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Basia Bulat – Basia’s Palace

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Ich bin ja der Meinung, dass über Pop völlig zu unrecht die Nase gerümpft wird. Die Attitüde, was die breite Masse anspricht, oder gar im Radio läuft, dem fehlt das besondere und einzigartige und ist somit nichts für die*den renommierte Musikkenner*in, die was auf sich hält, halte ich schlicht für arrogant. So, jetzt ist es raus, ihr höre auch gerne Popmusik. 

Allerdings bedeutet das nicht, dass ich Pop per se gut finde, ne da gibt’s ne menge Fragwürdigkeiten, so wie in anderen Genres, nebenbei bemerkt, auch. Und es gibt natürlich auch viele Gründe das dahinterstehende System Pop-Musik und die zum Teil  transportierten Menschenbilder, Konsum etc. in Frage zu stellen, aber das wurde nun zu weit führen und auch dass wäre eine Studie, die in sämtlichen Genres durchgeführt werden könnte. 

Und weil ich der Pop-Musik ja aber grundsätzlich, auf Ebene der Musik wohlwollend gegenüberstehe, liegt jetzt hier „Basia’s Palace“ von  Basia Bulat vor mir auf dem Plattenteller. Ich habe noch nie von Basia Bulat gehört und gehe unvoreingenommen an die Sache dran und höre die Platte zwei, der, viermal ohne dass etwas davon an oder besser bei mir hängen bleibt. Außer dieser eine Song, der zweite genauer gesagt „Baby“. Es ist der übermäßige gebrauch des Wortes „Baby“, der mich etwas nervt und dazu führt, dass ich dann doch mal das Innersleeve in die Hand nehme auf dem die Texte gedruckt sind und nachlese. Mit „Baby“ ist vermutlich eine sehr nahestehende Person, oder Partnerperson gemeint und ich wunder mich, dass diese Anrede immer noch in Gebrauch ist. Ich finde sie, freundlich formuliert, wahnsinnig unansprechend, aber um mich geht es ja hier nicht, da hab ich wohl nochmal Glück gehabt. 

 

 

Die Songs sind grundsätzlich nicht schlecht, ganz nett, klassischer Indie-Pop Feinstrick. Ziemlich ruhig, keine Dancefloor-Knaller, sondern seichte Rhythmik. Aber sie sind alle recht ähnlich und es fehlt einfach an Spannung und Dynamik. Es ist meistens kein gutes Zeichen, wenn es Konzentration erfordert um beim Hören zu bleiben, um sich auf das Wahrnehmen der Musik zu fokussieren. Auch die Texte catchen nicht. Ich habe sie mehrfach gelesen und kann mich einfach nicht mit ihnen identifizieren. Schon der Opener „My Angel“  und Zeilen wie „How do I live with out you“, in solchen Zeilen, in diesem anschmachten schwingt ein seltsames und meiner Meinung nach auch überholtes Beziehungsbild mit. Puuhhh.

Beim letzten Hören der Platte stand die Balkontüre auf und die Nachbar*innen hörten auf der Terrasse Musik, elektronische Musik, ganz nicer Kram. Dieser Sound mischte sich natürlich mit „Basia’s Palace“ und das tat dem ganzen Album sehr gut und verlieh ihm deutlich mehr Dynamik. Die Eintönigkeit, die Ähnlichkeit der Songs, dass alles was dazu beiträgt, dass von dieses Album einfach nichts haften bleibt, war gemindert, durch den hereingeschlichen Beat  der Nachbar*innen. Wie schade, aber ja doch für diese Review notwendig, die Türe zu schließen und zum etwas langweiligen original Sound von „Basia’s Palace“ zurückzukehren. 

Ich bin immer bemüht die Musik, die bei mir eintrudelt wohlwollend zu hören und zwischen meinem Geschmack und der musikalischen Qualität zu differenzieren. Natürlich gelingt dass nicht immer und was mensch mag, dass beschreibt mensch mit wärmeren Worten, als dass was Mensch nicht mag, auch wenn es handwerklich gut umgesetzt ist. Und ich versuche Platten immer so oft zu hören, bis ich sie dann doch irgendwo zu packen bekomme, meistens gelingt das und wenn es der drölfte Durchlauf ist. Hier bei „Basia’s Palace“ von Basia Bulat gelingt es nicht. 

Falls ihr mir kein Wort glaubt und euch eure eigenen Meinung bilden wollt, ihr Erhalter „Basia’s Palace“ von Basia Bulat unter anderem hier, als farbiges Vinyl. 

 

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