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Präsidentschaftswahl 2025 in Polen: Boomlands Angst vor Russland

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Präsidentschaftswahl 2025 in Polen: Boomlands Angst vor Russland

Der Auftritt in Sopot ist ein Heimspiel für Rafal Trzaskowski. Nirgendwo sonst in Polen liegt der liberale Kandidat für die Präsidentschaftswahlen so deutlich vorn wie hier in der „Dreistadt“ an der Danziger Bucht, bestehend aus der Hafenstadt Gdynia, dem Seebad Sopot und der Halbmillionenstadt Danzig. An den Zäunen der Strandrestaurants in der Nähe der historischen Seebrücke hängen nur seine Wahlplakate.

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Der zentrale Platz von Sopot, nur eine Häuserreihe hinter dem Strand, ist an diesem Maitag voller Menschen. Trzaskowski schaut auf seiner Wahlkampftour vorbei. „Ganz Polen gewinnt“ steht in riesigen Lettern auf der Rückseite der Bühne.

10.000 Menschen hören dem Politiker zu, darunter ein Mann, für den bei dieser Wahl fast noch mehr auf dem Spiel steht als für den Kandidaten: Premier Donald Tusk, der in Sopot wohnt, steht in der Menge. Auf sein weißes Hemd klebt er das rot-weiße Herz, das Symbol der liberalen Bürgerplattform. Tusk spricht nicht zum Publikum – Trzaskowski soll seine eigene Kampagne führen, denn der Präsident gilt als überparteilich. Die Menschen feiern ihn dennoch mit „Donald, Donald“-Rufen.

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Wahl ist besonders für Tusk wichtig

Die Präsidentschaftswahl am Sonntag ist für niemanden so wichtig wie für Regierungschef Tusk. Weit stärker als in Deutschland kann das Staatsoberhaupt Gesetze blockieren. Und der seit 2020 amtierende Präsident Andrzej Duda, der der nationalkonservativen PiS nahesteht, tut genau das. Weil er die „Errungenschaften“ seiner Partei verteidigen wolle, verweigert Duda regelmäßig seine Unterschrift unter Gesetzesvorhaben der Regierung. Am 18. Mai wird Polen darüber abstimmen, ob der nächste Präsident diesen Kurs fortsetzt oder nicht.

Deutsch-polnische Beziehungen im Wandel – wird es enger oder kühler?

Seit dem Regierungswechsel 2023 hofften viele, dass zentrale Punkte der PiS-Vorgängerregierung rückgängig gemacht werden würden – insbesondere der von der EU kritisierte Umbau der Justiz. Präsident Duda spielt da nicht mit. Rafal Trzaskowski dagegen ist ein Kandidat für das Amt, der bereit ist, Blockaden zu lösen. Er tritt für die Tusks Bürgerplattform an, bringt als langjähriger Stadtpräsident (Oberbürgermeister) der Hauptstadt Warschau politisches Gewicht mit und führt alle Umfragen an – noch. Für den 53-Jährigen ist es der zweite Versuch, ins höchste Staatsamt gewählt zu werden: 2020 scheiterte er in der Stichwahl äußerst knapp an Duda.

Die jetzige Regierung musste sich immer wieder mit Verordnungen aushelfen. Das dürfte, wie der Politikwissenschaftler Bastian Sendhardt vom Deutschen Polen-Institut erklärt, nur ein Hilfsmittel sein. Schließlich müsse man davon ausgehen, dass in einer Demokratie Reformen vom Parlament umgesetzt werden können. Um das in Ordnung zu bringen, sei die Präsidentschaftswahl richtungsweisend. „Es ist der Abschluss eines Marathons, der mit den Wahlen 2023 begonnen hat und auf sein Finish zuläuft”, sagt Sendhardt.

Konkurrent Karol Nawrocki holt auf

Doch kurz vor diesem Finish schwächelt der liberale Favorit, sein nationalkonservativer Konkurrent Karol Nawrocki holt in den Umfragen auf.

