Entertainment
Sydney Valette – The Healer

1. Sydney Valette – ein Architekt düsterer Klänge
Nach den Erfolgen von „Other Side“ und „Home Alone“ bestätigt Sydney Valette erneut sein einzigartiges Talent und seine Fähigkeit, eine weltweite Anhängerschaft zu fesseln.
Mit der triumphalen Majestät eines Künstlers, der in den schimmernden Sphären kreativer Unermüdlichkeit wandelt, erhebt sich Sydney Valette erneut aus den düsteren Nebeln des Dark Wave. Die strahlenden Juwelen seiner Discographie, die sich wie ein sternenbesäter Kosmos entfaltet – zementieren sein Renommee als Architekt elektrisierender Klanglandschaften.
Mit einer betörenden Mühelosigkeit durchdringt seine Musik die tiefsten Schattenräume des Genres und vereint in einem kaleidoskopischen Strudel die fieberhafte Energie von EBM, die transzendente Weite von Trance, die melancholische Kühle des Cold Wave sowie die erhabene Strenge klassischer Kompositionen mit der aufbegehrenden Schroffheit von Synth-Punk und den flüchtigen, nebulösen Echos des Ambient.
2. Die Klanglandschaft eines Visionärs
Seine Musik durchdringt die Tiefen des Dark Wave und verwebt meisterhaft Elemente aus EBM, Trance, Cold Wave, klassischer Musik, Synth-Punk und Ambient.
Sein künstlerisches Schaffen ist aus jenem zarten, verhängnisvollen Stoff gewoben, aus dem das Dark-Wave-Melodrama seine bittersüße Substanz schöpft. Doch Valette verweilt nicht in sentimentaler Nostalgie – seine Musik ist ein feingeschliffenes Prisma, das unaufhörlich neue Facetten offenbart. Was dieses Album in den Olymp der Klangkunst erhebt, ist die unnachgiebige Präzision seiner schneidenden, hypermodernen Produktion und sein unfehlbarer Instinkt für erzählerische Tiefe. Valettes Lyrik ist keine bloße Begleitung seiner Klangwelten – sie ist ein kunstvoll verdichtetes Spiegelkabinett aus Sprachmagie und introspektiver Schärfe, ein poetisches Manifest, das er bereits in Hymnen wie „Station Stop“ mit schillernder Virtuosität unter Beweis stellte.
3. Mehr als Melancholie – eine neue Dimension des Dark Wave
Valette spielt nicht nur mit nostalgischen Synthesizern, sondern kreiert mit modernen, messerscharfen Produktionen und poetischen Texten eine fesselnde narrative Tiefe.
Und nun, mit diesem neuen Werk, beschreitet er einen kühnen Pfad, auf dem sein musikalisches Universum eine noch opulentere Vielschichtigkeit entfaltet. Seine Entwicklung gleicht einem sich unaufhaltsam drehenden Strudel aus Ästhetik und Innovation, der sich von den pixelgesättigten PSG- und Arcade-Anfängen zu einer erhabenen, nuancierten Raffinesse gesteigert hat.
4. Ein Album als mutiges Manifest
Während er seinen unverkennbaren Stil bewahrt, schlägt Valette in diesem Album eine kühnere, dynamischere Richtung ein und entwickelt seinen Sound konsequent weiter.
Der eröffnende Track, „The Confession of Bernard“, ist nicht weniger als ein ritueller Eintritt in diese Klangkathedrale – eine sphärische Ouvertüre, die in das irisierende Licht von „So Lost“ überführt, einer Komposition von magnetischer Anziehungskraft. Hier flirrt eine elektrisierte Spannung durch das melodische Gerüst, eine kontrastreiche Synthese aus pulsierender Unruhe und eisiger Zurückhaltung. Die kristalline Produktion fängt Momente flüchtiger Schönheit ein, die wie leuchtende Fragmente durch die tiefe Schwärze der Vergessenheit schimmern – ein hypnotischer Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
Dann entfaltet sich „Pharmakon“ – ein EBM-Monolith von unerbittlicher Intensität, eine wütende Hymne für die Katakomben der Berliner Nächte. Ihre kompromisslose Architektur erinnert an die kalte Präzision eines Gesaffelstein-Tracks, versetzt mit der distanzierten Leidenschaft von Kalte Liebe.
