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Die Eitelkeit – Alles ist Arbeit
Die Band rund um Sänger und Songschreiber Oscar, ehemals Oscar und die Eitelkeit, nun als Band schlicht und einfach Die Eitelkeit hat bereits im vergangenen Jahr eine bezaubernde kleine EP via La Pochette Surprise Records herausgebracht. Das Tape hört auf den Titel „Alles ist Arbeit“, Marx nickt wohlwollend mit dem Kopf. Vier Songs sind auf dem Tape, zwei in englischer Sprache, zwei auf deutsch und um sich lästiges und zeitraubendes hin-und-her-Gespule zu ersparen, sind auf beiden Seiten des Tapes die selben vier Songs. A-Seite, B-Seite: eh nur bürgerliche Kategorien.
Es startet mit den zwei englischsprachigen Tracks „Technology“ und „Folksinger“. Schon diese zwei Titel nebeneinander sind ganz große Kunst, so seh ich das zumindest und feier es. Musikalisch bringt uns das Schlagzeug erstmal recht gemütlich rein, ein wenig Folk in der Melodie, ein wenig Melancholie in der Stimme alles zum Ende hin vom Gitarrenriff demontiert und wieder zusammengesetzt. Auch „Folksinger“ kommt in schönster Country- / Folk-Manier daher und auch hier mischen nach rund 2/3 des Tracks die Riffs der E-Gitarrre den Laden auf.
Die letzten beiden Songs „Blumen“ und „Nerven“ tragen im Prinzip ein ähnliches musikalisches Gewand und sind lyrisch ganz großes Tischtennis.
„Blumen auf dem Wege,
zerstückelt mit der Säge
Worte essen leben auf […]“
Auch „Nerven“ trifft textlich einen Nerv, ins Schwarze, oder eher ins Rote. Hier wird es sich nicht einfach gemacht, weil‘ ja nun auch nicht einfach ist. Hier findet sich Schönheit im Scheitern, in der Zerstörung und der Ambivalenz.
Ich empfehle euch die Eitelkeit. Kauf „Alles ist Arbeit“, weil auch scheiß Kunst scheiß Arbeit ist und meistens auch noch scheiße wenig Geld damit zu verdienen ist. Und diese Kunst hier ist auch noch scheiße gut und erhältlich direkt beim Label La Pochette Surprise Records.