Sports
Champions League – Jens Lehmanns Pariser Trauma
Schiedsrichter Terje Hage (3. v.r.) musste Jens Lehmann (r.) im Champions-League-Finale früh die rote Karte zeigen.
Foto: imago/Ulmer
Ach, Jens Lehmann … Mal fährt er betrunken vom Oktoberfest nach Hause, mal sägt er Dachbalken in Nachbars Garage an. In diesen Tagen wird sein Interesse kolportiert, mit einer Investorengruppe den TSV 1860 München zu übernehmen, und es ist nicht ganz sicher, welche der beiden Seiten mehr zu bedauern ist. Bei all den Skandalen und Skandälchen ist ein wenig in Vergessenheit geraten, dass der Mann auch mal ein ganz formidabler Fußballspieler war.
In England feiern sie ihn bis heute als einen der Invincibles. Jens Lehmann hütete das Tor jener Mannschaft des FC Arsenal, die vor 21 Jahren unbesiegt die Premier League gewann und saisonübergreifend 49 Spiele in Folge ohne Niederlage blieb. Auch im paneuropäischen Fußballzirkus hat er Spuren hinterlassen. Im Mai 2006, nach dem Champions-League-Finale in Paris gegen den FC Barcelona, sprach er den bedeutungsschweren Satz: »Dieses Spiel werde ich mit ins Grab nehmen.«
Zirkus Europa
Foto: Privat
Früher schlicht Pokal der Landesmeister, heute Champions League: ein inszeniertes Spektakel und Gelddruckmaschine des Fußballs. Sven Goldmann blickt auf den kommenden Spieltag.
Am Mittwoch gastiert der Arsenal Football Club wieder in der französischen Hauptstadt. Es geht um den Einzug ins Endspiel der Champions League, was nach dem 0:1 daheim im Hinspiel gegen Paris Saint-Germain schwer genug werden dürfte. Was aber ist diese Bürde schon gegen das Trauma von 2006? Arsenals Invincibles hatten ihren Zenit damals schon überschritten und die Premier League auf Platz vier beendet, 14 Punkte hinter dem neureichen FC Chelsea. In Europa aber reichte es noch einmal zu einem kaum erwarteten Höhenflug. Vor allem dank Jens Lehmann, der seinen Kasten in allen K.-o.-Spielen gegen Real Madrid, Juventus Turin und den FC Villarreal sauber hielt und zum Finale eine Bilanz von über zwölf Stunden ohne Gegentor vorweisen konnte. Er blieb dann auch gegen Barcelona unbezwungen, was allerdings zu einem nicht unwesentlichen Teil daran lag, dass er nur 20 Minuten auf dem Platz stand.
Das Drama von Paris nahm seinen Lauf, als Barças Zeremonienmeister Ronaldinho einen seiner großartigen und ansatzlosen Pässe in den Lauf von Samuel Eto’o spielte. Lehmann warf sich dem Ball entgegen, traf aber knapp außerhalb des Strafraums nur Eto’os Fuß. Den austrudelnden Ball stupste Barças Ludovic Giuly ins leere Tor, aber da hatte Terje Hauge schon in seine Pfeife geblasen. Der norwegische Schiedsrichter entschied auf Freistoß für die Katalanen und Platzverweis für Lehmann. Zehn Londoner gingen zwar kurz vor Ende der ersten Halbzeit durch einen Kopfball von Sol Campbell in Führung. Aber in der Schlussphase legte der eingewechselte Henrik Larsson zweimal auf, was Eto’o und Juliano Belletti für die entscheidenden Tore zum 2:1-Sieg für Barcelona nutzten.
Jens Lehmann schaute schweigend von der Tribüne aus zu und reiste am nächsten Morgen weiter nach Genf ins Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft. Es sollte dann doch noch ein schöner Saisonabschluss für ihn werden. Mit einem deutschen Sommermärchen und einem Zettel im Strumpf beim dramatischen Elfmeterschießen gegen Argentinien – aber das ist eine andere Geschichte.