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Aufholjagd: Karol Nawrocki im Wahlkampf Anfang Mai. Im November wurde der parteilose Politiker von Recht und Gerechtigkeit (PiS) als Präsidentschaftskandidat aufgestellt.

Die Partei hat den 42-jährigen Historiker als jungen, bürgerlichen Kandidaten aufgestellt. Vermutlich, um Wählerinnen und Wähler außerhalb des harten PiS-Kerns zu erreichen. Noch in den Wahlumfragen lag Nawrocki lange hinter den Zustimmungswerten seiner Partei bei den Parlamentswahlen – ihm ist es bisher nicht gelungen, das eigene Lager vollständig zu überzeugen.

Davon hat vor allem einer profitiert: Slawomir Mentzen. Er hat sich zum Shootingstar und TikTok-Liebling der rechtsextremen Konfederacja entwickelt. Mentzen gibt sich als Beschützer, fordert geschlossene Grenzen und stützt sich auf die rassistische Erzählung, Migranten seien der Grund für Vergewaltigungen. Besonders eingebrannt haben sich radikale Forderungen von 2019, die er später als aus dem Kontext gerissen bezeichnete: „Wir wollen keine Juden, keine Homosexuellen, keine Abtreibungen, keine Steuern und keine EU.“

Junge Menschen in Polen vor der Wahl: Wofür kämpfen sie?

Im Netz kursieren Videos, in denen er den Wahlkampfstand verlässt oder mit dem E-Roller davonfährt, gefolgt von Gruppen meist junger Männer, die ihm wie Groupies einem Popstar hinterherlaufen.

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Einige Themen sind noch offen, auch, weil Duda sie blockiert. Jetzt besteht die Hoffnung, dass wir bestimmte Angelegenheiten nachreichen können.

Aleksandra Kot, Parlamentsabgeordnete

Als eine Art Reaktion auf den Erfolg des Rechtsextremen gründeten sich die der Trzaskowski-Kampagne angedockten Aktionen „Kobiety na Wybory” („Frauen zu den Wahlen“) und „Młodzi Naprzód“ („Junge Menschen voran“), bei denen die Abgeordnete Aleksandra Kot mitwirkt und durch das Land tourt. Sie weiß, dass viele Menschen große Erwartungen an die Politik nach PiS hatten und jetzt enttäuscht sind. „Einige Themen sind noch offen, auch weil Duda sie blockiert. Jetzt besteht die Hoffnung, dass wir bestimmte Angelegenheiten nachreichen können”, sagt die 25-Jährige im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Unpopuläre Ideen: Slawomir Mentzen hat sich zum Shootingstar und TikTok-Liebling der rechtsextremen Konfederacja entwickelt.

Unpopuläre Ideen: Slawomir Mentzen hat sich zum Shootingstar und TikTok-Liebling der rechtsextremen Konfederacja entwickelt.

Kurz vor der Wahl hat Mentzen nun massiv an Zustimmung verloren. In den Fernsehdebatten forderte er Studiengebühren für alle und plädierte für eine Abschaffung des Kindergelds – derart libertäre Ideen kamen besonders bei seinen jungen Gefolgsleuten nicht gut an. So läuft alles wieder auf das klassische polnische Duell zwischen Liberalen und Nationalkonservativen hinaus.

Die Polinnen und Polen fühlen sich unsicher

Polen hat im vergangenen Vierteljahrhundert eine beispiellose wirtschaftliche Erfolgsgeschichte hingelegt. Und die Wirtschaft boomt weiter. Ihr Wachstum liegt über dem europäischen Durchschnitt, die Arbeitslosenzahlen sind niedrig. Doch davon profitieren nicht alle Regionen. Im Osten und Südosten Polens ist das Haushaltseinkommen deutlich niedriger als im Rest des Landes.

