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Handelskonflikt – Trump-Zölle treffen arme Länder
Der US-Präsident mit seiner neuen Zollliste
Foto: dpa/AP/Mark Schiefelbein
»Trumps gewagtes Spiel«, titelte das US-Finanzportal Bloomberg am Donnerstag. Zuvor hatte der US-Präsident im Rosengarten des Weißen Hauses angekündigt, die Außenhandelspolitik der Vereinigten Staaten weiter zu verschärfen und viele Länder und Regionen pauschal mit höheren Importzöllen zu belegen. Gegenüber 37 Ländern und Regionen sowie den Staaten der Europäischen Union kündigte Trump »reziproke Zölle« von 10 bis 50 Prozent an. Doch auch nach dieser Rede bleiben Fragen offen. So ist unklar, ob diese noch auf den allgemeinen US-Zollsatz draufgeschlagen werden. Dabei sollen die neuen Spielregeln dem Vernehmen nach bereits ab dem 9. April gelten.
Über Europa sagte Präsident Trump: »Sie zocken uns regelrecht ab. Es ist so traurig, das zu sehen. Es ist erbärmlich.« Den Zollsatz, den die Europäische Union auf Importe von US-amerikanischen Waren erhebt, bezifferte Trump auf durchschnittlich 39 Prozent. Er werde den Staaten nur die Hälfte dieser Zölle auferlegen.
»Erschütternd ist der dabei zutage tretende Dilettantismus«, sagt der Bremer Ökonom Rudolf Hickel. Dieser zeige sich beispielsweise in den 39 Prozent. »Diese Zollquote ist wegen der komplizierten Einzelzölle nicht nachvollziehbar.« Und warum, fragt Hickel rhetorisch, verzichte Trump dann auf die Hälfte und verlange einen »reziproken Tarif« von 20 Prozent? Wolle er damit Kompromissbereitschaft signalisieren?
Tatsächlich deutete der 47. Präsident der USA in seiner Rede an, dass die Drohungen und die Umsetzung von Zöllen durch die Regierung in Washington teilweise, wenn nicht sogar größtenteils, ein Verhandlungsmanöver seien. Er erwäge, die Zölle zu senken, wenn andere Länder Handelshemmnisse für US-Exporte abbauen.
Tatsächlich kommt Trumps 39-Prozent-Behauptung durch eine skurrile Berechnung zustande: Der EU-Handelsüberschuss von 235,6 Milliarden Dollar wird geteilt durch die Exporte von 605,8 Milliarden Dollar. Das ergibt 39 Prozent, was aber nichts mit den realen Zöllen zu tun hat. Den tatsächlichen durchschnittlichen EU-Zollsatz auf Importe aus Ländern, die nicht der EU angehören, beziffert die Welthandelsorganisation auf fünf Prozent. Die USA erhoben bisher im Schnitt 3,3 Prozent auf Importe.
Das wirtschaftsliberale Ifo-Institut in München hat versucht, die Folgen der reziproken Zölle zu simulieren – für den Fall, dass die USA Zölle auf Produkte bis auf den Zollsatz erhöhen, der von ihren Handelspartnern tatsächlich auf entsprechende US-Produkte erhoben wird. »Potenziell sind über die Hälfte aller deutschen Exporte in die USA betroffen«, sagt Ifo-Handelsexpertin Lisandra Flach. Die Folgen blieben dennoch überschaubar. Sollte die EU keine Gegenmaßnahmen ergreifen, würden die deutschen Exporte in die USA um weniger als drei Prozent sinken.
Strafzoll für Pinguine
Kein Winkel der Welt ist vor den US-Zollregulierungen mehr sicher. So werden in dem durch Donald Trump vorgezeigten Tableau auch die
Heard- und McDonald-Inseln für ihren Zoll-Protektionismus vermessen. Laut Liste sind zehn Prozent für Exporte fällig, die von dort aus in die USA gehen. Das Außenterritorium Australiens liegt im südlichen Indischen Ozean und wird vor allem von Königspinguinen bewohnt. Die menschliche Einwohnerzahl betägt: null. nd
Das industrienahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet indes massivere Folgen. Der wirtschaftliche Schaden für die Bundesrepublik könnte nach einer neuen Berechnung über die gesamte vierjährige Amtszeit Trumps kumuliert bis zu rund 200 Milliarden Euro betragen. Angesichts einer Wirtschaftsleistung von etwa 17 Billionen Euro im selben Zeitraum erscheint dies dennoch verkraftbar.
