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Babymetal – Metal Forth | vinyl-keks.eu
Mit „Metal Forth“ legten Babymetal im August 2025 ihr viertes Studioalbum vor, auch wenn das Konzeptalbum „The Other One“ von 2023 streng genommen bereits als fünfter Longplayer gilt. Der Titel ist doppeldeutig: Einerseits verweist er schlicht auf die Zahl vier, andererseits auf ein „Weitergehen“ – über den Metal hinaus. Die Veröffentlichung markiert ein doppeltes Jubiläum und einen Neuanfang zugleich: 15 Jahre Babymetal und das erste Album bei Capitol Records, dazu mit Momoko Okazaki nun in fester Dreierbesetzung.
Musikalisch schlägt die Band neue Brücken, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen. Schon der Opener „from me to u“ mit Poppy verbindet Pop und Post-Hardcore mit typischem Kawaii-Metal-Schwung. Mit „Ratatata“, der bereits 2024 erschienenen Single mit Electric Callboy, zieht ein clubtauglicher Dance-Metal-Banger ins Album ein, der live schon jetzt zu den Höhepunkten zählt. Kollaborationen sind überhaupt das zentrale Konzept von „Metal Forth“: Slaughter to Prevail liefern brutale Deathcore-Power, Bloodywood steuern mit „Kon! Kon!“ indische Folk-Metal-Energie bei, Polyphia glänzen auf „Sunset Kiss“ mit instrumentaler Virtuosität, Spiritbox verleihen „My Queen“ eine atmosphärische Tiefe, und Tom Morello sorgt bei „METALI!!“ für politische Gitarrenarbeit. Dieses Netzwerk aus internationalen Gästen macht deutlich, dass Babymetal die Grenzen des Genres bewusst sprengt und Metal als globale Plattform versteht.
Inhaltlich transportiert „Metal Forth“ das altbekannte Babymetal-Motto – eine Mischung aus Empowerment, Verspieltheit und wilder Härte – in ein neues, internationales Umfeld. Gerade die Features machen die Platte zu einem Statement der Inklusion: weibliche Artists wie Poppy und Courtney LaPlante (Spiritbox) setzen feministische Akzente, Bloodywood bringt postkoloniale Perspektiven aus Indien ein, Morello erweitert die Dimension um sozialen Protest. So zeigt das Album, dass Metal nicht nur Musik, sondern auch ein transnationaler Diskursraum ist.
Am Ende bleibt der Eindruck einer Band, die sich nicht auf Erfolgen ausruht, sondern ihre eigene Ästhetik konsequent weiterentwickelt. „Metal Forth“ ist laut, verspielt, radikal offen – und vielleicht das bisher ambitionierteste Werk von Babymetal. Es vereint Pop-Appeal mit Härte, Szene-Integrität mit Mainstream-Charisma und zeigt, dass die Reise der Band tatsächlich „forth“ geht: über Grenzen, Genres und Erwartungen hinaus.
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BABYMETAL – METAL FORTH
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!