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Phileas Fogg – ALLESMUSSEINENDEFINDEN | vinyl-keks.eu

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Phileas Fogg - ALLESMUSSEINENDEFINDEN 1

Darf ein Album, das 2025 erschien, dem Post-Punk zugeordnet werden? Ich hatte letztens diesbezüglich eine Diskussion. Mein Gegenüber war der Meinung, dass es nur eine Zeizspanne in den 1970ern/1980ern gab, in der die Musik Post-Punk genannt werden durfte. Ich persönlich sah dies anders, habe aber extra deswegen mal bei Wikipedia nachgelesen.

Ich zitiere:  Post-Punk ist die Bezeichnung für eine Musikbewegung, die vor allem und zuerst im Vereinigten Königreich Ende der 1970er bzw. Anfang der 1980er Jahre aus dem Punk hervorging.  Im weiteren Sinne lassen sich mit diesem Begriff aber auch sämtliche Trends der alternativen Musik dieser Zeit beschreiben, die sich stilistisch vom bis dahin dominierenden Punk zu entfernen begannen, ohne dabei die Affinität und Ähnlichkeit zum Punk zu verlieren oder vollends mit der Tradition zu brechen. Charakteristisch für das Genre ist der Bruch mit traditionellen Elementen aus dem Rock, deswegen gilt der Post-Punk als experimentierfreudig und bunt gemischt. Zitat Ende.

Ich interpretiere das mal so, dass ich (natürlich) recht hatte und habe und genau deswegen auch das neue und geniale Album „ALLESMUSSEINENDEFINDEN“ von Phileas Fogg, das bei Schöne Platte Records im DIY Verfahren im April 2025 erschienen ist, dem Post-Punk zuordnen darf.

 

Phileas Fogg schaffen es auch wieder mit ihrem zweiten Album klassische Elemente der jungen The Cure und Bands wie No More gekonnt mit modernen Einflüssen von beispielsweise Kettcar, Element Of Crime oder Betterov miteinander zu verbinden. Eine wirklich großartige Nummer ist Hafen, die uns glücklicherweise zeigt, dass Musik von 2025  nicht in Schema X für Streamingdienst Y passen muss, um zu gefallen.  Bei  „Kometengift“ fragt man sich ernsthaft, ob das Lied nicht evtl. schon über 40 Jahre auf dem Buckel hat, so klassisch zeitlos wirkt es.

Kommen wir zur Platte: Das schwarze Vinyl läuft herrlich sauber durch, kein knacken, kein knarzen und das ganz ohne Plattenwäsche. I like. Die Platte steckt in einem schwarzen, gefütterten Innersleeve. Ich finde es sehr gut, dass hier nicht am falschen Ende gespart wurde. Eine Einlage mit den Texten liegt auch dabei.

Bestellen könnt ihr „ALLESMUSSEINENDEFINDEN“, welches ihr vermutlich auch am Ende des Jahres bei mir in den Top 3 wiederfinden werdet, direkt im Shop der Band.

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Between Owls – Vacation | vinyl-keks.eu

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Between Owls - Vacation 1

2019 war noch „Wellness“, jetzt ist „Vacation“. Die Between Owls aus Freiburg sind zurück. Und dass es sich da unten im beschaulichen Breisgau gar hervorragend, quasi wie dauerhaft im (Wellness-)Urlaub leben lässt, das weiß unsereins aus eigener Erfahrung. Oder geht’s dem sympathischen Indie-Quartett etwa nicht so?

Nun, schon den kurz und knapp gehaltenen Lyrics des Openers „Fun“ haftet dank der übertriebenen Fröhlichkeit schon wieder so ein klein wenig Missmut und punkige Nörgelei an. Zu viel Sonne verursacht nun mal eben Sonnenbrand und es ist auch nicht immer alles Gold, was glänzt. Derlei Sprüche könnte man hier jetzt noch endlos klopfen, jedenfalls meine ich, den Zeilen auch so ein klein wenig Sarkasmus entnehmen zu können.

Musikalisch meine ich zu hören, untermauern die Between Owls meine Annahme so ein klein wenig. Die Band hat sich – Achtung, noch was für’s Phrasenschwein! – im Vergleich zum Vorgänger merklich weiterentwickelt. Wo früher auch mal noch mit jugendlicher Unbekümmertheit dahergerotzt wurde, arbeiten die Between Owls heute mit einer ganzen Armada an Sounds und Tüfteleien. Das steht ihnen richtig gut – und gibt der aufgestellten These mit dem Sarkasmus quasi in Form einer vertonten paradoxen Intervention auch entsprechend Futter.