Mit „The Healer“ seziert Valette das Retter-Syndrom der postmodernen Gesellschaft, ein fiebriges Manifest über unsere rastlose Sehnsucht nach Erlösung. Seine Themen kreisen um das Paradoxe, das Zerbrechliche, das Unentrinnbare – ein Spiegel unserer rastlosen Gegenwart, reflektiert durch die scharfsinnige Linse seiner musikalischen Philosophie.
„The Wanderer“ hingegen ist ein funkelnder Lichtstrahl in diesem Schattenreich – ein kaleidoskopisches Wechselspiel dunkler Nuancen, in denen Valette seine musikalische Identität mit einer fast überirdischen Klarheit zelebriert. Der Track entpuppt sich als strahlendes Epizentrum der Platte, ein seltener Moment der Transparenz, in dem sein Gesang mit einer fast greifbaren Zerbrechlichkeit aufleuchtet, während der ätherische Refrain sich wie ein schwebender Schleier über die makellose Produktion legt.
„Relax“ ist ein vibrierendes Kraftwerk aus hammernden Synth-Lawinen und stotternden Rhythmen – ein dystopischer Club-Track, dessen knisternde Energie den Geist von Nitzer Ebb atmet. „The Avenger“ wiederum ist kein bloßes Pastiche historischer Referenzen, sondern eine messerscharfe Gratwanderung zwischen frostigen Hymnen und vielschichtig orchestrierter Synth-Magie – ein Manifest der melodischen Eleganz, das Sydneys akribische Detailverliebtheit mit hypnotischer Präzision umarmt.
„L’Ecran Bleu“ – ein grandioses Finale, das mit architektonischer Raffinesse in immer neue Dimensionen vorstößt. Hier offenbart sich Valette auf dem Höhepunkt seiner kompositorischen Meisterschaft: Ein organisch pulsierendes Crescendo, das sich mit düsterer Sinnlichkeit entfaltet, ein Abgrund aus melancholischer Finesse und industrieller Härte. Ein abschließender, leuchtender Wirbelsturm, der mit rauschhafter Intensität in die Tiefe zieht.
5. The Healer: zwischen Exzess & Präzision
Das siebte Album von Sydney Valette, ist ein intellektuelles Labyrinth, ein opulentes, aber ehrliches Meisterwerk, das sich kompromisslos zwischen den Polen von Exzess und Präzision bewegt. In ihm flackert eine deutliche Verneigung vor slawischen Einflüssen – sowohl in der lyrischen Schärfe als auch in der instrumentalen Weite.
Es ist das lebendige Porträt einer gequälten Seele, die durch die Mäander Osteuropas navigiert und in den Echos vergangener Kriege und gespenstischer Erinnerungen schwelgt. Verschneite Glockenmelodien erklingen in gedämpften Landschaften, während ein alter Fernseher mit Schwarz-Weiß-Bildern flimmert und von einer tragischen Romanze erzählt, die im Tumult innerer Zerrissenheit gipfelt.
Klanglich durchquert Valette die Weiten des Dark-Wave-Spektrums und vermischt nahtlos Elemente von EBM, Ambient, SynthPunk, Italo-Disco, Klassik und Goth-Wave, alles verankert durch eine unerschütterliche Pop-Sensibilität und einen scharfen Sinn für Humor.
Seine Herangehensweise an Produktion und Komposition schafft ein Gleichgewicht zwischen Vintage und Zeitgenössischem und zeigt, dass er die hohen Produktionsstandards beherrscht, während er gleichzeitig die Songs bis zu ihren Ursprüngen dekonstruiert. Dieser Prozess legt die Entwicklung seiner Pop-Hits offen und fängt Momente der Unsicherheit und des Experimentierens auf seinem kreativen Weg ein.
Diese neuen Songs versprechen, Sydneys kommende Live-Auftritte zu elektrisieren. Er ist bekannt dafür, dass er zu den dynamischsten und fesselndsten Solo-Acts gehört und einen Standard in der Performance elektronischer Musik setzt. Das Album erschien bereits im September 2024 und hat ein wunderschönes Cover von Charles Bedel. Die auf 300 Kopien limitierte Auflage ist in Black & White Splatter Optik ein echter Eyecatcher. Für die Genrefreunde braucht es keine Empfehlung, allen interessierten Hörer ist „The Healer“ als Empfehlung ans Herz gelegt.