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Doch überall in Polen fühlen sich die Menschen zunehmend unsicher. Das Nato-Land hat die russische Exklave Kaliningrad als direkten Nachbarn, dazu Putins engsten Verbündeten Belarus, mit der Ukraine teilt es eine 535 Kilometer lange Grenze. Die Sorge vor einer Ausweitung russischer Kriegshandlungen ist groß – und wird immer größer. Laut einer aktuellen Umfrage sagen zwei Drittel aller Befragten, Polens Existenz sei durch andere Staaten gefährdet.

Vielleicht ist es auch deshalb kein Tabu mehr, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler seit Kurzem den Umgang mit Schusswaffen im Unterricht lernt. 2024 lagen Polens Militärausgaben bei 4,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, ein Anstieg auf 4,7 Prozent ist absehbar. Die polnische Truppenstärke übersteigt aktuell die aller anderen europäischen Nato-Partner – und die Bevölkerung unterstützt weitere Aufrüstungspläne. Dennoch sagen nur ein Fünftel der Menschen, sie würden freiwillig ihr Land verteidigen. Mehr als ein Drittel der Befragten würde eher ins Ausland fliehen.

Zwei Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine

So wie die rund zwei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die Schutz vor dem Krieg im eigenen Land in Polen gesucht haben. Die Stimmung ihnen gegenüber hat sich nach der überwältigenden Solidarität nach dem Beginn des russischen Überfalls deutlich verschlechtert. Selbst Trzaskowski fordert nun eine strengere Überprüfung von Hilfeleistungen für die Geflüchteten und „null Toleranz für ausländische Kriminelle“. Die ablehnende Haltung liegt auch daran, dass die Bevölkerung die Aufnahme der Geflüchteten als wirtschaftliche Belastung empfindet.

Gerade deshalb versucht Trzaskowski – wie auch Politikwissenschaftler Sendhardt beobachtet –, sich vom Image des progressiven Großstädters zu lösen. Entschieden werde die Wahl von den Menschen auf dem Land. Und die ticken eher konservativ.

Dass Polen seit Jahren einen Rechtsruck erlebt, zeigt sich auch am Aufstieg des ultrarechten Mentzen, sagt Sendhardt. Die PiS-Partei, auf deren Ticket Nawrocki seine Kandidatur fährt, hat zwar ihre parlamentarische Mehrheit verloren, aber bei der Parlamentswahl 2023 die meisten Stimmen gewonnen.

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Ist Polen auf dem Weg nach rechts – oder zurück zur Mitte?

Trzaskowski hingegen scheint bemüht, seine liberale Wählerschaft zu halten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Regierungskoalition so zersplittert ist, dass sie sich oft selbst im Weg steht – wie bei der gescheiterten Novellierung des Abtreibungsgesetzes, eines der wichtigsten Vorhaben des breiten Bündnisses. Während Trzaskowski einst mit Klimathemen geworben hatte, meidet er sie nun.

Lange Zeit fiel es seinem Konkurrenten Nawrocki sichtlich schwer, eigene Treffer zu setzen. Der frühere Amateurboxer wirke Sendhardts Einschätzung nach wenig schlagfertig, altmodisch und inhaltslos. Stattdessen bleiben eher Aufreger im Gedächtnis hängen – wie der Umgang mit einem Buch, das Nawrocki unter dem Pseudonym Tadeusz Batyr veröffentlicht hat. Als Batyr ließ er sich bei einem TV-Auftritt unkenntlich machen und lobte im Interview mit verzerrter Stimme den Historiker, der ihn angeblich zu dem Roman inspiriert hatte: Karol Nawrocki – sich selbst.

Deutsche sollen die Grenzkontrollen zurücknehmen

Die deutsche Ankündigung, stärker an der Grenze zu kontrollieren und auch Asylbewerber zurückzuweisen, ist in Polen auf einhellige Ablehnung gestoßen. Kürzlich war Trzaskowski in Zgorzelec, der polnischen Seite von Görlitz, an der Altstadtbrücke über die Neiße zu Gast. Er sprach sich für einen starken Schutz der Ostgrenzen des Landes zu Belarus und Russland aus. Dafür setzt Polen bereits viel Geld und Personal ein. Im Gegenzug, so der Politiker, sollte Deutschland seine Grenzkontrollen zurücknehmen.