»Erschütternd ist der dabei zutage tretende Dilettantismus.«
Rudolf Hickel Ökonom
Dick im Geschäft mit den USA ist dabei eine eher kleine Anzahl von Unternehmen. So entfällt ein Fünftel der US-Exporte deutscher Firmen auf zehn Konzerne, hat das keynesianisch orientierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin ermittelt. Auch der konzerninterne Handel spiele eine entscheidende Rolle: Ein Viertel der Automobilexporte aus Deutschland in die USA erfolgt zwischen Tochterunternehmen gemeinsamer Eigentümer. Diese »Konzentration des Handels« spiegelt ein Muster des Welthandels wider, bei dem eine kleine Anzahl großer »Superstar-Firmen« die internationalen Märkte dominiert, schreibt DIW-Expertin Sonali Chowdhry. Ein harter transatlantischer Zollkonflikt könnte das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands langfristig um etwa 0,33 Prozent schrumpfen.
Die irrlichternde Zollpolitik des 78-jährigen Immobilienunternehmers bietet dabei möglicherweise sogar Chancen, heißt es beim Ifo-Institut. Sollte es der EU gelingen, durch Verhandlungen wechselseitige Zölle auf beiden Seiten gleichermaßen abzubauen, hätte dies laut den Ifo-Simulationen positive Effekte. »Wenn die EU mit den USA vollständig reziproke Zölle aushandelt und Trump bereit wäre, Zölle auch entsprechend zu senken, würde die deutsche Wertschöpfung steigen«, sagt Forscherin Flach.
Vor weit größere Probleme könnte Trumps Zollpolitik ökonomisch schwächere Länder stellen, die eine weit geringere Verhandlungsmacht als die Europäische Union besitzen. Tatsächlich werden vor allem arme Länder des globalen Südens mit den höchsten neuen Zöllen belegt. Insbesondere wenn es vielerorts zu entsprechenden Gegenmaßnahmen kommen wird, könnte der Welthandel insgesamt stark beeinträchtigt werden. Rudolf Hickel erwartet, dass das gewagte Handelsspiel dann auch als »Trumpcession« in den Vereinigten Staaten enden könnte – in einer wirtschaftlichen Krise, die auch die Bevölkerung in den USA trifft.
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Vreden unterliegt trotz drei Führungen

Auf und ab ging es in der zweiten Halbzeit. Am Ende nutzte der SV Heek die Fehler der Vredener und Spielertrainer Mike Börsting traf spät zum Sieg.
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Photovoltaik rechnet sich in Süddeutschland schneller – Stuttgart Journal

Der Süden Deutschlands gilt als sonnenreichste Region des Landes. Städte wie Freiburg, Regensburg oder Konstanz erreichen Spitzenwerte bei den jährlichen Sonnenstunden – teils über 1.900 pro Jahr. Auch die Intensität der Strahlung ist höher als anderswo.
Durch den steileren Sonnenstand und die kürzere Strecke durch die Atmosphäre trifft mehr Energie pro Quadratmeter auf die Solarmodule. Für Hausbesitzer und Unternehmen rechnen sich Photovoltaik-Anlagen im Schnitt ein halbes bis anderthalb Jahre schneller als im Norden. Ein Vorteil, der sich auch langfristig bezahlt macht.
Ein Gastbeitrag von Johannes Ostwald, Geschäftsführer Solar Süddeutschland & Wärmepumpen Süddeutschland
Wer diesen Heimvorteil bestmöglich ausschöpfen möchte, sollte ein paar Punkte beachten.
Am wichtigsten ist, den selbst erzeugten Strom möglichst weitgehend im eigenen Haushalt zu nutzen. Denn während die Einspeisevergütung für Solarstrom inzwischen auf unter acht Cent pro Kilowattstunde gefallen ist und weiter sinkt, kostet Netzstrom aktuell knapp 40 Cent, je nach Anbieter und Strommix. Jede Kilowattstunde Eigenverbrauch spart also bares Geld.