Vinyl ist für mich nicht nur Musik, sondern ein Erlebnis. Die von mir beschriebenen Alben, habe ich alle ausgepackt, angeschaut und angehört. Gerne auch mehr als ein Mal. Bei den Reviews mache ich mir immer ein eigenes Bild durch entsprechende Recherche und das konzentrierte Anhören. Das ist meine Art den Künstlern entsprechende Wertschätzung für ihre Kreativität und Kunst entgegenzubringen.
So kann es vorkommen, dass zum Zeitpunkt des Erscheinens, die Platten in seltenen Fällen vergriffen sind.
Dazu gibt es für mich keine Alternative: über Platten schreiben, in dem man die Pressetexte abschreibt ohne die Platte in den eigenen Händen gehalten zu haben, macht für mich keinen Sinn. Danke für euer Verständnis.
Lagartija Nick.
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Heckspoiler – Live | vinyl-keks.eu

Klar, dem Namen bin ich schon mal begegnet. Aber man hat ja dann auch nicht immer für alles Zeit und das ist dann auch meistens die Ausrede. In diesem Fall war und ist es aber wohl eher so, dass mich der Name abgeschreckt hat und ich die daraus resultierende Ignoranz dann mit mangelnder Zeit begründet habe. So kann’s dann halt auch laufen und ja, Heckspoiler klang halt nach ’ner Oi-Band oder was noch Schlimmerem und viel damit eben durch’s Raster. Bis gerade eben und dank dem Umstand, dass ich hier das „Live“-Album der Band aus Ried Im Traunkreis bei Pettenbach in Oberösterreich aufliegen habe, um meinen Senf dazu schreiben zu dürfen.
Und was soll ich sagen? Tja… ich fang mal mit dem Einfachen an: Heckspoiler sind definitiv keine Oi-Band. So viel ist sicher. Ab jetzt wird’s schwer die Band zu beschreiben. (Nur) bewaffnet mit Drums, ’nem Bass und zwei Stimmen machen Thomas Hutterer und Andreas Zelko jedenfalls einen Höllenlärm. Irre ist das und da ist Crust, Punk, Noise, Stoner, Doom, vielleicht so was wie Crossover und an manchen Stellen sogar so ein kleines bisschen Pop rauszuhören. Halt nicht so Pop wie im Radio! Referenzbands? Puh, ist echt hart. Vielleicht Mondo Generator, die mit The Masons für ’nen Sprachkurs nach Österreich fahren?
Aber, wem sag ich das. Dem Geschrei nach, das bei zwei Livekonzerten der Band in Wien und beim Heimspiel in Pettenbach logischerweise gleich mit aufgenommen wurde, scheint die Band eh jedem/jeder außer mir ein Begriff zu sein. Oder schafft es die Band mit ihrer Musik und ihrer Ekstase etwa, auch nur wenige Anwesende zu tosendem Applaus zu animieren? Keine Ahnung, weil neu hier. Aber eins wird mir ganz schnell und auch auf Tonträger klar: Heckspoiler scheinen live wirklich alles abzureißen! Damit meine ich, dass dieses Livealbum absolut zu den besseren seiner Art gehört, da es das Feeling von Blut, Schweiß und (Freuden)tränen wirklich sehr gut konserviert hat. Und das sagt übrigens einer, der Livealben meist kritisch gegenübersteht.
Und dann ist da noch dieser Wortwitz, den die zwei Musiker in ihrem Dialekt zum Besten geben. Das darf man mir jetzt bitte nicht krumm nehmen, aber dadurch klingt die Musik in Summe einfach noch irrwitziger, auch wenn man sich spätestens nördlich des Mains schwer tun dürfte, Heckspoilers Meinung zu allen möglichen gesellschaftlichen und gesellschaftskritischen Themen auch zu verstehen. Ob die da auf „Live“ all ihre Hits drauf haben? Keine Ahnung! Aber für mich klingt’s jedenfalls so. Wahrscheinlich haben die aber eh nur Hits?!
