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BRUIT≤ – The Age of Ephemerality

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BRUIT≤ - The Age of Ephemerality 1

 

BRUIT≤ ist ein Quartett aus Frankreich, das sich dem Post-Rock / Modern Classical verschrieben hat. Ihr neuestes Werk „The Age Of Ephemerality“ ist Ende April bei den Herzchen von Pelagic Records herausgekommen. BRUIT≤ selbst sagte mir bisher gar nichts. Nicht mit allen Bands auf Pelagic Records kann ich was anfangen, da mir das meiste dann doch zu bretternd ist. Aber hier hatte ich den ersten Track aus dem Album gehört und wusste, hier übernehme ich die redaktionelle Verantwortung und gebe meinen Senf zu „The Age Of Ephemerality“ ab. 

Seite A beginnt zunächst mit „Ephemeral“. Einem aus meiner Sicht sehr kontroversen Track. Zu Beginn eher brachial. Dann hören wir einen Cello-Solo-Part. Dann geht’s wieder ins experimentelle hinein. Dann eine kurze Ansprache. Dann elektronisch. Also irgendwie ein buntes Potpourri von allem. Ah, Moment. Von der Länge des Tracks her war ich schon zu weit. Also nochmal auf die Rille geschaut, wo der erste Track aufgehört hat. Der Cello-Part war das letzte, was man in „Ephemeral“ hörte. 
„Data“ klingt also so, wie man sich einen Daten-Austausch vorstellt. Etwas wirr. Also experimentell elektronisch und chaotisch. Die kurze Ansprache folgt … und dann Schlagzeug, das begleitet wird von den piepsigen Geräuschen. Er endet mit ruhigem Piano-Gedudel. Dieser achtminütige Track hat es in sich. 
Der dritte Track auf Seite A, bevor ich die Seite wechseln muss, ist „Progress / Regress“. Dieser beginnt aus meiner Sicht zwar holprig, was sicher beabsichtigt war. Eine Lead-Gitarre, begleitet von „Wal-Gesängen“ und im Laufe der ersten drei Minuten auch noch mit Cello-Unterstützung. Das Cello übernimmt hier dann die Führung, bevor es zur Mitte hin etwas brachialer wird. Irgendwann vermischen sich die Instrumente zu einem Brei bzw. einem „Wall Of Sound“. 

Auf der B-Seite heißen uns dann die zwei längsten Tracks des Album willkommen und es beginnt zunächst ruhiger. Orchestrale Sounds, hier mehr die Trompeten (so denke ich), vermischen sich mit einem, durchaus auch nervigem, Piepen, bis es dann hin zum Höhepunkt kommt. Es ist ein langsamer, aber stetig steigender Sound, den BRUIT≤ bei „Technoslavery / Vandalism“ anwenden. Am Ende bekommen wir auch noch gregorianisch angehauchten Gesang, wie man es von bspw. den Gregorians gewohnt ist. Wobei man aber sagen muss, das es einfach nur ein „Hmm hmm hmm“ ist, ähnlich dem bei Chumbawumba. Und zu guter Letzt folgt noch „The Intoxication Of Power“. Da sind sie wieder, die Trompeten. Wenn die Trompeten dran sind, erscheint es, als würde die Zeit still stehen. Alles um einen herum ist leise. Niemand würde es sich wagen einen Mucks von sich zu geben. Nach etwa zwei Minuten, in Post-Rock – Minuten gefühlt 5 Minuten, beginnt Julien Auofi mit seinem Schlagzeugpart, der mich an mathrockigere Bands erinnert. Begleitet wird er im Verlauf von Cello und Violine und weiteren Instrumenten. Allesamt eingespielt von BRUIT≤ selbst, aber auch einiges mit Hilfe vieler Kolleg*Innen. BRUIT≤ stehen genauso wie andere Post-Rock – Bands für das Unerwartbare. 