Damit dieser also noch weiter maximiert werden kann, empfiehlt sich die Kombination der PV-Anlage mit einem Batteriespeicher, der tagsüber überschüssigen Strom aufnimmt und abends wieder zur Verfügung stellt. So steigt der Eigenverbrauchsanteil von rund einem Drittel ohne Speicher auf bis zu 80 Prozent mit Speicher.
Noch effizienter wird es, wenn ein Energiemanagement-System die Stromnutzung im Haushalt steuert. Es verschiebt den Betrieb von Geräten wie Waschmaschinen, Wärmepumpen oder Wallboxen gezielt in die Zeiten hoher Sonneneinstrahlung. Moderne Systeme beziehen sogar Wetterprognosen ein und sorgen dafür, dass möglichst wenig teurer Netzstrom zugekauft werden muss.
Wichtig ist außerdem eine vorausschauende Planung. Die Anlagengröße sollte im Mindesten mit dem Verbrauch dimensioniert werden. Noch besser: zukünftige Verbraucher wie Elektroautos oder Wärmepumpen gleich in die Planung miteinbeziehen, um ein späteres Nachrüsten zu vermeiden und Kosten zu sparen.
Schließlich kommt es auf die richtige Beratung an. Der Markt wächst rasant, doch nicht jeder Anbieter plant zuverlässig. Empfehlenswert sind Meisterbetriebe mit regionaler Erfahrung, die auch rechtliche Vorgaben wie das neue Solarspitzengesetz im Blick haben. Dieses schreibt unter anderem intelligente Mess- und Steuereinheiten vor, damit Einspeisung und Verbrauch in Zeiten hoher Solarproduktion optimal geregelt werden können.
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Bundeshaushalt – Bundeshaushalt 2025: Ein Budget für drei Monate

Las der Regierung am Dienstag im Bundestag die Leviten: Linke-Chefin und Haushaltsexpertin Ines Schwerdtner
Foto: dpa/Britta Pedersen
Was lange währt, wird Großgeschenk an die Wirtschaft in der Hoffnung auf Investitionen sowie ein Blankoscheck für die Aufrüstung, frei nach dem Motto: »Whatever it takes«: der Bundeshaushalt 2025 und seine kreditfinanzierten Schattenetats. Am Donnerstag wird der Bundestag ihn beschließen, etliche Einzelpläne passierten bereits zu Beginn der Haushaltswoche am Dienstag das Parlament.
Letztlich steht seit der Konsensfindung in der sogenannten Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Parlaments am 4. September bereits alles fest. Gleichwohl lieferten sich Opposition und Regierungsvertreter in der ersten Haushalts-Plenarsitzung am Dienstag harte Wortgefechte. Namens der Linken geißelte deren Vorsitzende Ines Schwerdtner die soziale Schieflage des Etats wie auch der Pläne für die nächsten Jahre. Ihre Partei werde den Haushalt nicht mittragen, die Regierung finde »in uns ihren entschiedensten Gegner«, erklärte Schwerdtner anschließend.
Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) hatte zu Beginn der mehrtägigen Schlussdebatte den Etat gelobt: »Wir investieren, wir reformieren und wir konsolidieren.« Rednerinnen und Redner der Opposition kritisierten hingegen, dass trotz neuer Rekordschulden kaum Geld bei den Menschen ankomme und Mittel für Investitionen zum »Stopfen von Löchern« zweckentfremdet würden.
Der Haushalt sieht Ausgaben von insgesamt 502,5 Milliarden Euro vor. Die Neuverschuldung im Kernhaushalt soll fast 82 Milliarden Euro betragen. Hinzu kommen weitere neue Kreditaufnahmen für die Sondervermögen für die Bundeswehr sowie für Investitionen in Infrastruktur und Klimaneutralität in Höhe von rund 58 Milliarden. Für Kredite für die Bundeswehr und für die Sondervermögen gelten Ausnahmen von der Schuldenbremse im Grundgesetz.