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Sports
Traumhafter Freistoß bringt SV Todesfelde II gegen das Schlusslicht auf Kurs

Todesfelde. Die Fußballer der zweiten Elf stehen kurz vor dem Klassenerhalt in der Landesliga. Mit einem glanzlosen 3:1 (1:0) gegen Absteiger Grün-Weiß Siebenbäumen stockte die Elf von Trainer Sebastian Fojcik ihr Punktekonto auf 36 Zähler auf.
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„Mit den ersten 45 Minuten bin ich nicht zufrieden“, sagte Fojcik. „Wir haben richtig gut begonnen, dann aber ein paar Prozent nachgelassen. Unser Spiel wirkte irgendwie zögerlich. Die zweite Halbzeit war besser, wir sind höher angelaufen.“
Anfangselan der Todesfelder verpuffte
Die Todesfelder legten mit hohem Tempo los. In der vierten Minuten traf SVT-Angreifer Yannick Hagemann den Pfosten, 60 Sekunden später kam Bejte Rama von der Strafraumkante frei zum Schuss.
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Der Elan der Todesfelder Elf verpuffte schnell. Der abgeschlagene Tabellenletzte Siebenbäumen, der mit der deprimierenden Serie von neun Niederlagen in Folge angereist war, kam besser in die Partie. Ein Schuss von Julian Brückner (10.) strich knapp über das von Jan Skubowius gehütete Todesfelder Tor.
Das Spiel verflachte, aber einen Höhepunkt gab es bis zum Halbzeitpfiff. Benny Soares zirkelte in der 28. Minute einen Freistoß zum 1:0 in den Torwinkel.
Nach der Pause hatten die Gastgeber die Partie im Griff. Der für den Torschützen Soares eingewechselte Maximilian Decesare (48.) traf den Pfosten.
Erneut war es ein Freistoß, der die Platzherren jubeln ließ. Der von Bejte Rama (52.) getretene Ball segelte durch den Strafraum ins Tor der Grün-Weißen.
Das Spiel wurde immer einseitiger. Eine der zahlreichen Todesfelder Möglichkeiten nutzte Maximilian Decesare in der 65. Minute zum 3:0.
Im Gefühl des sicheren Sieges ließen die Fojcik-Schützlinge in der Schlussphase die Zügel schleifen. Danylo Pomihalov und Volodymyr Tsurkan hätten für die Gäste treffen können.
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Gegentor ärgert Trainer Fojcik
In der Nachspielzeit schlug es doch noch im Kasten von Skubowius ein. Der SVT-Keeper konnte nicht sauber klären und foulte anschließend einen Angreifer der Gäste. Den Strafstoß verwandelte Joel Damisi sicher zum 1:3 (90.+1).
„Es ärgert mich, dass wir uns den Gegentreffer eingefangen haben”, sagte Fojcik. Mit Blick auf die Tabelle mahnte er: „Der Klassenerhalt ist immer noch nicht sicher, in den vergangenen Wochen haben die Mannschaften von unten fleißig gepunktet. Wir tun gut daran, noch einige Punkte nachzulegen.“
SV Todesfelde II: Jan Skubowius – Reik Steffens, Julian Holz, Johannes Willebrand, Paul Rieseler – Benny Soares (46. Maximilian Decesare), Thies Wittern, Lasse Schwiemann (76. Lorik Muhtari), Marvin Berghahn (81. Tim Schmidt) – Bejte Rama (81. Nic Jeske), Yannick Hagemann (68. Cacanja Lawrence) – Tore: 1:0 (28.) Benny Soares, 2:0 (52.) Bejte Rama, 3:0 (65.) Maximilian Decesare, 3:1 (90.+1, FE) Joel Damisi – SR: Marcel Hosenthien (TSV Benz-Nüchel).
KN
Sports
Großeinsatz am Öjendorfer Damm: Mann erleidet lebensgefährliche Schussverletzung

Aufregung in Jenfeld: Dort kam es am Donnerstagabend zu einem großen Polizeieinsatz. Laut Lagedienst der Polizei hatte es im Bereich Öjendorfer Damm/Rodigallee „eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen“ gegeben, in deren Folge eine Person lebensgefährlich verletzt wurde.
