Entertainment
Mars Mushrooms – Funerals and Carnivals

Mars Mushrooms gibt es schon einige Jahre. In diesen einigen Jahren haben sie sich eine kleine Fanbase erspielt, zu der ich nun auch zähle. Ich kannte die Band und ihre bereits veröffentlichten Alben und Live-Videos nicht. Da sie sich nun dazu entschieden haben, sich etwas aus der Komfortzone heraus zu bewegen, was sowohl als auch nicht unbedingt schlecht ist, kann ich euch nun über Album und Band und ihr umtriebiges Treiben drumherum berichten.
Mars Mushrooms haben sich Ende der 90er gegründet. Bis heute haben sie unzählige Konzerte gespielt, haben eine Live-CD „Live in Japan“ und mehrere Live-Alben herausgebracht. Auch organisieren sie seit einigen Jahren das „Jam-Kraut„. Ein kleines Festival, das in Adelmannsdorf vom 26. bis 27.06.2025 stattfindet. Dieses Jahr unter anderem mit (natürlich) Mars Mushrooms, Embryo, Funky Times, Kapelle Bomhard und der Leif The Leeuw Band. Eine illustre Jam- und Prog-Band-Auswahl, handverlesen von den Mars Mushrooms, die es lohnt sich anzuschauen. Nebst tollen Künstler*innen schätzt man auch das familiäre Ambiente dieses Festivals. Wer also ein Ausflugsziel sucht und nebenbei gute Musik schätzt, der*die wird hier sicher fündig.
Kommen wir aber zum wichtigen Punkt: das neue Album. Es hört auf den Namen „Funerals and Carnivals“ und fängt letztendlich da an, wo sie mit ihren anderen Alben aufgehört haben. Handgemachte Musik, die wie aus einem Guss klingt, ohne großen Schnickschnack und ohne groß nachzubessern. Es ist eigentlich ein Studio-Album, vergleichbar aber eher wie das Album, welches gerade live eingespielt wird. Der erste Track „Cabin“ fällt schon alleine dadurch auf, das am Anfang Didgeridoo – Einspieler sind. „Cabin“ ist in den bayrischen Alpen, passend zum Songnamen, in einer Hütte entstanden. Kurze Zeit später fühlt man sich allerdings nicht wie in den bayerischen Alpen, sondern in einer country-lastigen Umgebung wieder. Dem Text zu entnehmen, geht es um Dinge, die man einfach hinter sich lassen sollte; den Job zu kündigen, der einen möglicherweise nicht erfüllt. Außerdem sollte man auch Freundschaften kündigen, von denen man längere Zeit nichts gehört hat und sich selbst nicht melden.
Über das countryeske geht es ins jammige hinein. Genau das, was die Band so auszeichnet. Von den 9:31 Minuten Spielzeit ist der überwiegende Teil rein instrumental mit allem, was die Band zu bieten hat.
Nebenbei bemerkt war „Cabin“ auch die erste Auskopplung aus „Funerals and Carnivals“ und ist der Grundpfeiler des Albums. Einer der kürzesten Tracks im Vergleich folgt auf dem Fuß mit „Clap Your Hands“. Vom Gesang her würde ich diesen Song auch wieder in die Country-Schiene stecken.
Besonderes Merkmal in diesem Song ist das „in die Hände klatschen“ nach jeder textlichen „Clap Your Hand“ – Aufforderung und der mehrstimmige Gesang zum Ende hin.
Den letzten Track auf der A-Seite, und gleichzeitig auch der längste auf dem Album, bieten Mars Mushrooms uns mit „Soil“. Unterstützt wurden sie hier von Ilya Khenkin (Mitglied u.a. bei Kellerkommando) und Stefan Schalando. Der Track fließt so dahin. Wunderbare 9:46 Minuten, die sich sicherlich bei einem gemütlichen Käffchen mit Kuchen genießen lassen. Oder je nachdem auch auf den Konzerten. Kleiner Teaser: das Ende fetzt!
Seite B bietet uns neben dem kürzesten Track „Whiskey and Tears“ auch einen Song ohne Gesang und gleichzeitig dem Namensgeber des Albums „Funerals and Carnivals“. „Whiskey and Tears“ ist wohl eher ein „Broken Love-Song“, in dem es darum geht, das egal was man macht, man immer wieder an die eine Person denkt und neben sich eben das Whiskey-Gläschen stehen hat mit dem salzigen Geschmack der Tränen, die man vergossen hat. Auch hier ist wieder der Fokus auf den Country neben dem eigentlichem Jam-Rock gelegt worden.