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Der politische Diskurs in Polen hat sich verschoben. So ist es kaum noch ein Thema, dass ein Kandidat wie Mentzen rechtsextreme Positionen vertritt. Stattdessen dominiert die Migrations- und Sicherheitspolitik den Wahlkampf – Felder, auf denen sich eine ungewöhnliche Übereinstimmung zwischen der Regierung unter Tusk, ihrem Kandidaten Trzaskowski und der PiS mit Nawrocki zeige, meint Sendhardt.

Auch die junge liberale Abgeordnete Kot beobachtet, dass Zukunftsthemen wie die nötigen Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit nicht mehr nur einem einzigen politischen Lager zuzuordnen seien. „Trzaskowski spricht über Dinge, die den Menschen wichtig sind”, sagt sie. Möglich, dass sich da die politische Kultur verschiebe – so wie das in ganz Europa gerade der Fall sei.

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EU-Umweltminister schwächen Klimaziele 2040: CO₂-Reduktion gefährdet

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EU-Umweltminister schwächen Klimaziele 2040: CO₂-Reduktion gefährdet

EU verzögert CO₂-Ziele

Rückschlag für den Klimaschutz

Die EU-Umweltminister haben sich auf ein heftiges Wendemanöver beim Klimaschutz geeinigt. Das Ziel, bis 2040 die CO2-Emissionen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, bleibt zwar formal bestehen. Doch nun soll eine Hintertür, eigentlich ein Scheunentor, eingebaut werden.

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Die EU-Staaten können bis zu 5 Prozent der Reduktionen mittels eines Ablasshandels erledigen – indem sie Klimaschutzprojekte in anderen Ländern finanzieren. Zudem wird der Start des Emissionshandels für den Verkehr und fürs Heizen (ETS2) um ein Jahr auf 2028 verschoben.

Tricksereien bei Klimaprojekten

Was hier gerade passiert, ist eine Art Ausschwemmen von Klimaprojekten. Eins nach dem anderen wird vertagt, verwässert, entschärft. So ist der Ablasshandel wie gemacht für allerlei Tricksereien, die Klimaschutz nur vorgaukeln.

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Mit der Verschiebung von ETS2 wird das ambitionierteste Vorhaben der EU auf die lange Bank geschoben. Ein starker Anreiz sollte entstehen, um auf Elektroautos und Wärmepumpen umzusteigen. Dass es nun erst 2028 damit losgehen soll, ist ein eindeutiges Signal. Es darf bezweifelt werden, dass es bei diesem Termin bleibt.

Ungarn und Polen lehnen den CO₂-Handel ab

Denn Ungarn und Polen wollen eigentlich nicht vor dem Jahr 2030 irgendetwas mit ETS2 zu tun haben. Der slowakische Landwirtschaftsminister Richard Takáč hat gerade sogar das endgültige Aus von ETS2 gefordert, da die Dekarbonisierung nicht funktioniere.

Es liegt nun an Deutschland, ob sich Takáč und andere Klimawandel-Ignoranten durchsetzen. Wenn es Umweltminister Carsten Schneider (SPD) mit dem Klimaschutz noch ernst meint, dann muss er den aktuellen CO2-Preis (55 Euro pro Tonne) nun angemessen hochziehen. Um einen Anreiz für CO2-freies Heizen und E-Mobilität abzusichern.

Und er muss dafür sorgen, dass Menschen mit kleinem Einkommen vom Staat stärker beim Umstieg auf Wärmepumpen und Strom-Autos unterstützt werden. Mit beiden Maßnahmen lässt sich nachweisen, dass Dekarbonisierung doch geht.