 

 

Nachdem sich der Song minutenlang stetig gesteigert hat, was die Intensität betrifft, hören wir einen Knall … und nach dem Knall bekommen wir wieder Spoken Words zu hören. Hier schließt sich irgendwie wieder der Kreis des Albums. 
Wahnsinn, was BRUIT≤ da rausgehauen haben. Es ist kein typisches Pelagic Records – Album, da gefühlt alle anderen VÖs eher in die brachialere Ecke gehen. Nichts desto trotz ist „The Age Of Ephemerality“ eine Perle für jeden Post-Rock – Fan. Final bearbeitet wurde das Album zuletzt in der Gesu – Kirche in ihrem Heimatort Toulouse. 

Was ich auch ziemlich fett finde ist das fette Booklet, das im ersten Einschub des Gatefold-Covers zu finden ist. Quasi wie ein Buch lässt es sich lesen. Es finden sich ein paar Erläuterungen zu den Songtexten, ein paar Zitate und am Ende auch die Geschichte zum Entstehungsprozess des Albums! Dazu finden sich nette Fotos. Unbedingt reinschauen! Lohnt sich. 

Zu erwerben ist das Album direkt bei Pelagic Records! Hier erwartbar mit wieder verschieden farbigen Pressungen. 

Viel Spaß beim Hören und Erwerben. 

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The Swell Season – Forward

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The Swell Season - Forward 1

Womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte, war nun die Rückkehr von Glen Hansard und Markéta Irglová sechzehn Jahre nach ihrem letzten Studioalbum „Once“, die mit „Forward“ als The Swell Season die Bombe haben platzen lassen. Zumindest für mich – denn auf einmal bekam ich diese Platte zugeschickt, ohne dass es vorher thematisiert wurde. Ist jetzt auch nicht so, als hätte ich darauf geachtet, aber in der Musiklandschaft bekommt man schon schnell etwas mit. 

Schon der Titel des Albums verrät, worum es hier geht: um Aufbruch, um Bewegung, um die Fähigkeit, nach langer Zeit wieder gemeinsam nach vorn zu schauen. Das Album fühlt sich nicht wie ein nostalgisches Wiedersehen an, sondern wie ein ehrlicher Neuanfang – reifer, ruhiger, aber immer noch von dieser besonderen Magie getragen, die ihre Musik schon damals ausmachte.

Der Opener „The Stars Are In My Head“ setzt gleich den Ton: ein sanftes, folkiges Stück mit einer melancholischen Wärme, die sofort an die Intimität ihrer „Once“-Zeiten erinnert, aber mit mehr Tiefe und Gelassenheit. Hansards Stimme trägt die erste Hälfte, bevor Irglová in leisen Harmonien einfällt – ein musikalisches Wiederfinden zweier Menschen, die ein gemeinsames Kapitel neu schreiben.

„My Older Friend“ knüpft daran an, textlich nachdenklich, musikalisch offen. Hier klingt das Duo gereift, aber unverstellt – zwei Künstler, die nicht versuchen, ihre Jugend nachzustellen, sondern sie liebevoll verabschieden. Irglovás klare, fast fragile Stimme steht in „Butterfly“ im Mittelpunkt – einem der emotionalen Höhepunkte des Albums. Der Song ist leicht und schwebend, zugleich bittersüß, und erinnert daran, dass Verletzlichkeit bei The Swell Season immer eine Stärke war.

 

 

In „The Answer“ schwingt mehr Energie mit: treibende Akustikgitarre, eine rhythmische Intensität, die Glen Hansards Soloprojekte erkennen lässt. Hier zeigt sich, wie gut beide ihre individuellen Entwicklungen der letzten Jahre in den gemeinsamen Klang integriert haben. Auch „Son“ fällt auf – ein stilles, fast gebetsartiges Stück, das mit leisen Pianoklängen beginnt und sich zu einem warmen, leuchtenden Finale entfaltet.

Was The Swell Season und „Forward“ besonders macht, ist sein Tonfall: Es ist kein Album über die Vergangenheit, sondern über das Hier und Jetzt – über Reife, Vergebung und Freundschaft. Die Produktion bleibt bewusst schlicht, mit viel Raum für Stimmen, Streicher und akustische Instrumente. Keine großen Effekte, kein Retro-Gestus – nur ehrliche Musik, getragen von Erfahrung und gegenseitigem Respekt. 

