Entertainment
PLAIINS – Happy Faces | vinyl-keks.eu

Ich glaube, so schnell war der Weg von Kommunikation zwischen mir und Fleet Union bzgl. dieses Debüts bis zur Erstellung und Fertigstellung dieser Review noch nie. Und wahrscheinlich auch lange nicht mehr im Allgemeinen beim Vinyl-Keks.
Die Rede ist vom Debüt-Album „Happy Faces“ der aus Hamburg kommenden Band PLAIINS. Die Band, zu 1/4 britisch-hongkongisch, 1/4 israelisch und 2/4 deutsch, zeigen, zu was ein britisch/hongkongisch-israelisch-deutsches Musikprojekt imstande ist. Gegründet haben sie sich 2020. Da ist Christopher Reardon gerade aus UK nach Hamburg gezogen, um sein Glück bei uns zu versuchen. Hamburg gilt ja ohnehin neben Berlin als eine der musikalischen Hotspots. In London fraß es sehr viel Zeit immer wieder Label-Termine zu haben, immer wieder seine Musik vorzustellen um am Ende doch wieder mit leeren Händen dazustehen.
PLAIINS bieten uns eine bunte Mischung, aber immer im Post-Punk und Indie-Rock – Bereich. Ihre Musik hat viel Idles, viel Hives, etwas The Streets und noch einige andere mehr. Sie machen aber nicht nur irgendwas in der Richtung oder fangen an zu kopieren. Klar, sie erfinden das Rad jetzt nicht neu. Aber das brauchen sie nicht, da sie ihren eigenen Stil gefunden haben und diesen auf „Happy Faces“ konsequent durchziehen, wenn auch hier und da etwas schwer nachzuvollziehen.
Der Opener, gleichzeitig auch Namensgeber des Albums, „Happy Faces“ beginnt schon direkt in voller Brit-Punk – Manier und zeigt, auf was wir uns, unter anderem, freuen dürfen. Es folgt „Dirty Fish“. Hier fällt mir die Komplexität der Texte auf. Ich könnte sie mir nicht in dieser Art und Weise merken. Chris Reardon hat bei „Dirty Fish“ den Hang die Texte mehr zu sprechen als zu singen. „Be More Animal“ erinnert dann mit dem Sprechgesang – hier hört man diesen noch mehr heraus – an Sleaford Mods oder The Streets. PLAIINS zeigen hier aber auch, wie wandelbar sie sind. Waren die ersten Songs etwas punkiger, ist dieser Song alternativer und, naja, nennen wir es zutraulicher.
„Hotel Biscuits“ ist der Song, bei dem die Massen wahrscheinlich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, weil sie durchgängig dazu tanzen können. Besonders am Ende gefällt mir dieser E-Schlagzeug – Einsatz. Fettes Teil!
In „Amazon Warehouse“ geht es genau um diese Firma, die ihre Mitarbeitenden mehr ausbeutet als ihnen vernünftige Löhne zu zahlen, trotz das sie gute bis sehr gute Arbeit leisten. Genau das kritisieren PLAIINS hier und drücken mit ihrem britischem Drang nach Gerechtigkeit richtig tief in die Wunde.
Und direkt geht’s über in „Do One“. Einer der neueren Single-Auskopplungen. Der Track hat schon sehr viel Idles-Gene in sich. Bester Teil ist eigentlich das zwischenzeitliche Gebrüll mit „my mum’s from hong kong you fuck“. Sinn macht dieser Satz aber tatsächlich dann, wenn man sich den gesamten Text durchliest und anhört. Last but not least auf Seite A und im Vergleich eher der Rausschmeißer – Track ist „Executive Me“. Hätten sie damit als Opener begonnen … oh my!
Fleischkuchen, oder auch „Beef Cake“ ist der Beginn einer wunderbaren Seite B – Freundschaft. Der Track „Sports Bar“ ist die wahrscheinlich beste Unterhaltung zwischen Sport-Begeisterten in einer Sport-Bar oder -Kneipe. Wer spielt? Keine Ahnung! Was läuft da? Keine Ahnung! Warum ist Abseits? Was ist eigentlich Abseits? Und wieso ist der Spieler mit einer roten Karte vom Platz gegangen?
