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AfD-Verbot – Brandenburgs Innenministerin tritt zurück

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AfD-Verbot – Brandenburgs Innenministerin tritt zurück

Freitag, 17.45 Uhr: Innenministerin Katrin Lange (SPD) gibt auf und geht.

Foto: dpa/Michael Bahlo

Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD) ist am Freitag zurückgetreten. Von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erhielt sie gegen 17.45 Uhr vor laufenden Kameras ihre Entlassungsurkunde. Die beiden Politiker hätten diesen formalen Akt beinahe vergessen und wollten schon gehen, nachdem Katrin Lange eine kurze Erklärung abgab und Woidke anschließend ein paar Worte sagte. Nachfragen wollten sie nicht beantworten, reagierten auch nicht auf die Zurufe von Journalisten, die wissen wollten, wer nun einstweilen das Innenministerium leite.

Zuletzt hatte Lange ihren Rückhalt sogar in der eigenen Partei verloren. Am 6. Mai hatte sie völlig überraschend Verfassungsschutzchef Jörg Müller abgesägt. Begründung: Er habe sie erst am 5. Mai darüber informiert, dass der Geheimdienst den AfD-Landesverband bereits am 14. April vom Verdachtsfall in die Kategorie gesichert rechtsextremistisch hochstufte. Doch an dieser Version gibt es Zweifel.

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»Wir sind der Überzeugung, sollte Ministerin Lange an ihrer bisherigen, unzureichenden Begründung für ihre Entscheidung festhalten, ist es unausweichlich, dass die SPD-Landtagsfraktion ihr das Vertrauen entzieht«, hatte der Juso-Landesvorsitzende Leonel Richy Andicene am Donnerstag erklärt. Die Jusos der Stadt Potsdam waren fast zeitgleich schon einen Schritt weiter gegangen und hatte den Rücktritt der Ministerin gefordert, die wegen ihrer migrations- und innenpolitischen Positionen schon in den vergangenen Monaten massiv Vertrauen verloren habe.

Lange wird verdächtigt, mit der Hochstufung der AfD nicht einverstanden zu sein. Am Freitag sagte sie, die AfD sei »gesichert rechtsextrem«. Doch sie wolle ein Drittel der Wähler in Brandenburg, die früher etwa auch die SPD angekreuzt haben, »nicht abschreiben«. Denn das sei ein »Irrweg«. Sie gehöre jedoch leider mit ihrer Auffassung in der Politik inzwischen zu einer Minderheit. Die Mehrheit sei für »Parteiverbot, Überwachung, Repression und Ausgrenzung« und gebe damit die inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD schon verloren. Das halte sie für falsch, sagte Lange. »Ich lasse mich nicht verbiegen«, bemerkte sie trotzig. Ihr seien die unmöglichsten Dinge unterstellt worden. Grüne und Linke hätten Stimmung gegen sie gemacht. Niederträchtig sei es von den Linken, dass diese eigentlich den Verfassungsschutz abschaffen wollen, aber den Geheimdienst und Jörg Müller nun verteidigten.

Sie habe sich von Jörg Müller hintergangen gefühlt. Die Aktenvermerke dazu geben Lange zufolge nicht den tatsächlichen Ablauf wieder. Der Grünen-Landesvorsitzende Clemens Rostock hatte nur Stunden zuvor mitgeteilt, dass er nun seinerseits Akteneinsicht beantragt habe, die dem Landtagsabgeordneten Rainer Genilke (CDU) schon verwehrt worden sei. Clemens Rostock erklärte: »Standardisierte Abläufe im Ministerium sowie Hinweise darauf, dass Verfassungsschutzbehörden anderer Bundesländer bereits früher informiert waren, legen nahe, dass Frau Lange schon deutlich früher Bescheid wusste.«

Lange begründete am Freitag ihren Rücktritt sichtlich bewegt und den Tränen nahe damit, dass die Koalition mit dem BSW vor großen Herausforderungen stehe und Geschlossenheit brauche. Da wolle sie nicht im Wege stehen. Landtagsabgeordnete wolle sie bleiben und als solche kosntruktiv und kritisch mitarbeiten. Als stellvertretende SPD-Landesvorsitzende werde sie selbstverständlich nicht wieder kandidieren.