Manche Songs bewegen sich vielleicht zu sehr im Vertrauten, denn wer große Überraschungen erwartet, könnte „Forward“ stellenweise zu sanft finden. Doch gerade diese Zurückhaltung macht den Reiz aus. Das Album ist kein Versuch, alte Erfolge zu wiederholen, sondern ein stilles, tiefes Gespräch zweier Menschen, die sich nach Jahren wieder zuhören können.
Glen und Marketá haben nach all den Jahren immer noch die selbe Energie und das selbe in der Musik liegende Ur-Vertrauen, wie bereits bei ihrem letzten Album. Es gehört zusammen, was zusammen gehören muss und das hört man in so ziemlich jedem Ton dieses Albums! 

„Forward“ kann sowohl über den bandeigenen Shopify und neben den üblichen Kanälen oder dem analogen Schallplattenhandel natürlich auch bei unserem Partner JPC erworben werden – der Link dazu folgt:
THE SWELL SEASON – FORWARD

Viel Spaß beim Hören und Entdecken! 

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The Toasters – Recriminations | vinyl-keks.eu

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The Toasters - Recriminations 1

Am 4. Mai 1983 um 7:30 Uhr morgens verließ eine erschöpfte New Yorker Band nach ihrem ersten Auftritt im berüchtigten A7 Club auf der Lower East Side den Club – mit 30 Dollar in der Tasche und einem blauen Auge. Fünf Jahre und ein kleiner Stapel Vinyl später wurde dieselbe Gruppe weithin als Speerspitze einer großen Ostküsten-Renaissance-Bewegung gefeiert und verfügte über eine riesige Fangemeinde.

Diese Band sind The Toasters und die Musik ist Ska!

 

Als Fünfer-Besetzung gründeten sie Anfang 1984 ihr eigenes Label Moon Records, das sich bald zu einer Plattform für die aufstrebende Ska-Szene im Raum New York City entwickelte. Noch im selben Jahr veröffentlichten sie ihre erste Single. Seitdem haben sie Verträge mit den britischen Labels Unicorn und Ska Records sowie mit dem amerikanischen Label Celluloid abgeschlossen.

Ihr US-Album “Skaboom” erreichte Platz 54 in den CMJ-College-Radio-Charts und wurde von einer erfolgreichen landesweiten Tour begleitet – von Burlington, Vermont, bis San Diego, Kalifornien.

Währenddessen erregte auf dieser Seite des Atlantiks ihr Album “Pool Shark” in Großbritannien und Europa beträchtliche Aufmerksamkeit:

Das Magazin Underground in England schrieb, The Toasters seien „mehr als fähig, dort weiterzumachen, wo The Specials aufgehört haben“,

Die Mini-LP “Recriminations” spiegelt die ersten echten Demos der Band wider, initiiert von ihrem Mentor Joe Jackson, der diese Session an einem einzigen Wochenende im Chelsea Sound Studio am Times Square in New York City produzierte und abmischte.

Sie fasst die Entwicklung der Toasters als gitarrenbasierte Band zusammen – noch bevor ihre mächtige Bläsersektion entstand und die tänzerischen Unity Two ihren Sound bereicherten.

Veröffentlicht von Moon Records im Sommer 1985, bot Recriminations den Toasters sofort ein Sprungbrett, um das größere Publikum zu erreichen, das nun von Küste zu Küste im Ska-Rhythmus tanzt.

 Diese feine EP wurde von Mad Butcher Records wiederveröffentlicht. Ich werde mich nie daran gewöhnen, dass manche LP 45 rpm macht und dafür so manche 7inch auf 45rpm klingt, als würden Die Schlümpfe ihr Comeback auf Vinyl geben. Also erstmal die Nadel wieder hoch, die Geschwindigkeit ändern und nochmal von vorn. Die vier zeitlosen Klassiker sind alle hörenswert, da möchte ich keinen Song besonders hervorheben. Das Vinyl läuft ohne Plattenwäsche sauber durch. Eine Bad im Isopropanol Gemisch erübrigt sich. Einziges Manko: Alle zwei Lieder darf ich mich erheben, um die 7inch zu drehen. Bestellen könnt ihr “Recriminations” direkt beim Label.