Alles in allem aber ein richtig guter Post-Punk – Track a la Hives, der Spaß macht hier genauer zuzuhören.
„Row She Said“ ist noch einer der Single-Auskopplungen, der mehr ein Anti-Nationalismus-Statement mit fetten Riffs und klasse Refrain ist. Immer Sozialkritisch, aber nie übermäßig belehrend. Hier brachte Chris überwiegend seinen Part aus Sicht eines Briten ein (zu Zeiten des Brexit z.B.) während seine Bandmitglieder mit ihren Erfahrungen ergänzten.
„C’est la vie“ hatte zu Beginn was von Queens Of The Stone Age. Aber auch die folgenden Gitarren-Riffs erinnerten mich sehr daran. Wow. Ich kenne wenige Bands, die verschiedene Facetten auf einem Album durchlaufen. PLAIINS fordern einen heraus, aber überfordern nicht. Sie machen Spaß, sehr sogar.
PLAIINS bieten ein breites Spektrum und überzeugen mich hier auf ganzer Linie. Ja, ok, „Executive Me“ war ein kleiner Ausrutscher. Wenn man sich aber die Menge an Songs ansieht und was dabei alles gut klingt ist das doch eine krasse Ausbeute.
I’m impressed! Danke!
Hier könnt ihr das Album in diversen Bundles oder auch nur das Vinyl bestellen. Und bei unserem Partner JPC gibt es das Album auch zu kaufen. Im Folgenden der Link dazu:
PLAIINS – HAPPY FACES
Und wenn ihr von PLAIINS nicht genug bekommen könnt und Merch benötigt, könnt ihr das auch direkt bei der Band hier bestellen.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!
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Soft Ffog – Focus | vinyl-keks.eu

Kürzlich ist auf Is it JAZZ? Records das neue Album „Focus“ von Soft Ffog erschienen. Und die dem Labelnnamen implizierte Frage stellt sich auch beim Hören. Ist das noch Jazz oder schon instrumenteller Prog- Rock?
Schaut man sich den Aufbau der insgesamt vier Songs an, dann lautet die Antwort: Klar ist das Jazz. Und genauso klar ist, weshalb die Frage aufkommt. Fusion Jazz ist in dieser vielleicht eh schon ein wenig nerdigen Bubble ganz weit weg vom Mainstream.
„Focus“ ist das zweite Album der Norweger von Soft Ffog. Das selbstbetitelte Debüt erschien 2023 ebenfalls bei is it JAZZ? Records, was uns nicht weiter wundert. Und wieder zeigen Soft Ffog ihre Virtuosität mit jedem gespielten Ton.
Und was es zu hören gibt ist eine wundersame Mischung aus schier endlosen Gitarren Solos, Bass, Drums Keys. Abwechslungsreich werden Stimmungen aufgebaut. Energetisch und kraftvoll fließen die Stücke und. machen so „Focus“ zu einem zeitweiligen Hörerlebnis. Avantgardistische Brüche finden hier nicht statt, die Fusion von Jazz und Progressiv-Rock und die dynamische Kompositionen sind schon ausreichend genug. Vielleicht ist es auch eine Türe die hier aufgemacht wird, mit den Kompositionen von Tom Hasslan.
„Focus“ kommt im Gatefold daher mit einem beeindruckenden Artwork von Tor Einar Evju. Das Blue & White Swirl Vinyl ist auf 500 Stück limitiert. Erhältlich ist das Album unter anderem über is it Jazz? Records oder hier.
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The Narrator – Lore | vinyl-keks.eu

Das Bochum Total ist für einen Teil der Bochumer oder auch für die, die in, um, oder bei Bochum leben, eine Möglichkeit mal wieder raus zu gehen und etwas zu erleben. An 4 Tagen spielen auf unterschiedlichen Bühnen bekannte und nicht so bekannte Bands. Und das alles für lau – außer natürlich Essen und Getränke.