 

An anderen Stellen, z.B. beim geradezu magischen „Motorhome“ erzeugen die Soundspielereien eine ganz andere Wirkung. Der Song ist dann wohl einer der Gründe, weshalb das – dieses Mal für den Release auf farbigem Vinyl verantwortliche – Label Krod Records, die Between Owls als „Dreampop“ anpreist. Solche Songs machen „Vacation“ zu der etwas anderen Sommerplatte. Herrlich!

Wichtig ist aber, dass die Effekthascherei lediglich den Gitarren und so ein kleines bisschen den Gesängen von Maggie und Marc – die sich by the way abermals in Perfektion gegenseitig ergänzen – zugestanden wird und die Rhythmusinstrumente (Bass, gespielt von Addy sowie die Drums gespielt von Daniel) ohne großes Tamtam straight ihren Job erledigen. So haben wir bei all der Popaffinität immer noch ein gut nach vorne gehendes Album am Start. Ein Lob also nicht nur an die Band für ihre Songs und Sounds weit jenseits des Tellerrandes, sondern auch an Produzent Markus Heinzel.

Ha! Und da ist sie dann doch, die ganz normale Nummer. Keine Effekte und schön nach vorne. Eine Fremdgängerin, die sich eigentlich hätte auf „Wellness“ befinden sollen, oder ist sie doch da, wo sie sein soll? Ich sag, beides ist möglich. Da „Go For A Ride“ nun mal aber auf „Vacation“ Platz gefunden hat, ist es auch ein leichtes (anzu)erkennen, wie geschmeidig der Song sich auch hier in den Kontext einfügt, anstatt den Rahmen komplett zu sprengen.

Und somit haben wir hier in Summe ein stimmiges Gesamtkunstwerk, irgendwo zwischen Joy Division, den Pixies und den Cardigans. Geht nicht? Doch, geht schon. Hört euch „Vacation“ von den Between Owls an! Zu haben u.a. bei der Band selbst, oder bei Krod Records. Ach, und jetzt hätt‘ ich das doch noch fast vergessen: neben der tollen Musik gibt es da ja auch noch das tolle Artwork. Nicht nur weil ich Flamingos mag. Hier ist einfach alles so richtig schön doll anzusehen! Die Anschaffung des physischen Releases lohnt sich bei „Vacation“ mehr denn je…!!

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Diversity Dive #12 – Einfach machen! She-Punks von 1977 bis Heute

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Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute

Aus dem Kinosaal noch schnell an den Rechner, um euch ein paar Zeilen zu diesem Film zu schreiben. Es geht um den Dokumentarfilm „Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute“. Am 23.04. fand im  Kölner Odeon in Zusammenarbeit mit dem Haus des Dokumentarfilms  die DOK Premiere von „Einfach machen“ statt. Unter Regie von Reto Caduff zeigt der Film die She-Punks der 1970er und ihre Selbstermächtigung in der Punk Szene.

Dass in den 1970ern der Punk von England ausgehend auch im deutschsprachigen Raum Gehör fand und sich die Szene in Deutschland, aber auch in der Schweiz ausbreitetet, muss ich euch nicht erzählen. Und natürlich war und ist auch die Punk-Szene von Männern dominiert. Zugleich bot sich der Punk natürlich an, um sich über Rollen- und Geschlechterklischees hinwegzusetzten, auch das ist bekannt. Wozu dann ein Film? Sichtbarkeit! Und sichtbar werden hier vor allem Bands wie Östro 430, Mania D, bzw. später Malaria! und die Zürcher She-Punks Kleenex, später Liliput, noch später EinsZweiDrei.

 

Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute

  

Der Film ist nicht nur eine Rückschau, ein „Schau wie schön und toll es damals war, trotz all der Schwierigkeiten“. Kein „Schau die diese Vorreiterinnen an, was sie für uns getan haben“. Keine Kommentarsammlung von Männern, die heute das Damals feiern. Wäre das nicht auch nur eine Abwandlung des mansplaining? Keine Ahnung. Im Film feiern Frauen sich selbst und, und das ist meiner Meinung nach das beste an dem ganzen Film, er zeigt auch ihr heutiges Schaffen. Wer rechnen kann, weiß, dass die Protagonistinnen von damals heute 60+ sein müssten, aber das ist kein Grund keine Musik mehr zu machen.