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Dirty Nice – Planet Weekend

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Dirty Nice - Planet Weekend 1

Ich war vor kurzem nach gefühlt 20 Jahren wieder mal in einem Freizeitpark. Schlechtes Wetter und die langen Anstehzeiten an den Fahrgeschäften – je nach Uhrzeit hatte man mal mehr und mal weniger Glück – verleiten mir zu sagen, das ich es auch nicht vermisst habe in einem Freizeitpark zu sein.
Ein Freizeitpark ist auch auf dem Cover des neuen Albums namens „Planet Weekend“ von Dirty Nice zu sehen. Dirty Nice, das sind Charlie Pelling und Mark Thompson, legen ein Konzeptalbum vor, das sich wie eine Reise durch einen surrealen Themenpark anfühlen soll – ein Ort zwischen Kitsch, Eskapismus und Überforderung. 

Von Beginn an wird klar, dass „Planet Weekend“ mehr sein will als nur eine lose Sammlung von Songs. Zwischen den eigentlichen Stücken tauchen immer wieder kurze Zwischenspiele auf – kleine „Attraktionen“, wie der Titel andeutet, die die Hörenden durch diesen imaginären Freizeitpark führen. Diese skitartigen Passagen schaffen Atmosphäre und Kontext, geben der Platte einen Rahmen, wirken aber teils auch wie überflüssige Füllstücke, die den Fluss des Albums bremsen. Der konzeptionelle Ansatz ist zweifellos ambitioniert, doch nicht jede Idee trägt über die gesamte Laufzeit. 

Musikalisch bewegt sich Dirty Nice auf vertrautem Terrain: sonnendurchfluteter und sommerlicher Indie-Pop mit elektronischem Einschlag, eingängigen Refrains und einer glatten, leichtfüßigen Produktion. Stücke wie „What I Wanna Hear“ oder „Another Life“ zeigen das Talent des Duos für Melodien, die sofort im Ohr bleiben. Man spürt den Spaß, mit dem hier produziert wurde – den Wunsch, ein durch und durch unterhaltsames Pop-Erlebnis zu schaffen. Gleichzeitig fehlt es vielen Songs an Tiefe oder überraschenden Momenten. Sie klingen hübsch, warm und gefällig, hinterlassen aber selten einen bleibenden Eindruck.

 

 

Ein paar Ausnahmen stechen dennoch hervor: „Better If We Don’t“ kombiniert funkige Bassläufe mit einem psychedelischen Groove und einem charmanten Gitarrensolo – ein Stück, das zeigt, welches Potenzial in Dirty Nice steckt, wenn sie sich trauen, ihre Komfortzone zu verlassen. Auch „Spit“ überzeugt mit ruhigerem Ton und emotionaler Klarheit, die man dem Album an anderen Stellen manchmal wünscht.

So entsteht ein Werk, das in seiner Idee glänzt, aber in seiner Ausführung nicht immer die nötige Tiefe erreicht. „Planet Weekend ist visuell, bunt, verspielt – fast wie eine animierte Welt, die zum Träumen einlädt, dabei aber gelegentlich den Kontakt zur Realität verliert. Es ist ein Album, das man gern hört, das gute Laune macht, aber selten überrascht oder bewegt.

Am Ende bleibt der Eindruck eines ambitionierten Pop-Projekts mit großem Konzept und sympathischer Handschrift, das an seinen eigenen ästhetischen Ansprüchen ein wenig scheitert. „Planet Weekend“ ist charmant, schillernd und handwerklich stark, aber auch flüchtig – wie ein sonniger, für mich eher herbstlicher Tag im Vergnügungspark, an den man sich später nur noch verschwommen erinnert.

Neben „Planet Weekend“ haben Dirty Nice auch noch ein paar mehr Songs erschaffen, die es wohl nicht (oder zum Glück) nicht auf’s Album geschafft haben. Hier geht’s zu den Bonus-Tracks!

Erwerben könnt ihr das „Planet Weekend“ bei unserem Partner JPC über den folgenden Link:
DIRTY NICE – PLANET WEEKEND 

Viel Spaß beim Hören und Entdecken! 

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