Entertainment
Ada Morghe – Pure Good Vibes
Mit „Pure Good Vibes“ legt Ada Morghe ein Album vor, das sich deutlich von ihrem letzten Werk „Lost“ (hier geht es zu meiner Review von 2023) abhebt. „Lost“ war eher schwer zugänglich für mich und wirkte stellenweise verkopft. Nun setzt Ada Morghe etwas mehr auf Leichtigkeit, Wärme (sommerliche Sounds und das passende Video zu „Pure Good Vibes“) und musikalische Offenheit (über den Tellerrand hinausschauen und auch mal speziellere Genres ins Repertoire aufnehmen). Ob ich diese Leichtigkeit, Wärme und musikalische Offenheit nachvollziehen und spüren kann, werden wir in den kommenden knapp über 30 Minuten Spielzeit feststellen!
Die Aufnahmen entstanden im Anschluss an eine Reise nach Jamaika, was man den Songs und auch der Aufmachung des Covers deutlich anmerkt. Der Spirit der Insel zieht sich spürbar durch die gesamte Produktion: sonnige Rhythmen, Reggae-inspirierte Grooves, aber auch jazzige Akkorde und soulige Arrangements verbinden sich zu einem Sound, der angenehm entspannt und dennoch anspruchsvoll wirkt.
Herausstechend ist dabei vor allem die Zusammenarbeit mit dem britischen Reggae-Star Maxi Priest im Titeltrack „Pure Good Vibes“, welcher zeitgleich auch der Opener ist. Der Song trägt genau das im Titel, was das Album verspricht – eine unaufgeregte, aber sehr stimmige musikalische Atmosphäre, die man sofort auf sich wirken lassen kann. Anders als bei „Lost“ wirkt hier nichts zu ambitioniert oder überkonzeptionell, sondern eher organisch gewachsen. Die Produktion ist klar, die Instrumentierung ausgewogen, und auch gesanglich trifft Ada Morghe diesmal deutlich sicherer den Ton – im wörtlichen wie übertragenen Sinn.
Eine klare Stärke liegt im Songwriting. Texte wie in „Shadow“ zeigen, dass Ada Morghe durchaus auch inhaltlich etwas zu sagen hat. Der Track thematisiert auf sehr direkte und zugleich poetische Weise die schleichende Entfremdung in Beziehungen – getragen von einem intensiven Drum’n’Bass-Beat und sparsamer Instrumentierung. Dieser Song hebt sich vom Rest des Albums ab, weil er emotional mutiger wirkt und auch musikalisch mehr wagt.
Insgesamt wirkt „Pure Good Vibes“ wie eine stilistische Neuausrichtung, die vor allem durch Atmosphäre und Authentizität überzeugt. Die große Stärke liegt in der Stimmung, die das Album transportiert – unaufgeregt, souverän und voller Wärme. Auf Überraschungen wartet man auf „Pure Good Vibes“ eher vergebens. Ich hätte mir irgendwie noch mehr Stilwechsel gewünscht. Dagegen setzt Ada Morghe eher auf Wohlfühlatmosphäre und Vertrautheit.
Natürlich sind Jazz und Soul nicht meine Kragenweite und gehören sicher nicht zu meinen Top-Genres. Aber hier kann ich problemlos ein Ohr riskieren. Sei es auf dem heimischen Balkon oder am Strand mit (alkoholfreiem) Cocktail in der Hand. Ada Morghe macht das richtig gut – und es wäre ihr gegenüber auch wieder gerecht, wenn ich wieder ein ähnliches Review (Anm. d. Red: Album „Lost“) geschrieben hätte. Es passt zur aktuellen Jahresphase, es hat Flow und es hat Stil.
Daher dürft ihr gerne reinhören.
Kaufen könnt ihr das Album natürlich auch. Und zwar über den folgenden JPC-Link:
Ein paar Termine im deutschsprachigen Raum stehen auch schon fest:
24.09.2025 im Mojo Club in Hamburg
25.09.2025 im Quasimodo in Berlin
26.09.2025 im Jaki-Club im Stadtgarten zu Köln
Alle Tickets sind hierüber zu ergattern.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!