Mit „Funerals and Carnivals“ folgt eine echt geniale Jam-Nummer. Mit Kopfwackeln inklusive!
Mehr brauch ich dazu einfach nicht schreiben. Der zieht euch sicher den Stecker raus. Mit dem Didgeridoo und dem allgemein orientalisch angehauchten Touch erinnert der Track auch etwas an Xavier Rudd, einem australischen Musiker, der sich in Europa großer Beliebtheit erfreut und seine Didgeridoo-Künste auf der Bühne zum Besten gibt.
Und zu guter Letzt folgt „Arkansas“. Eine angenehme Jam-Nummer und ein Liebeslied an Arkansas.
Das Album kommt am 19.05.2025 heraus. Zu erwerben ist das Album über die Bandcamp-Homepage der Band.
Bereits bestätigte Konzerte und Auftritte:
15.05.2025 in München, Import Export
17.05.2025 in Immeldorf, Weißes Roß
21.06.2025 in Dornstadt (Auhausen), Wudzdog-Festival
27./28.06.2025 in Wolframs-Eschenbach, Jamkraut-Festival
05.12.2025 in Ingolstadt, Kap94
26.12.2026 in Immeldorf, Weißes Roß
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!
Entertainment
Spells – Past Our Prime

Gerade mal ein paar Tage her, habe ich hier noch die Spells-Compilation „Loose Change, Vol. 2“ besprochen. Lief mir gut rein, v.a. weil sie die verschiedenen Gesichter der, man möchte sagen „alten“, Spells aufzeigte. Heute ist nun ihr aktuellstes Album „Past Our Prime“ (VÖ war bereits im November ’24) dran. Und was soll ich sagen? Das Quintett aus Denver/Colorado kommt hier noch besser rüber. Irgendwie logisch, entwickelt sich eine Band in den allermeisten Fällen ja eher weiter, denn zurück.
Was genau ist denn aber besser? Nun gut, da wäre zum einen der Sound. Der ist echt fett produziert und bringt die Musik dadurch deutlicher zur Geltung. Und dann habe ich da noch den Eindruck, dass die Spells zu besseren Musiker*Innen geworden sind. Bessere Musiker*Innen schreiben auch die besseren Songs? Weiß nich‘, ob man das so pauschalisieren kann, gerade im Punk. Aber in diesem Fall ist das meiner Meinung nach schon so.
Die Spells wirken nachdenklicher, emotionaler, an anderen Stellen wiederum mehr Rock’n’Roll geworden zu sein, ohne dass sie dabei ihrer Grundlage als energiegeladene Punkband entbehren müssen. Da geht’s gleich mal mit ’ner schicken Poison Idea-Nummer („A Different Kind Of Broke“) los. Wow! da habt ihr mich eh schon am Haken. „The Sound Remains“ dann könnte so auch von breitbeinig dastehenden und dabei adrett gekleideten Bands wie den Peepshows (Gott, wie ich diese Band vermisse!), oder den frühen Hives sein.
Bisschen Gute Laune-Party ist immer gut, auch wenn sich der Sommer genau so schnell zu verabschieden scheint, wie er heuer gekommen ist. „What The Hell Is Caution“ funktioniert aber auch nächstes Jahr noch. Garantiert! Tja, und dann kommen wir so langsam zu dem Teil, den ich oben mit nachdenklich und emotional beschrieben habe. Nicht dass ’ne Sommerparty nicht auch einer gewissen Emotion bedarf, aber „A Live Worth Living“ befasst sich mit elementareren Dingen, dem Leben als solches, das manchmal auch weh tun kann und trotzdem das Kostbarste ist, was wir haben. „My sinews ache. My brainwaves too. But my will to live a life worth living shines right through.“ Konsequenterweise packen die Spells diesen Song auch musikalisch in ein anderes Gewand. Against Me könnten das Vorbild sein und der Song gefällt mir mit am besten auf „Past Our Prime“. Und ja, spätestens bei solchen Brummern macht es sich dann schon bezahlt, wenn man besser geworden ist. So weit meine These.