Ja, es gibt sie immer noch und Frauen Ü60 können immer noch auf Bühnen stehen und Punk machen und das ist dann mal richtig Punk. Das feier ich total und das ist der Grund, weshalb ihr ab dem 1.5. 2025 unbedingt ins Kino gehen solltet, um euch den Film „Einfach machen! She-Punks von 1977“ bis heute anzuschauen.  

Talk mit Melina Fessmann
Talk mit Melina Fessmann

Bei der Premiere gab’s im Anschluss noch einen kurzen Talk mit der Produzentin des Films Melina Fessmann und Fragen aus dem Publikum. Warum stellten eigentlich nur Männer Fragen, frage ich mich? Und warum lachten (so hörte es sich zumindest für mich an) an manchen Stellen des Films, wenn festgestellt wurde, dass die Zusammenarbeit mit Frauen in einer Band irgendwie entspannter ist, eigentlich vorwiegend Frauen? Fragen, die ich mal im Raum stehen lasse zum Abholen und drüber Nachdenken. 

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Vinylsünde – mit Hendrik von Drei Meter Feldweg

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Henrik; 3 Meter Feldweg; Vinylsünde; Klaus & Klaus; Ach Du Dickes Ei

Im Rahmen der Veröffentlichung des neuen Drei Meter Feldweg – Album „Gut Holz“ hat Hendrik es sich nicht nehmen lassen als leidenschaftlicher Schallplattensammler einen Beitrag für unsere „Vinylsünde“ zu schreiben. Was genau er für uns und euch ausgesucht hat und warum es seine Vinylsünde ist, erfahrt ihr in seinem Beitrag:

 

Als ich meine Plattensammlung durchforstet habe, geriet dieses interessante Exemplar in meine Hände. Warum es da zwischen lauter guter Musik steht, hat sich mir erst einmal nicht erschlossen. Wo es herkommt, hingegen schon:
In meiner Kindheit lief auf unserer Stereoanlage alles, was mir und meiner Schwester in die Finger fiel – völlig wahllos und ohne Rücksicht auf Verluste.
„Lieder, die die Welt nicht braucht“ von Die Doofen war vermutlich das erste Album, das wir textsicher mitsingen konnten.
Mein Onkel hatte irgendwann „Le Frisur“ von Die Ärzte bei uns liegen lassen, womit ausgerechnet dieses absurde Album meine ersten Berührungspunkte mit meiner späteren Lieblingsband schuf. Und dann gab es noch Klaus & Klaus. „Da steht ein Pferd aufm Flur“, „Melkmaschin kaputt“, „An der Nordseeküste“… Diese Songs liefen rauf und runter, und niemand hinderte uns daran, unseren Musikgeschmack nachhaltig zu ruinieren. Aber: Ich erinnere mich sehr gerne an diese Zeit zurück – ein Stück Kindheit und schöne Erlebnisse mit meiner Schwester, wenn auch mit verstörendem Soundtrack. Vermutlich habe ich mir die Platte deswegen irgendwann gekrallt und neben Beatles oder Status Quo eingesammelt, als meine Eltern ihre Platten loswerden wollten. Als ich hier zum Thema „Vinylsünde“ was dazu schreiben wollte, hab ich sie noch mal aufgelegt.

Also: Ich würde sie mir heute wohl nicht nochmal kaufen. Der Aufmacher ist natürlich noch schmissiger, schräger Kult: „Klingelingeling hier kommt der Eiermann!“. Aber danach folgen Torfrock-Cover, die der kleine Klaus zweitverwerten wollte, einige Gedichte und irgendein akustischer Wildwuchs, der nicht wirklich dazu einlädt, am Ball zu bleiben. Stempeln wir es als Kindheitserinnerung ab.


Vielen Dank an dieser Stelle an Hendrik, für deine Vinylsünde: Klaus & Klaus „Ach Du dickes Ei“.

Mehr zu „Gut Holz“ von Drei Meter Feldweg demnächst auch auf www.vinyl-keks.eu! 
Zu erwerben ist „Gut Holz“ direkt bei der Band! 

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