Reporter vor Ort berichteten davon, dass Anwohner gegen 21 Uhr Schüsse am Öjendorfer Damm gemeldet hätten. Das konnte der Lagedienst der MOPO gegenüber aber zunächst nicht bestätigen. „Wir hatten vor Ort eine verletzte Person, die ins Krankenhaus gebracht wurde. Woher die Person kommt, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, so ein Sprecher. Klar ist aber, dass das Opfer „durch eine Schussverletzung lebensgefährlich verletzt wurde“, so der Sprecher weiter.
Warum es zu der Auseinandersetzung kam und wie viele Personen beteiligt waren, auch darüber konnte der Lagedienst am späten Donnerstagabend noch nichts sagen.
Nach Angaben der Reporter vor Ort sollen Einsatzkräfte kurz nach der Alarmierung ein flüchtendes Fahrzeug in der Nähe des Tatorts gestoppt und drei Personen vorläufig festgenommen haben. Auch diese Information hat der Lagedienst allerdings noch nicht bestätigt. Von Seiten des Sprechers hieß es lediglich vage, dass eine Fahndung laufe.
Aufgrund eines größeren Polizeieinsatzes kann es derzeit im Bereich #Hamburg #Jenfeld zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.
*PEZ— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) May 8, 2025
Mehrere Streifenwagen waren bis in die Nacht im Bereich der Rodigallee im Einsatz. Die Polizei sperrte das Gebiet ab, es kam zu Verkehrsbehinderungen. Verkehrsteilnehmende mussten mit Einschränkungen rechnen, teilte die Polizei Hamburg auf X mit.
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Auch der Rettungsdienst war mit mehreren Fahrzeugen vor Ort. Die Polizei will sich am Freitagmorgen ausführlicher zu dem Fall äußern. (gs)
Sports
Depression galt früher als Makel

Lesezeit
Verfasst von:
dpa
Schauspieler Patrick Kalupa alias TV-Arzt „Dr. Nice“ findet es gut, dass in deutschen Fernsehserien heutzutage seelische Probleme kein Tabu mehr sind. „In den 90er Jahren wurden psychische Erkrankungen oft im Kontext von Kriminalität, sehr klischeehaft gezeigt und stigmatisiert“, sagte der Berliner TV-Star (45) in einem dpa-Interview. „Das ist heute zum Glück wirklich anders.“
In der neuen „Dr. Nice“-Staffel (Sonntag, 11. Mai, 20.15 Uhr, ZDF) soll Dr. Moritz Neiss wegen seelischer Belastungen einen Psychologen besuchen. „Die Hauptfigur, die ich spiele, einst ein erfolgreicher Star-Chirurg, durchlebt nach einem schweren Unfall nicht nur körperliche, sondern auch große psychische Herausforderungen“, so Kalupa. „Dabei werden auch die inneren Kämpfe, die sich im teils rüden Verhalten meiner Figur widerspiegeln, beleuchtet.“
Sein „Herzkino“-Format gehe sehr modern, empathisch und differenziert mit dem Thema Depression um „und bringt mit seinem besonderen Wortwitz und Humor auch eine neue Leichtigkeit mit rein, die ich für sehr wichtig halte“.
Liebesszene in sechs Grad kaltem Wasser
Über Krankheiten, wie eine Depression oder auch andere psychische Störungen, sei früher nicht gesprochen worden. „Das war ein Makel.“ Das Thema Depression habe erst mit dem plötzlichen Tod des Fußballspielers Robert Enke 2009 die Tabuzone verlassen. „Sein tragischer Tod hat viele Menschen berührt und das Thema „Depression“ in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Inzwischen wird viel offener darüber gesprochen und vor allem auch aufgeklärt. Wo man Hilfe bekommen kann, und auch wie wichtig ein aufmerksames und unterstützendes Umfeld ist.“
Bei den Dreharbeiten zur neuen „Dr. Nice“-Staffel habe es aber auch lustige Erlebnisse gegeben. „Gleich in der ersten neuen Folge „Alte Narben“ gibt es einen nächtlichen Unterwasser-Liebesreigen mit meiner tollen Schauspielkollegin Brigitte Zeh.“ Die Szene sei durchaus eine Herausforderung gewesen. „Schwimmen Sie mal romantisch verzückt in sechs Grad kaltem Wasser mit angehaltenem Atem! Das war wirklich herausfordernd und wir waren heilfroh als alles im Kasten war. Allerdings, die Szene ist großartig.“
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