Washington. Seit US-Präsident Donald Trump wieder im Amt ist, spricht er so viel, dass Stenografen im Weißen Haus inzwischen wohl Mühe haben mitzukommen. Berichten zufolge übertönt der frisch vereidigte Präsident abweichende Stimmen, seine Gegner hätten Mühe, gehört zu werden. Das berichteten Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind, aber anonym bleiben wollten, der AP. Ihren Angaben zufolge soll nun sogar über die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter diskutiert werden, um das Arbeitspensum für die Gesprächsprotokolle zu bewältigen.

Etwa am Mittwoch sprudelte es aus Trump nur so heraus: Bei einer Zeremonie zur Unterzeichnung eines Gesetzes, um Abschiebungen zu beschleunigen, lobte der Republikaner seine angeblichen Errungenschaften, behauptete, dass die Hamas mit Hilfe von aus den USA stammenden Kondomen Bomben im Gazastreifen herstelle, und verteidigte die Bemühungen seiner Regierung um einen Stopp der Bundesausgaben und einen Abbau des Kontingents der Staatsbediensteten. Daneben schilderte Trump, welche Gewalt Migranten angeblich verübten und kündigte überraschend an, dass Guantánamo Bay auf Kuba als Haftzentrum für Menschen genutzt werden solle, die sich illegal in den USA aufhielten.

Fünf Stunden mehr Redezeit als Biden

Nach Zahlen der Datenbank Factba.se hat der ehemalige US-Präsident Joe Biden in seiner ersten Woche im Amt zwei Stunden und 36 Minuten vor der Kamera gesprochen und 24.259 Wörter verwendet. Trumps Statistik liegt mit fast sieben Stunden und 44 Minuten sowie 81.235 Wörtern in der vergangenen Woche deutlich höher. Das entspricht mehr als der Länge der kompletten ersten Filmtrilogie aus dem „Krieg der Sterne“ und mehr Wörtern als in Shakespeares Dramen „Macbeth“, „Hamlet“ und „Richard III.“ zusammen.

Trump übertrifft sich mit seinem Redefluss sogar selbst: In der ersten Woche seiner ersten Amtszeit 2017 wurden drei Stunden und 41 Minuten vor der Kamera dokumentiert und insgesamt 33.571 Wörter.

RND/AP