Ich wusste im Vorfeld, das meine Schwester mit ihrer Bande für zwei Tage zu Besuch kommt und sie wollte unbedingt mal über das Festival laufen. Kleiner Nebeneffekt: The Narrator spielten auf der Radio Bob – Bühne. Und was sie da abgeliefert haben war großes Tennis. Die Kinder hatten ebenso ihren Spaß, wie auch wir Erwachsenen. Live haben die Jungs also schon mal abgeliefert. Während des Konzerts schaute ich schon auf deren Homepage, ob es was aktuelles von der Band gibt. Gibt es. Das aktuellste Album ist „Lore“.
„Lore“ ist aber bereits 2014 selfreleased herausgekommen. Natürlich hatte ich im Hinterkopf, das es ja schon etwas älter ist, als das meiste, was wir so besprechen. Aber nicht schlimm – wenn es gefällt, kann es auch mal etwas älter sein.
The Narrator kommen aus Essen, haben sich 2017 gegründet und haben sich in der Metalcore-Szene recht schnell eine Fanbase erarbeitet. Sound und Stil lässt sich ungefähr so beschreiben, das sie einen ernergiegeladenen Metalcore mit Shoutings, prägnanten Riffs und sehr melodischen Refrains bieten.
Das merkt man auf „Lore“ direkt. Es ist kein reines Bretteralbum (zum Glück), aber das hatte sich ja auch schon live mit den cleanen und Shout-Parts abgezeichnet. Mit „Breach“, dem Opener, beginnt „Lore“ wuchtig, kompromisslos, aber stets strukturiert und klar.
„No Answer“ wird atmosphärisch und beinhaltet auch mal explosive Parts. Das Besondere hierbei: Elwood Stray, eine Post-Hardcore-Band aus Essen ist mit dabei. Essen hat musikalisch auch einiges zu bieten.
Es folgt „Purgatory“, welches mit einer gewissen drückenden Schwere überwiegt, sich zum Ende hin aber nochmal richtig entlädt. Mit „Impaled“ bieten sie uns auch nochmal ein ordentliches Brett.
Ein eher bekannter Name, der sich dem Album angenommen hat, ist Ted Jensen. Dieser hat bereits Green Day und Bring Me The Horizon gemastert. Dieser hat dem Album nochmal seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man annehmen, The Narrator spielen in einer höheren Liga. „Impaled“ ist der abschließendes Track des eigentlich aus meiner Sicht viel zu kurz geratenen Albums bei insgesamt 10 Tracks.
„Lore“ überzeugt mich persönlich von Minute 0 an. Vom Beginn bis zum Schluss ergibt alles Sinn, es ist stimmig, es ist strukturiert. Das Songwriting stimmt mit der Musik überein. Die Tracks schaffen eine Symbiose vom cleanen Gesang hin zum Shouting. Es ist wahnsinnig und überraschend gut.
Man darf gespannt sein, was uns The Narrator dieses und nächstes Jahr noch so liefern. Hier ist zum Beispiel ein neuerer Track namens „Unbound Me“.
Parallel zum neuen Song haben The Narrator auch noch bei Nuclear Blast Records unterschrieben. Läuft bei denen!
Wer das Album erwerben möchte hat hier die Möglichkeit.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!
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Jools – Violent Delights | vinyl-keks.eu

Mit „Violent Delights“ legt die sechsköpfige Band Jools, übrigens benannt nach Jools Holland (Genau, DER Fernsehmoderator, Pianist und Orchesterchef) aus Leicester ein Debütalbum vor, das sicherlich keine leichten Wege geht, aber tiefe Spuren hinterlässt und auf dem ersten Ohr etwas – naja, schwierig wirkt, sich aber mit der Zeit entwickelt. Und weil sie solch wunderbare Musik machen, passt es, das „Violent Delights“ auf Hassle Records veröffentlicht wurde. „Violent Delights“ macht von Beginn an klar, dass nicht einfach Musik gemacht wird, sondern dass hier jemensch etwas loswerden muss. Schmerz, Wut, Schuld, Scham und vor allem der unbedingte Wille zur Selbstbestimmung brennen sich in jede einzelne Sekunde dieser Platte.