Das Ganze dann auf fettem und grau marmoriertem 180g-Vinyl. Muss so sein und ich denke, eine herkömmliche Schallplatte könnte so viel Heavyness auch gar nicht tragen. Schönes Artwork auf Inside/Out-Cover, toll bedruckte Innenhülle und ein bisschen Bildmaterial, das den Hörgenuss quasi sichtbar macht. Nur 200 Stück hat das verantwortliche Qualitätslabel Noise Appeal Records im Juni herausgebracht. „Für Fans, Sammler*Innen und Liebhaber*Innen ehrlicher, handgemachter Musik“, wie das Label auf dem Promo-Handout schreibt. Bin ich, bin ich und bin ich! Ranhalten, Leute. Heckspoiler rules!
Schaut am besten direkt bei Noise Appeal Records nach eurem Exemplar. Kleiner Tipp am Rande: checkt auch den übrigen Backkatalog des Labels, damit sich die Bestellung auch lohnt. Ihr könnt bei allem bedenkenlos zugreifen!
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Custody / Spells – Split

Ich liebe Split-7″es. Entweder kennt man die eine Band schon und die gefällt und idealerweise lernt man noch ’ne weitere geile Band kennen. Oder aber wie in diesem Fall: man lernt gleich zwei neue, bis dato unbekannte Bands kennen. Für Bands selber kann sich daraus der positive Effekt ergeben, dass sie von Menschen wahrgenommen werden, denen sie bisher noch kein Begriff waren, weil sie halt glücklicherweise mit der „richtigen“ Band gesplittet haben. Das geringe Restrisiko das bleibt, kann halt das sein, dass man gegen die Splitpartnerin abstinkt.
Im vorliegenden Fall, der Custody/Spells-Split (bereits im September 2021 veröffentlicht, aber erst jetzt mit einem ganzen Schwall an Platten vom feinen Label Keep It A Secret Records bei uns eingetrudelt) einigen wir uns aber auf ein Unentschieden. Nein, viel besser! Wir haben zwei Siegerinnen!
Custody aus Finnland eröffnen ihren Song „Into The Great Unknown“ mit einer Cramps-lastig schrägen Gitarrenmelodie, ehe sich der Song in einen (tragisch) melodischen und mit viel Punch vorgetragenen Punksong verwandelt. Samiam kommen mir da in den Sinn. Gewisse Längen – der Song hat tatsächlich 3:50 Minuten auf dem Zähler! – werden durch den eingängigen Refrain wett gemacht. Und wenn man eh nur einen Song präsentieren darf/kann, dann ist doch bisschen länger auch mal ok. Der Song stellt die Vertrauensfrage. Nein, nicht die vom ollen Scholz. Die Vertrauensfrage zwischen zwei Menschen. Und wo Vertrauen herrscht, kann Misstrauen mitunter ums Eck lauern. Aber warum sind wir so, wir Menschen? Gutes Thema für einen Punksong. „Why are you digging my inside? Well, there ain’t too much you can find. You know, I never told you lies. Have I ever told you lies?“ Ich mag den Refrain, ich mag den Song auch textlich. Siegerin Nummer 1: Custody.
Und wo wir’s gerade davon hatten, dass zumindest Custody dich noch nie angeschwindelt haben: ich hab’s getan. Da oben nämlich, ich geb’s zu. Spells aus Denver/Colorado sind mir in letzter Zeit nämlich wahrlich oft genug über den Weg gelaufen, sind also gar nichts Neues mehr für mich. Aufmerksame Leser*Innen haben meinen Schwindel aber eh schon durchschaut und sich vielleicht sogar meine Reviews zu „Loose Change, Vol. 2“ und „Past Our Prime“ durchgelesen.
Und doch ist der Schwindel nur ein halber, überraschen mich die Spells mit ihrem Beitrag „Confidence, Baby. Confidence!“ erneut mit einem stilistisch, sagen wir mal, vom bisher Bekannten abweichenden Song. Klar. Punk ist Punk, bleibt Punk und die Spells sind eine Punkband. Dieser Song hier hat allerdings so ein bisschen Touch von der Straße. Bouncing Souls vielleicht. So der Eindruck vom Refrain. Hymnenhaft nennt man das wohl. Text mit Hirn über das Vertrauen. Ha! Schon wieder! Konzept-Split, oder wie? Jedenfalls, was für Custody galt, gilt auch für Spells. Schönes Punksong-Thema, guter Song kührt in Summe die Siegerin Nummer 2: Spells.