Mit „The Tempest“ haben wir dann nochmal so eine Nummer. Um „Lost Summer“ können sich dann Alternative Tentacles und Hellcat Records streiten, wer den Song denn nun auf einem Sampler haben darf. Mit „Stay Strong“ halten die Spells aber die größte Überraschung des Albums bereits. Das Ding klingt doch tatsächlich nach den Foo Fighters. Starke Rocknummer also, so kurz vor dem Ende, bevor wir mit „Salt“ dann rausgerotzt werden.
Veröffentlicht wurde „Past Our Prime“ von den Labels Big Neck Records, Keep It A Secret Records, Rad Girlfriend Records, Shield Recordings und Snappy Little Numbers. Hierzulande dürfte also Keep It A Secret Records euer Ansprechpartner sein. Ich würd’s machen…
Entertainment
Heckspoiler – Live | vinyl-keks.eu

Klar, dem Namen bin ich schon mal begegnet. Aber man hat ja dann auch nicht immer für alles Zeit und das ist dann auch meistens die Ausrede. In diesem Fall war und ist es aber wohl eher so, dass mich der Name abgeschreckt hat und ich die daraus resultierende Ignoranz dann mit mangelnder Zeit begründet habe. So kann’s dann halt auch laufen und ja, Heckspoiler klang halt nach ’ner Oi-Band oder was noch Schlimmerem und viel damit eben durch’s Raster. Bis gerade eben und dank dem Umstand, dass ich hier das „Live“-Album der Band aus Ried Im Traunkreis bei Pettenbach in Oberösterreich aufliegen habe, um meinen Senf dazu schreiben zu dürfen.
Und was soll ich sagen? Tja… ich fang mal mit dem Einfachen an: Heckspoiler sind definitiv keine Oi-Band. So viel ist sicher. Ab jetzt wird’s schwer die Band zu beschreiben. (Nur) bewaffnet mit Drums, ’nem Bass und zwei Stimmen machen Thomas Hutterer und Andreas Zelko jedenfalls einen Höllenlärm. Irre ist das und da ist Crust, Punk, Noise, Stoner, Doom, vielleicht so was wie Crossover und an manchen Stellen sogar so ein kleines bisschen Pop rauszuhören. Halt nicht so Pop wie im Radio! Referenzbands? Puh, ist echt hart. Vielleicht Mondo Generator, die mit The Masons für ’nen Sprachkurs nach Österreich fahren?
Aber, wem sag ich das. Dem Geschrei nach, das bei zwei Livekonzerten der Band in Wien und beim Heimspiel in Pettenbach logischerweise gleich mit aufgenommen wurde, scheint die Band eh jedem/jeder außer mir ein Begriff zu sein. Oder schafft es die Band mit ihrer Musik und ihrer Ekstase etwa, auch nur wenige Anwesende zu tosendem Applaus zu animieren? Keine Ahnung, weil neu hier. Aber eins wird mir ganz schnell und auch auf Tonträger klar: Heckspoiler scheinen live wirklich alles abzureißen! Damit meine ich, dass dieses Livealbum absolut zu den besseren seiner Art gehört, da es das Feeling von Blut, Schweiß und (Freuden)tränen wirklich sehr gut konserviert hat. Und das sagt übrigens einer, der Livealben meist kritisch gegenübersteht.
Und dann ist da noch dieser Wortwitz, den die zwei Musiker in ihrem Dialekt zum Besten geben. Das darf man mir jetzt bitte nicht krumm nehmen, aber dadurch klingt die Musik in Summe einfach noch irrwitziger, auch wenn man sich spätestens nördlich des Mains schwer tun dürfte, Heckspoilers Meinung zu allen möglichen gesellschaftlichen und gesellschaftskritischen Themen auch zu verstehen. Ob die da auf „Live“ all ihre Hits drauf haben? Keine Ahnung! Aber für mich klingt’s jedenfalls so. Wahrscheinlich haben die aber eh nur Hits?!
Das Ganze dann auf fettem und grau marmoriertem 180g-Vinyl. Muss so sein und ich denke, eine herkömmliche Schallplatte könnte so viel Heavyness auch gar nicht tragen. Schönes Artwork auf Inside/Out-Cover, toll bedruckte Innenhülle und ein bisschen Bildmaterial, das den Hörgenuss quasi sichtbar macht. Nur 200 Stück hat das verantwortliche Qualitätslabel Noise Appeal Records im Juni herausgebracht. „Für Fans, Sammler*Innen und Liebhaber*Innen ehrlicher, handgemachter Musik“, wie das Label auf dem Promo-Handout schreibt. Bin ich, bin ich und bin ich! Ranhalten, Leute. Heckspoiler rules!