»Ich lasse mich nicht verbiegen!«


Katrin Lange Ex-Innenministerin

»Ich habe diese Entscheidung respektiert«, sagte Ministerpräsident Woidke, der zugleich SPD-Landesvorsitzender ist. Er wäre froh gewesen, wenn der Rücktritt nicht notwendig gewesen wäre. Lange diene mit ihrem Rückzug dem Land und stelle ihre persönlichen Interessen dafür zurück. Schließlich sei es lange ihr Traum gewesen, Innenministerin zu sein. Katrin Lange war bis 2019 Innenstaatssekretärin und von da ab bis Ende 2024 Finanzministerin – und nun nicht einmal sechs volle Monate Innenministerin.

»Am Ende musste es so kommen«, reagierte Linke-Landeschef Sebastian Walter gegenüber »nd«. Der Rücktritt sei der einzig richtige Schritt. Walter meinte, nun müsste sich Ministerpräsident Woidke beim entlassenen Verfassungsschutzchef Müller entschuldigen und ihn sofort wieder einsetzen.

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Das Löwen-Tippspiel zur neuen Saison – Tickets, Fanfest und Tracht zu gewinnen

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Das Löwen-Tippspiel zur neuen Saison – Tickets, Fanfest und Tracht zu gewinnen

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Abwehrboss Petter Øverby ist der Kreisläufer-Papa

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Abwehrboss Petter Øverby ist der Kreisläufer-Papa

Kiel. Wer ist hier der Boss? Nach einer langen und erfolgreichen Karriere im Handball hat sich Patrick Wiencek nun aus dem Leistungssport zurückgezogen. Hendrik Pekeler fällt nach seinem Achillessehnenriss, den er sich im Juni gegen den ThSV Eisenach zugezogen hat, noch mehrere Monate aus. Die einzige Konstante unter den Kreisläufern beim THW Kiel ist nunmehr Petter Øverby. Plötzlich und auch ein wenig unverhofft steigt der Norweger zum neuen Abwehrchef der Zebras auf.

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Mit den Neuzugängen Lukas Laube (TVB Stuttgart) und Veron Nacinovic (Montpellier HB) stehen Øverby künftig zwei Spieler zur Seite, die für Stabilität im Innenblock und Durchschlagskraft am Kreis sorgen sollen. Mit 33 Jahren schlüpft Øverby, der trotz seiner 153 Länderspiele für Norwegen stets im Schatten der einstigen Wortführer Wiencek und Pekeler stand, in eine neue Rolle.

Petter Overby war letzte Saison noch der jüngste Kreisläufer beim THW Kiel

Øverby ist acht Jahre älter als der Schweizer Laube und Kroate Nacinovic. Er ist vorerst nicht nur der Boss der Defensive, sondern auch der Kreisläufer-Papa. „Ich trage jetzt mehr Verantwortung. Vor drei Jahren haben mich Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler in die Spielkonzepte des THW und unsere Idee vom Abwehrspiel eingeführt“, erinnert sich Øverby und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Damals war ich der Jüngste in unserem Trio. Jetzt bin ich auf einen Schlag der älteste Kreisläufer und übernehme den Part, die Neuen zu führen.“

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Bei den Zebras wurde der Generationenwechsel am Kreis schneller als geplant eingeläutet. „Das wird ein längerer Prozess, es sind viele Abläufe zu beachten“, weiß THW-Chefcoach Filip Jicha. Doch bis zum Bundesligaauftakt beim HC Erlangen am 28. August um 19 Uhr bleiben dem Tschechen nur etwas mehr als vier Wochen. In dieser Zeit müssen mit scharfer Klinge Automatismen erarbeitet, die Kommunikation untereinander verfeinert und das Zusammenspiel mit den Torhütern auf Bundesliga-Niveau getrimmt werden.

