehört, das ist kein Geheimnis. Wie weit der Weg ist, um steigenden Ambitionen – vom abstiegsbedrohten Sorgenkind zum ernsthaften Aufstiegskandidaten – gerecht zu werden, zeigte der Ausflug in die Küche der Roten Teufel.
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Strukturwandel – Lausitz: Skeptischer Optimismus nach Reiches Gas-Zusagen

Ministerpräsident Woidke (SPD), Bundeswirtschaftfsministerin Reiche (CDU) und Leag-Chef Roesch in Schwarze Pumpe
Foto: dpa/Frank Hammerschmidt
Wird die Lausitz vergessen? Das befürchten viele Bewohner des Braunkohlereviers im Süden Brandenburgs und Norden Sachsens angesichts der Pläne der Bundesregierung zum Ausbau von Gaskraftwerken. Gaskraftwerke, die 20 Gigawatt Leistung produzieren, sollen als Brückentechnologie bundesweit gebaut werden – so sieht es der Koalitionsvertrag von CDU und SPD auf Bundesebene vor. So sollen Stromengpässe während der Energiewende zu erneuerbaren Energien vermieden werden.
Aber wo? Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kündigte im Juni an, dass zwei Drittel der geplanten neuen Kapazitäten im Süden der Bundesrepublik entstehen sollen. Denn dort seien zahlreiche energieintensive Industriezentren verortet, argumentierte sie. Zudem könne so die Problematik entschärft werden, dass es aktuell zwar zahlreiche Windkraftanlagen in den nördlichen Bundesländern gebe, aber zu wenig Stromnetzinfrastruktur, um den dort erzeugten Strom in den Süden zu leiten. Um das Vorhaben zu beschleunigen, sollte es nach Reiches Plänen Subventionen für Energieunternehmen im Süden geben. »Wir planen einen Südbonus«, sagte Reiche damals.
In der Lausitz sorgte das für Irritationen. Denn die Region liefert seit Jahren für ganz Deutschland Energie – in Form von Braunkohle. Doch damit ist absehbar bald Schluss: Bis 2038 will Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigen. Bereits bis 2030 sollen nach Angaben der Leag, des regionalen Energieversorgers mit Sitz in Cottbus, 3000 Megawatt Leistung im Revier stillgelegt werden, bis 2038 dann weitere 4000 Megawatt. Die Angst ist daher groß, die Lausitz könnte am Ende abgehängt werden.
Die Angst übersetzte sich schnell in Protest. An einer von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) organisierten Kundgebung in einem Fußballstadion beteiligten sich 1500 Kohlekumpel. »Für uns bedeutet das ein Verbauen der Zukunftschancen«, sagte dort Uwe Teubner, Vorsitzender des Leag-Betriebsrats. Auch die Landesregierung schloss sich an: Der »Südbonus« verzerre »den Wettbewerb zu Lasten kosteneffizienter ostdeutscher Standorte« und könne »hohe Energiekosten für alle Verbraucher« bedeuten, hieß es in einer im Juli veröffentlichten Stellungnahme.
Am Montag versuchte Bundesministerin Reiche bei einem Auftritt im Spremberger Ortsteil Schwarze Pumpe die Wogen zu glätten: »Gaskraftwerke in der Lausitz werden gebraucht und sie werden auch gebaut.« Der Leag, die bereits Pläne für Gaskraftwerke am Standort von alten Braunkohlekraftwerken in der Schublade hält, könne sie »Planungssicherheit« garantieren. Die Ausschreibung für das Gaskraftwerk-Programm der Bundesregierung solle so gestaltet werden, dass die Leag profitieren werde, versprach Reiche. »Die Bundesregierung wird alles dafür tun, den Traditionsstandort zu erhalten.«
In der Region will man dem noch nicht ganz trauen. »Wir Lausitzer sind inzwischen vorsichtig mit Versprechungen«, sagt Reni Richter, Bezirksvorsitzende der IG BCE in der Lausitz. Schon Reiches Vorgänger im Bundeswirtschaftsministerium, Robert Habeck (Grüne), sei häufiger in der Lausitz gewesen, um abstrakte Zusagen zu machen. Auch von Reiche hätte sie sich konkretere Aussagen gewünscht. »Es ist immer noch nichts klar«, so Richter. Man freue sich aber über die prinzipiellen Zusagen.
Besondere Sorge bereitet ihr, dass die Ministerin sich zur Frage, an wie vielen Standorten in der Lausitz Gaskraftwerke entstehen sollen, bedeckt gehalten habe. Die Leag will an drei Standorten investieren. Ob die Bundesregierung aber alle drei Vorhaben fördern würde, ist noch unklar.
»Wir Lausitzer sind inzwischen vorsichtig mit Versprechungen.«
Reni Richter IG Bergbau, Chemie, Energie
Besonders für den Standort Jänschwalde wird es knapp. Das dortige Braunkohlekraftwerk soll 2028 vom Netz gehen. »Eigentlich ist man da jetzt schon zu spät dran«, sagt Richter. Dabei lägen die Pläne für ein Innovationskraftwerk schon bereit. Die Bundesregierung müsse hier im Interesse der Beschäftigten schnell für Klarheit sorgen. Man brauche feste Zusagen für alle drei Standorte, so Richter.
»Wir steigen freiwillig aus einem ertragreichen Geschäft aus«, sagt Richter. »Dann muss es auch einen Ersatz geben.« In der Lausitz gebe es eine vorhandene Infrastruktur an Stromtrassen und die nötige Kompetenz, um Gaskraftwerke zu betreiben. »Wir sind eine Energieregion«, so Richter. Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass das auch so bleibt.
Auch Lars Katzmarek, Sprecher für die Lausitz in der SPD-Landtagsfraktion, hält das Braunkohlerevier für einen idealen Standort für die neuen Gaskraftwerke. »In der Region gibt es viel Großindustrie«, sagt er, etwa das Stahlwerk in Eisenhüttenstadt, der Chemiepark in Schwarzheide oder der Industriepark Schwarze Pumpe. Zudem versorge die Lausitz die nahe gelegenen Großstädte Berlin und Dresden mit Strom. Künftig könnten noch Großrechenzentren hinzukommen, die ebenfalls nach Strom ächzten. Mit Gaskraftwerken im Revier könne dieser günstig bereitgestellt werden.
Langfristig sollen die Gaskraftwerke auf den klimafreundlicheren Wasserstoff umgerüstet werden. Bundesministerin Reiche machte am Montag allerdings keine konkreten Aussagen dazu, wie und wann das geschehen soll. »Der Umbau ist relativ einfach möglich«, glaubt Lars Katzmarek. Die Kraftwerkstypen ähnelten sich, es müssten nur Turbinen, Brennkammern und dazugehörige Systeme ausgetauscht werden. Er hält es für unseriös, schon jetzt fixe Daten dafür zu nennen, wann eine Transformation möglich wäre. »Aktuell steht nicht genügend Wasserstoff zur Verfügung«, sagt er. Es gebe zu wenige Elektrolyseure, um die für eine konstante Stromerzeugung notwendige Menge an Wasserstoff herzustellen.
Für Katzmarek ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändern wird. Die Gaskraftwerke könnten dann schnell umgerüstet werden. Auch das könnten die Leag und das Land Brandenburg aber nicht alleine stemmen. »Die Bundesregierung muss die Transformation hin zu Wasserstoff finanziell unterstützen«, sagt er.
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