Veröffentlicht wurde die 7″ anno Dazumal von Brass Neck Records, Shield Recordings, Snappy Little Numbers und hierzulande eben von Keep It A Secret Records, bei denen ich mich an eurer Stelle mal nach einem der auf 500 Stück limitierten, handnummerierten Exemplare erkundigen würde.
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Żegota – The Demos | vinyl-keks.eu

Mit „The Demos“ veröffentlichte Refuse Records im März in Europa – zusammen mit Bitter Melody in den USA – eine Platte, die weit mehr ist als eine bloße Archivarbeit. Żegota, Mitte der 1990er in Greensboro, North Carolina gegründet, galt schon damals als eine Ausnahmeerscheinung im Hardcore: kompromisslos politisch, musikalisch eigenwillig, tief verwurzelt in anarchistischen Netzwerken. Dass nun ihre Demotapes von 1997 und 1998 erstmals umfassend auf Vinyl vorliegen, erlaubt eine Rückkehr zu den Anfängen einer Band, die radikale Politik mit musikalischem Experiment verband.
Die Songs sind faszinierende Momentaufnahmen. Die 1997er Aufnahmen strotzen vor ungebändigter Energie, roh produziert, aber voller Dringlichkeit. Gitarrenwände und hektische Rhythmuswechsel erinnern an die Intensität von Catharsis oder His Hero Is Gone, zugleich schimmert ein unorthodoxer, fast post-punkiger Hang zu Experimenten durch. Besonders „Balancing the Equation“ zeigt, wie die Band chaotische Strukturen bewusst einsetzt, um Spannung zu erzeugen. Die 1998er-Demo – B-Seite hingegen klingt fokussierter: „Bike Song„ oder „$59.95“ besitzen klarere Hooks, der Sound ist definierter, die Wut gezielter kanalisiert. Man hört eine Band, die ihre Mittel gefunden hat, ohne an Radikalität zu verlieren.
Szenepolitisch jedoch entfaltet „The Demos“ seine eigentliche Kraft. Żegota war keine „Karriereband“, sondern Ausdruck einer Bewegung. Der Name verweist auf die polnische Widerstandsorganisation Żegota, die während der NS-Besatzung Juden unterstützte – ein bewusstes politisches Statement. Diese Verbindung historischer Kämpfe mit aktuellen sozialen Bewegungen zieht sich durch ihr Schaffen. Die Texte prangern Konsumzwang, Repression und soziale Ungleichheit an und formulieren gleichzeitig Visionen kollektiven Widerstands. Songs wie „Open Disobedience; Bold Resistance“ sind nicht nur Titel, sondern programmatische Ansagen.
Dass Refuse Records heute diese Aufnahmen herausbringt, ist selbst ein politischer Akt. Das Label ist seit über 20 Jahren ein Knotenpunkt der europäischen DIY- und Antifaszene. Indem es eine US-Band mit explizit anarchistischem Background veröffentlicht, zeigt sich erneut die transnationale Vernetzung der Szene: North Carolina trifft Warschau, Hausbesetzungsbewegung trifft Plattenlabel, Hardcore wird zum Bindeglied über Kontinente hinweg.
„The Demos“ ist deshalb nicht nur ein Zeitdokument, sondern ein Aufruf. Es erinnert daran, dass Hardcore immer auch eine Praxis war: Räume schaffen, Strukturen aufbauen, Widerstand organisieren. In Zeiten, in denen rechte Politik und autoritäre Tendenzen wieder erstarken, wirken Żegotas frühe Songs erschreckend aktuell. Gleichzeitig inspiriert die Platte, weiterzumachen – sei es im Proberaum, auf der Straße oder bei der Organisation des nächsten DIY-Konzerts.
Kurzum: „The Demos“ ist ein wütender, roher, zugleich aber auch visionärer Blick zurück – und ein Soundtrack für alle, die Hardcore noch immer als politisches Werkzeug verstehen.
Auch wenn ich nicht unbedingt der allergrößte Hardcore-Punk – Fan bin, hatte ich bei dieser Auswahl an Tracks viel Spaß hinzuhören.
Zu erwerben sind zwei Versionen. Zum einen die mir vorliegende rote und zum anderen eine himmelblaue mit schwarzem Splatter.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!
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