Jools eröffnen mit „The Pleasures“, einem unruhig tastenden Spoken-Word-Intro, das klingt wie ein gestörtes Ritual. Schon hier deutet sich an, dass die Texte keine halben Sachen machen – und dass musikalisch mit Konventionen gebrochen wird. „Limerence“ explodiert kurz darauf mit emotionaler Intensität: die euphorische Obsession einer frühen Beziehung wird zum fiebrigen Klangbild zwischen Zuneigung und Kontrollverlust. Dabei zeigt sich bereits das Markenzeichen der Band – die ständige Reibung, das Wechselspiel zwischen den beiden Sänger*innen Kate Price und Mitch Gordon. Wo Price dramatisch und durchdringend agiert, stemmt sich Gordon dagegen – unruhig, sarkastisch, körperlich.
In „Cardinal“ und „Mother Monica“ wird die politisch-kathartische Energie der Band besonders deutlich. Der letztere Song ist ein Manifest gegen religiöse Schuld und geistige Enge – mit donnernden Gitarren, heiligen Bildern und einer tiefen persönlichen Wunde als Grundlage. Solche Songs sind keine Statements für Spotify-Playlists, sondern emotionale Schlachten.
„97%“, bereits auf der veröffentlichten 7inch zu finden, und „Guts“ gehören zu den direktesten Songs des Albums – sie handeln von patriarchaler Gewalt, psychischem Druck und dem Versuch, sich aus zerstörerischen Rollenbildern zu befreien. Hier wird Wut zum Katalysator, aber nie hohl oder plakativ. Im Gegenteil: Die Produktion bleibt mit noisigen und beinahe cineastischen Arrangements stets durchdacht, die die Texte aber nicht unterdrücken oder erdrücken, sondern fast verstärken!
Einer der auffälligsten Tracks ist „Live Deliciously“, eine wütende Reflexion über internalisierte Geschlechterrollen und Selbstverleugnung. Die Barfight-Metapher und das Zitat aus dem Horrorfilm The Witch („Wouldst thou like to live deliciously?“) verschmelzen zu einem bizarren Selbstgespräch zwischen maskulinem und femininem Ich. Man spürt die Dringlichkeit dieser Konfrontation – wie auf einem Prüfstand zwischen Flucht und Erlösung.
Mit „Dunoon“ folgt der vielleicht emotional sensibelste Moment des Albums, da hier über den Alkoholismus eines engen Familienmitglieds gesungen wird. Trauer verwandelt sich in klangliche Schwermut mit verzerrtem Bass und der zarten Wut im Gesang.
Der abschließende Titelsong „Violent Delights“ bringt das Album zu einem beinahe sakralen Ende. In monumentalem Sound und repetitivem Aufbau wird deutlich: Gewalt und Vergnügen, Lust und Schmerz sind oft unentwirrbar verwoben. Dieses Finale wirkt wie ein Klagelied und ein Triumph zugleich – das Resultat eines Überlebens.
Was das Album „Violent Delights“ so besonders macht, ist seine Kompromisslosigkeit. Musikalisch bewegt sich das Album irgendwo zwischen Post‑Punk, Noise, Rap, Shoegaze und Industrial. Aber wichtiger als jedes Genre ist die Haltung dahinter. Jools wollen nicht gefallen. Sie wollen gehört werden – laut, intensiv, unbequem. Und das gelingt ihnen mit einer Klarheit und emotionalen Präzision, wie sie selten auf einem Debüt zu hören ist.
Ein kleiner Wermutstropfen für mich: „FKA“, neben „97%“ ebenfalls auf der 7inch zu finden, hat es nicht auf das Debüt geschafft hat. Andererseits hat „FKA“ damit den Status des „Besonders sein“.
„Violent Delights“ ist sicher nicht einfache Hausmannskost. Aber es ist ein Album, das genau weiß, was es sagen will. Es bringt dich dazu über dich, deine Vergangenheit, deine Gegenwart und deine Zukunft nachzudenken. Und es ist sicher eines der stärksten Alben in diesem Jahr!
Ein paar Termine im deutschsprachigen Raum wird es dieses Jahr auch noch geben. Hier geht es zu den Terminen!
Erwerben könnt ihr das Album sowohl bei Hassle Records (in einer schicken sparkled Variante z.B.), als auch bei unserem Partner JPC. Der Link dazu folgend:
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