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Drogenbeauftragter warnt vor Opioidkrise in Deutschland
Der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), hat vor einem Überschwappen der Opioidkrise aus den USA nach Deutschland gewarnt und ein Maßnahmenpaket im Kampf gegen den Missbrauch derartiger Schmerzmittel angekündigt. „Diese Substanzen erreichen auch Deutschland – über das Internet, oft direkt in die Hände von Jugendlichen“, sagte Streeck am Mittwoch in Berlin.
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„Noch haben wir die Chance“
„Ich habe 9 Jahre in den USA gelebt und gesehen, was die Opioidkrise anrichten kann“, betonte er. Es gelte „alles zu tun, um zu verhindern, dass wir bei uns in Deutschland auch nur im Ansatz eine Opioidkrise bekommen, wie wir sie in den USA sehen“, sagte er. „Noch haben wir die Chance gegenzusteuern“, mahnte der Bundestagsabgeordnete, der selbst Mediziner ist. Dazu sei eine „starke Polizeiarbeit“ nötig, mehr Aufklärung und Prävention sowie eine „Suchthilfe, die diesen Namen verdient – auch in Zeiten knapper Kassen“. Zusammen mit anderen Ressorts wolle er einen entsprechenden Maßnahmenplan entwickeln, kündigte er an.
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In den USA sind durch den Missbrauch von opioidhaltigen Schmerzmitteln seit 1999 Hunderttausende Menschen ums Leben gekommen. Auslöser war die massenhafte Verschreibung derartiger Präparate, die abhängig machen.
Kritiker einbeziehen
In der Debatte um die künftige Cannabis-Politik will Streeck den Kritikern der Legalisierung mehr Gehör verschaffen. „Mir ist sehr daran gelegen, die Bedenken von Eltern, Polizisten, Lehrkräften und aus der Medizin besser als es in der Vergangenheit geschehen ist, in die Diskussion über Cannabis einzubeziehen“, sagte er.
„Zu komplex für einfache Antworten“
Es sei bekannt, dass er kein Freund der Cannabis-Politik der Ampel sei. „Aber ich sage auch: Die Aufgabe ist zu komplex für einfache Antworten und es geht mir in erster Linie um evidenzbasierte und wissenschaftlich fundierte Politik“, betonte Streeck. Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, bis zum Herbst die Cannabis-Legalisierung auf wissenschaftlicher Basis überprüfen zu lassen.
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Als weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit nannte Streeck den Kampf gegen die Mediensucht von Kindern und Jugendlichen. Der digitale Raum sei bisher „sträflich vernachlässigt worden“, sagte er. Er verwies auf Zahlen der Krankenkasse DAK, nach denen etwa 1,3 Millionen Jugendliche ein riskantes Medienverhalten aufweisen.
„Doch bislang setzen wir diesem Trend kaum etwas entgegen – im Gegenteil: KI macht digitale Angebote noch fesselnder – aber eben auch suchtgefährdender“, betonte er. Um Gegenzusteuern werde er das Gespräch mit Gesundheitsministerin Nina Warken und Bildungsministerin Karin Prien (beide CDU) suchen, kündigte der CDU-Politiker an.