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Mafia soll die Finger im Spiel gehabt haben: Deutscher Klub um Europapokal betrogen?

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Mafia soll die Finger im Spiel gehabt haben: Deutscher Klub um Europapokal betrogen?

Eine legendäre Partie, bei der es nicht mit rechten Dingen zu sich ging und die auch drei Jahrzehnte später noch immer thematisiert wird. Die Rede ist vom Hinspiel des UEFA-Cup-Finals 1989 zwischen dem VfB Stuttgart und dem SSC Neapel. Vor 36 Jahren gewannen dort die Italiener mit 2:1 und sicherten sich damit später den Titel des Turniers. Doch aus Sicht des VfB hatten nicht nur ein mutmaßlich bestochener Schiedsrichter, sondern vielleicht sogar die Mafia ihre Finger im Spiel.

Die ARD-Dokumentation „Rise and Fall of VfB Stuttgart“ wühlt den Skandal um den damaligen Unparteiischen Gerasimos Germanakos in der ersten Folge noch einmal neu auf. Dort sagte Margit Mayer-Vorfelder, Witwe des Sportfunktionärs und Ex-VfB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder: „Der war ja bestochen, der Schiedsrichter. Die haben erzählt, dass er ein Haus bekommen hat.“

Bestechungsvorwurf: Handelfmeter und Rückspiel-Sperre

Konkret richten sich die Stuttgarter Vorwürfe an zwei Entscheidungen, die den Ausgang des Endspiels maßgeblich beeinflusst hatten: Zum einen pfiff der griechische Schiri einen Handelfmeter gegen die Schwaben, obwohl Welt-Star Diego Maradona den Ball zuvor deutlich erkennbar selbst mit seiner Hand getroffen hatte. Und zum anderen zeigte er Guido Buchwald eine Gelbe Karte. Buchwald war daraufhin im Rückspiel gesperrt. Kurios daran war, dass Buchwald den Gegner sichtbar nicht berührte.

Allgöwer vermutet einen Eingriff der Mafia

Der ehemalige Stuttgarter Profi äußerte sich zu der Bestrafung: „Diese Ungerechtigkeit, mir die Gelbe Karte zu geben, ich bin wirklich zwei, drei Meter weg gestanden von Careca und der lässt sich fallen. Das war ganz klar, dass er gewusst hat: ,Buchwald steht auf der Liste und muss Gelb bekommen, damit er das Rückspiel nicht machen kann.‘“ Ein solcher Bestechungsvorwurf ist keine Neuigkeit in der Diskussion um das UEFA-Cup-Duell. Doch Karl Allgöwer sprach in der Doku noch einen weiteren Verdacht aus: „In Neapel gibt es ja die eine oder andere Organisation. Die hat da sicher dafür gesorgt, dass der schon richtig pfeift.“


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Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

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  • Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • 20 Seiten Sport: Was der HSV verbessern muss & was Klub-Legende Ewald Lienen zu St. Pauli sagt
  • 28 Seiten Plan7: Pumuckl ist wieder da, der „Monat der Stadtwirtschaft“ & Virtual Reality-Schau in die Welt der Wikinger

Bereits in der 2012 erschienenen Autobiografie von Gerhard Mayer-Vorfelder „Ein stürmisches Leben“ schrieb dieser: „Erst später kam der Verdacht auf, dass Neapel erreicht hatte, dass der vorgesehene Schiedsrichter ausgetauscht wurde und das Spiel einem griechischen Schiri übertragen wurde. Es war sein letztes Spiel, danach zog er sich in sein Haus zurück, das unmittelbar nach dem Neapel-Spiel aus dem Boden wuchs.“

UEFA-Sperre gegen Germanakos blieb ohne Wirkung

Skurril außerdem: Die UEFA sperrte Germanakos im Nachhinein. Der Schiedsrichter hatte allerdings im Anschluss an das Spiel ohnehin sein Karriereende verkündet, wodurch die Sperre keine tatsächliche Wirkung auf ihn hatte. Mittlerweile ist der Grieche verstorben.

