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Bruchbude – Eigentlich perfekt | vinyl-keks.eu
Die Dortmunder Newcomer Finn & Jonas erobern seit drei Jahren mit ehrlichen Texten und mitreißenden Melodien ihre Fans. Jetzt haben sie allerdings „Bock auf mehr“ und heißen ab sofort Bruchbude. Damit aber nicht genug. Sie veröffentlichten im März auch ihre erste Vinylscheibe „Eigentlich Perfekt“ bei ROOF Records.
Musikalisch unterstützt werden sie nun also dauerhaft von Luis Melo am Bass, dem Urban-Künstler Yuto am Piano und dem Content Creator Christoph Städtler. Eine große Veränderung ist das für Fans allerdings erstmal nicht, denn Finn & Jonas bleiben weiterhin die Frontsänger der Band und schon bei der ersten eigenen Tour in 2023 waren die beiden bereits mit dem genannten Team unterwegs. Aber wie kam es denn eigentlich zu dem neuen Namen Bruchbude? Dazu sagen die Brüder folgendes: „Zum ersten Mal Musik gemacht haben wir in einer kleinen Gartenlaube, die wir dann schnell von einer Bruchbude in ein eigenes kleines Studio verwandelt haben. Dieser Raum war der Start unserer Leidenschaft und die Erinnerungen an diese Zeit können uns auch noch lange Jahre begleiten.“
Das Album startet stark mit „Ich glaub nicht an die Liebe“, ein Song, der textlich zwischen Resignation und Trotz oszilliert und durch seine klare Sprache und eine Mischung aus Melancholie und Energie überzeugt, die sofort das Markenzeichen der Band erkennen lässt. Ein gelungener Opener, der emotional wie klanglich direkt abholt. Als Abschluss der Platte überrascht „Bali“ mit einem Hauch Eskapismus ist dabei aber nicht kitschig, sondern charmant direkt und ein wenig sarkastisch. Der Song bringt ein leichtfüßiges Finale, das trotz Urlaubsbild im Titel keine oberflächliche Postkarte ist und definitv mein zweites Highlight des Albums ist. Wer Bands wie Von Wegen Lisbeth oder Bruckner mag, findet garantiert auch Gefallen an Bruchbude. Alle teilen diese Mischung aus ehrlichen Texten, Indiepop-Elementen und einem gewissen Großstadt-Charme.
Das Cover zeigt eine verschwommene, energetische Menschenmenge – vermutlich ein Livepublikum – überlagert von einem auffälligen, retro-orangen Muster, das stark an Tapetendesign der 70er erinnert. Diese Kombination aus Nostalgie und Jugendkultur passt wunderbar zum Sound des Albums. Die Rückseite ergänzt das Bild mit einer Clubszene, aufgenommen von hinten – ein stimmiger Brückenschlag zwischen Nähe und Distanz.
Die Schallplatte steckt in einer schlichten Papierhülle ohne Text oder Bedruckung, auch ohne Innenfütterung – funktional, aber minimalistisch. Positiv fällt auf: Trotz der einfachen Hülle läuft das Vinyl absolut sauber. Kein Knacken, kein Rauschen – stattdessen ein angenehm warmer Sound, der der Musik zusätzlichen Charme verleiht.