Das blinde Verständnis mit Laube und Nacinovic muss wachsen

„Wir kennen uns noch nicht so gut, aber wir haben noch einige Testspiele“, merkt Øverby an. Letztlich sei es eine Frage des Trainings und der Erfahrung. „Das blinde Verständnis dafür, wann man sich gegenseitig helfen muss, muss sich erst entwickeln.“ Den Schlüssel sieht er in der Detailarbeit: „Ich muss ein Gefühl dafür entwickeln, was Lukas und Veron von mir brauchen und was ich von ihnen erwarten kann. Am Anfang werde ich mehr reden müssen, während des Spiels, aber auch in den Trainingseinheiten und Meetings.“

Dann kann man sich auch mal härter Sachen an den Kopf werfen, ohne dass dich der andere gleich für ein Arschloch hält.

Petter Øverby

Kreisläufer des THW Kiel

Øverby, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, mutmaßt: „Wir werden im Training häufiger Spielzüge unterbrechen müssen, um zu analysieren, was wir in welcher Situation erreichen wollen.“ Damit die Chemie unter den Kreisläufern nicht nur auf, sondern auch abseits des Spielfelds stimmt, sitzen die drei in der Kabine nebeneinander auf einer kleinen Bank. „Das ist bestimmt nicht ohne Hintergedanken passiert“, sagt Øverby und erklärt: „Wenn man einen guten Zusammenhalt in der Kabine hat, wird es auch einfacher auf dem Spielfeld. Dann kann man sich auch mal härtere Sachen an den Kopf werfen, ohne dass der andere einen gleich für ein Arschloch hält.“

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Die THW-Neuzugänge Veron Nacinovic (links) und Lukas Laube (rechts) strecken sich einem Wurf des Dänischenhageners Sven Vollbehr (Mitte) entgegen. Sie sollen an der Seite von Petter Øverby wachsen

Die THW-Neuzugänge Veron Nacinovic (links) und Lukas Laube (rechts) strecken sich einem Wurf des Dänischenhageners Sven Vollbehr (Mitte) entgegen. Sie sollen an der Seite von Petter Øverby wachsen

Doch Øverby sieht der Herausforderung als neuer Abwehrboss optimistisch entgegen: „Lukas und Veron sind lockere Jungs und entspannte, gute Handballer. Wenn das erste Pflichtspiel kommt und sie das erste Mal beim Heimspiel in die Arena einlaufen, wird das anders sein. Dann spürt man die Anspannung, und wir werden wissen, wie wir performen.“

KN

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Sturm und Dauerregen, Fähren stellen Betrieb ein: Unwetterwarnung für Sylt

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Sturm und Dauerregen, Fähren stellen Betrieb ein: Unwetterwarnung für Sylt

Von Schleswig-Holstein bis Mecklenburg-Vorpommern bleibt der Sommer weiter aus. An der Grenze zu Dänemark wird es besonders nass. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettern, auch Sylt ist betroffen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt am Mittwoch vor Dauerregen im Norden Schleswig-Holsteins. In den an Dänemark grenzenden Landkreisen hat der DWD die zweithöchste Warnstufe ausgerufen, auch die Insel Sylt ist betroffen. Lokal können dort bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. 

Sylt: Fährverbindungen nach Amrum abgesagt

Aufgrund des stürmischen Wetters hat die Adler-Reederei alle Verbindungen zwischen Sylt und Amrum abgesagt. „Wir erwarten Windböen Stärke zehn“, so eine Mitarbeiterin der Reederei zur shz.

Im Rest von Schleswig-Holstein und Hamburg bleibt es bei Wolken und einigen Schauern. Das Thermometer klettert dabei auf maximal 20 Grad. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bis zu 23 Grad, wobei besonders am Nachmittag mit Schauern und an der Küste mit Böen zu rechnen ist.

Unbeständiges Wetter bleibt noch bis Freitag

Bis Freitag bleibt es im Norden wechselhaft mit Schauern und Höchsttemperaturen von bis zu 22 Grad. In Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich das gleiche Bild ab, hier kann es örtlich auch zu Gewittern kommen. (dpa/mp)

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