Entertainment
Modern Shakes – A Bolt From The Blue
London, UK. Da ist doch heute bestimmt – und auch sonst ganz oft – so scheiß Wetter wie hier. Und das Anfang August! Ansonsten ist es da ja ganz nett und für uns Musikfreaks ist die Stadt eh schon seit je her unverzichtbar. Von The Clash, über Iron Maiden bis zu Amy Winehouse hat die Stadt schon seit Erfindung der Unterhaltungsmusik bedeutende Künstler*Innen und Bands in so gut wie jeder Sparte hervorgebracht. So ’ne Band wie Modern Shakes allerdings, da kenn‘ ich bis dato noch keine aus der britischen Hauptstadt. Deren Sound kommt doch eigentlich und klassischerweise von irgendwo zwischen dem Mittleren Westen und Kalifornien.
Ihr habt’s dank dieser Information schon geahnt und ja, so ist es auch: Modern Shakes‘ Referenzbands sind z.B. The Ataris, The Get Up Kids oder auch Propaghandi (ein Ausreißer aus Winnipeg ;)). Letztgenannte am ehesten deshalb, weil deren Sänger Chris Hannah und Modern Shakes Sänger Ian C. sich in puncto Stimmlage und Stil recht ähnlich sind. Außerdem könnten Modern Shakes mit Songs wie „Ask The Dust“ oder „Blue Lights“ das fehlende Bindeglied zwischen dem doch recht krassen Umbruch von Propaghandi in etwa zwischen „Potemkin City Limits“ und „Supporting Caste“ sein. Absolutes Kompliment übrigens in Richtung London!
Modern Shakes sind aber keine Lückenbüßer, sondern haben mit „A Bolt From The Blue“, bereits 2024 auf Keep It A Secret Records, Disconnect Disconnect Records, Punk Rock Radar, Fond Of Life Records und Double Helix Records erschienen, ihr eigenes und so gut dies in diesem Genre noch möglich ist, auch eigenständiges Werk am Start. Klar, harmonische Chöre, melodiöse Gitarren, usw. waren und sind von Örebro („Dominoes“ könnte jetzt wirklich mal auch aus der Feder von Millencolin stammen) bis nach Long Beach und zurück schon zur Genüge da. Eigenständig finde ich eher die kleinen Details. Das Gitarrensolo im Opener „All Or Nothing“ zum Beispiel. Mit dem Halstonabnehmer eingespielt, gibt es dem Melodycore des Songs eine angenehm warme Note mit auf den Weg.
Überhaupt leistet die Leadgitarre auf „A Bolt From Blue“ einen richtig guten, weil immer wieder richtig gut überraschenden Job. Nicht zuletzt dadurch haben wir hier die etwas andere poppige Punkplatte vorliegen und Achtung, Phrasenschwein, sperr‘ schön weit dein Maul auf: in dieser Form werden Modern Shakes sicherlich noch von sich Hören machen.
„A Bolt From Blue“ gibt’s auf Shocking Pink- und auf Electric Blue-Vinyl. Beides hübsch anzukucken, aber wie schon gesagt und eigentlich ja auch wichtiger: die Platte ist v.a. auch hübsch anzuhören. Also gleich mal zum Beispiel bei Keep It A Secret Records vorbeischauen und ein Exemplar ordern!