Schaut am besten direkt bei Noise Appeal Records nach eurem Exemplar. Kleiner Tipp am Rande: checkt auch den übrigen Backkatalog des Labels, damit sich die Bestellung auch lohnt. Ihr könnt bei allem bedenkenlos zugreifen!
Entertainment
Custody / Spells – Split

Ich liebe Split-7″es. Entweder kennt man die eine Band schon und die gefällt und idealerweise lernt man noch ’ne weitere geile Band kennen. Oder aber wie in diesem Fall: man lernt gleich zwei neue, bis dato unbekannte Bands kennen. Für Bands selber kann sich daraus der positive Effekt ergeben, dass sie von Menschen wahrgenommen werden, denen sie bisher noch kein Begriff waren, weil sie halt glücklicherweise mit der „richtigen“ Band gesplittet haben. Das geringe Restrisiko das bleibt, kann halt das sein, dass man gegen die Splitpartnerin abstinkt.
Im vorliegenden Fall, der Custody/Spells-Split (bereits im September 2021 veröffentlicht, aber erst jetzt mit einem ganzen Schwall an Platten vom feinen Label Keep It A Secret Records bei uns eingetrudelt) einigen wir uns aber auf ein Unentschieden. Nein, viel besser! Wir haben zwei Siegerinnen!
Custody aus Finnland eröffnen ihren Song „Into The Great Unknown“ mit einer Cramps-lastig schrägen Gitarrenmelodie, ehe sich der Song in einen (tragisch) melodischen und mit viel Punch vorgetragenen Punksong verwandelt. Samiam kommen mir da in den Sinn. Gewisse Längen – der Song hat tatsächlich 3:50 Minuten auf dem Zähler! – werden durch den eingängigen Refrain wett gemacht. Und wenn man eh nur einen Song präsentieren darf/kann, dann ist doch bisschen länger auch mal ok. Der Song stellt die Vertrauensfrage. Nein, nicht die vom ollen Scholz. Die Vertrauensfrage zwischen zwei Menschen. Und wo Vertrauen herrscht, kann Misstrauen mitunter ums Eck lauern. Aber warum sind wir so, wir Menschen? Gutes Thema für einen Punksong. „Why are you digging my inside? Well, there ain’t too much you can find. You know, I never told you lies. Have I ever told you lies?“ Ich mag den Refrain, ich mag den Song auch textlich. Siegerin Nummer 1: Custody.
Und wo wir’s gerade davon hatten, dass zumindest Custody dich noch nie angeschwindelt haben: ich hab’s getan. Da oben nämlich, ich geb’s zu. Spells aus Denver/Colorado sind mir in letzter Zeit nämlich wahrlich oft genug über den Weg gelaufen, sind also gar nichts Neues mehr für mich. Aufmerksame Leser*Innen haben meinen Schwindel aber eh schon durchschaut und sich vielleicht sogar meine Reviews zu „Loose Change, Vol. 2“ und „Past Our Prime“ durchgelesen.
Und doch ist der Schwindel nur ein halber, überraschen mich die Spells mit ihrem Beitrag „Confidence, Baby. Confidence!“ erneut mit einem stilistisch, sagen wir mal, vom bisher Bekannten abweichenden Song. Klar. Punk ist Punk, bleibt Punk und die Spells sind eine Punkband. Dieser Song hier hat allerdings so ein bisschen Touch von der Straße. Bouncing Souls vielleicht. So der Eindruck vom Refrain. Hymnenhaft nennt man das wohl. Text mit Hirn über das Vertrauen. Ha! Schon wieder! Konzept-Split, oder wie? Jedenfalls, was für Custody galt, gilt auch für Spells. Schönes Punksong-Thema, guter Song kührt in Summe die Siegerin Nummer 2: Spells.
Veröffentlicht wurde die 7″ anno Dazumal von Brass Neck Records, Shield Recordings, Snappy Little Numbers und hierzulande eben von Keep It A Secret Records, bei denen ich mich an eurer Stelle mal nach einem der auf 500 Stück limitierten, handnummerierten Exemplare erkundigen würde.
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