Für den militärischen Bereich, in den auch die Unterstützung der Ukraine fällt, sind allein im Kernetat 75 Milliarden Euro vorgesehen, davon 30 Milliarden schuldenfinanziert. Aus dem Infrastruktur-Sondervermögen will der Bund in diesem Jahr etwas mehr als 37 Milliarden Euro nutzen. Davon sollen knapp zwölf Milliarden in den Verkehrsbereich fließen, darunter 2,5 Milliarden in den Erhalt von Autobahnbrücken und mehr als 7,5 Milliarden in den von Bahnschienen. 1,5 Milliarden Euro aus dem Topf fließen an in Krankenhäuser, fast drei Milliarden in den Breitbandausbau für bessere Internetverbindungen.
»Noch nie hat eine Regierung so viel Geld ausgegeben, und noch nie ist so wenig bei den Menschen angekommen.«
Ines Schwerdtner Linke-Bundesvorsitzende
Die Grünen-Politikerin und Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Lisa Paus, warf der Regierung mit Blick auf das 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz vor, für Investitionen vorgesehene Mittel für Konsumausgaben zu verpulvern. Von »Verschiebebahnhöfen und Haushaltstricksereien«, sprach in Berlin Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann. Sie pochte auch darauf, wie vereinbart Mittel aus dem Sondervermögen für Klimaschutz-Investitionen einzusetzen.
Haushaltspolitikerin Schwerdtner konstatierte: »Noch nie hat eine Regierung so viel Geld ausgegeben, und noch nie ist so wenig bei den Menschen angekommen.« Der geplante »Herbst der Reformen« entpuppe sich als »massiver Angriff auf den Sozialstaat«. Von den angekündigten Investitionen bleibe »vermutlich nur heiße Luft«. Es würden »fast 50 Milliarden Euro Steuergeschenke an Unternehmen« herausgeblasen, während ständig darüber geredet werde, »wie man den Ärmsten noch zehn Euro aus der Tasche ziehen kann«, warf Schwerdtner Union und SPD vor. Sie forderte stattdessen eine Vermögensteuer, die »100 Milliarden Euro« jährlich einbringen würde.
Klingbeil verwies hingegen auf Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, »um unser Land effektiver, moderner und handlungsfähiger zu machen«. Zugleich habe die Regierung die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ermöglicht. »Wir wollen, dass die Bagger schnell rollen«, sagte er. Angesichts knapper Mittel müsse die Regierung zugleich bei den Ausgaben »priorisieren«.
Den Investitionsanteil von mehr als 20 Prozent bzw. 62,7 Milliarden Euro im Haushalt hob Unions-Fraktionsvize Mathias Middelberg hervor. Damit schaffe die Koalition »die Grundlage für neues Wirtschaftswachstum in Deutschland«. Dazu beitragen sollten auch die Entlastungen bei den Energiekosten sowie die Erhöhung der Pendlerpauschale, aber auch Anreize zu längerem Arbeiten durch die geplante »Aktivrente«. Einsparpotenzial sieht Middelberg beim Sozialsystem. Eine Kommission zu dessen Reform hat kürzlich ihre Arbeit aufgenommen.
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Die Verabschiedung des Etats 2025 hatte sich wegen der Bundestagswahl und des folgenden Regierungswechsels stark verzögert. Aktuell gilt daher eine vorläufige Haushaltsführung, die erst mit dem Inkrafttreten des neuen Etats endet. Parallel läuft bereits das Verfahren zur Aufstellung des Haushalts für 2026. Über diesen Plan wird der Bundestag kommende Woche erstmals debattieren, er soll noch in diesem Jahr beschlossen werden. Während die Regierungskoalition für das kommende Jahr noch davon ausgeht, den Etat formal ohne Lücken hinzubekommen, klafft derzeit im Plan für 2027 noch ein riesiges »Loch« von rund 34 Milliarden Euro.
Im vergangenen November scheiterte die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP letztlich an der Aufstellung des Haushalts 2025. Es ging um eine Lücke von drei Milliarden Euro, die der damalige Kanzler Olaf Scholz durch Kredite schließen wollte. Sein Finanzminister Christian Lindner (FDP) lehnte das rigoros ab. Letzten Endes wurde er von Scholz entlassen.
Nach der vorgezogenen Bundestagswahl räumten Union und SPD diesen potenziellen Streitpunkt direkt aus: Sie schafften durch Ausnahmen von der Schuldenbremse enorme Kreditspielräume für Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben. Diese summieren sich auf fast eine Billion Euro über zehn Jahre.
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