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Letztlich verlor der VfB Stuttgart das Finale um den UEFA-Cup, weil es im Rückspiel bei einem Unentschieden blieb (3:3). Ob der SSC Neapel den Titel nun tatsächlich verdient gewann, wird womöglich für immer unbeantwortet bleiben.

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NRW-Gesetz gegen Diskriminierung durch staatliche Stellen

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NRW-Gesetz gegen Diskriminierung durch staatliche Stellen

Auf dem Papier sind alle gleichberechtigt – in der Praxis gibt es hingegen noch viel Korrekturbedarf. (Symbolbild) © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

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dpa

Ein Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) soll die rechtliche Stellung Benachteiligter gegenüber staatlichen Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen stärken. Der Entwurf enthalte einen Katalog von Diskriminierungsmerkmalen, erläuterte NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne) in Düsseldorf. Demnach soll es allen Landesstellen verboten sein, jemanden etwa aufgrund von antisemitischen oder rassistischen Zuschreibungen, Nationalität, Herkunft, Religion, Geschlecht, Sexualität oder Alter zu diskriminieren. 

Der Entwurf wird nun zunächst von Verbänden beraten. Das im schwarz-grünen Koalitionsvertrag angekündigte Gesetz soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 in Kraft treten. 

NRW will vorangehen

Für kommunale Behörden wird es nicht gelten. „Das Land geht in seinem eigenen Zuständigkeitsbereich voran“, erläuterte Paul. Als Beispiele nannte sie etwa Schulen, Hochschulen und Finanzämter. NRW sei das erste Flächenland, das eine solche Novelle einführe. Bislang existiere ein LADG nur im Stadtstaat Berlin.

Mit dem Gesetz solle eine Schutzlücke, die bisher bei Diskriminierung durch öffentliche Stellen bestehe, geschlossen werden, sagte Paul. Denn das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz umfasse nur den privatrechtlichen Bereich, unter anderem Fragen des Wohnungsmarktes oder des Arbeitsplatzes in der Privatwirtschaft. 

Ein Misstrauensvotum gegen staatliche Stellen sei das nicht, versicherte die Ministerin. Es liege aber auf der Hand, dass es angesichts zunehmender Diskriminierungserfahrungen bundes- wie landesweit weiteren Handlungsbedarf gebe.

Wenn Mädchen im Mathe-Unterricht schlechter benotet werden

Das Gesetzesvorhaben soll Personen stärken, die etwa bei Anträgen oder einer Bewerbung in einer staatlichen Stelle aufgrund persönlicher Merkmale benachteiligt werden. Als weiteres praktisches Beispiel nannte die Ministerin, wenn im Mathematik-Unterricht Mädchen systematisch benachteiligt und schlechter benotet würden.

Aber: „Es reicht nicht, einfach ein diskriminierendes Verhalten zu behaupten“, betonte Paul. Wer bei der entsprechenden staatlichen Stelle eine Diskriminierung beklage, benötige Indizien, die nahelegten, dass es sich tatsächlich um eine Benachteiligung handle. Zwar sei eine erleichterte Beweisführung geplant, allerdings keine Beweislastumkehr. Die betroffenen Beschwerdeführer könnten unterstützt werden durch die 42 Beratungsstellen der Freien Wohlfahrt für Antidiskriminierung in NRW.

Der Gesetzentwurf normiere deutlich, dass Abhilfe vor eventuellen Schadensersatzansprüchen stehe, erklärte Paul. „Erst wenn klar ist, dass diese Abhilfe so nicht möglich oder nicht mehr zumutbar ist, entsteht auch ein möglicher Anspruch auf Schadenersatz.“ Der wiederum richte sich stets gegen das Land, nicht gegen einzelne Behördenmitarbeiter. Die sollen durch Fortbildungen entsprechend sensibilisiert werden.

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