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Momma – Welcome to my blue sky

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Vor fast genau zehn Jahren haben die Schulfreundinnen Etta Friedman und Allegra Weingarten die Band Momma gegründet. Nun steht bereits die Veröffentlichung des vierten Albums der US-amerikanischen Musikerinnen an, das über Lucky Number Records erschienen ist.

Produziert hat das Album Bandbassist Aron Kobayashi Ritch und komplettiert wird die Band durch Schlagzeuger Preston Fulks.

„Welcome to my blue sky“ ist da erste Album des Quartetts, welches den Weg auf meinen Plattenteller findet und ich muss wirklich sagen, das ist schon ärgerlich, denn das, was ich da höre, gefällt mit ausgesprochen gut.

 

Ich fühle mich zurückversetzt in die neunziger Jahre, muss an Bands denken wie Jimmy Eat World, Get Up Kids, Saves the Day, also Gitarrenmusik mit einer melancholischen Grundstimmung, mit einem Gespür für schöne Melodien, die einem das Herz zerreißen, es wieder zusammennähen und dann mit Blut vollpumpen. Pathos as fuck. 

Das gleichnamige Debütalbum von Pains of Being Pure at Heart aus dem Jahr 2009 ist ebenso eine Referenz, die hier genannt werden muss, aber auch Kim Wilde aus den 80ern drängt sich immer wieder in meinen Wahrnehmungsvordergrund. Als aktuelle Band kann auch Press Club genannt werden, und nicht nur weil der Gesang weiblich ist, sondern auch wegen ähnlich gut funktionierendem Popmelodien.

Aber trotz der ganzen genannten potentiellen Bandvorbilder, besitzt die Band genügend eigenen Drive, ausreichend ausgefeilte Ideen, um als Momma in Erinnerung zu bleiben.

Welcome to my blue sky beginnt mit einem Song, der von einer Akustik-Gitarre dominiert wird. Mutig, denn bei den folgenden Songs, wird dem Distortion-Pedal  eher selten eine Pause gegönnt. Nichtdestotrotz kann auch bei dem besagten “ Sincecerely“ die melancholische Atmosphäre, die sich durch das ganze Album zieht, schon gut aufgebaut werden. 

Auch bei den weiteren Songs ist zwar das poppige Grundgerüst vorgegeben, wird aber immer mal wieder durch sich gut einfügende Synthies oder Beatvariationen bestens ergänzt, wie z.B bei dem Song Bottle Blonde.

Die zwölf Songs, welche größtenteils live mit der Band im Studio eingespielt wurden, wachsen mit jedem Durchgang und nach dem dritten Mal hören, kann ich gut nachvollziehen, dass die Brooklyner Band mittlerweile mit Größen wie Weezer oder Death Cab for Cutie zusammen auf der Bühne steht.

Textlich werden persönliche Themen verarbeitet und trotz des noch jungen Alters der Texterinnen sind nicht nur partnerschaftliche Themen wie Untreue und Einsamkeit auf dem Tableau, sondern es wird auch nach eigenen Angaben übermäßiger Alkoholkonsum kritisch aufgearbeitet.

Aber nicht nur bei der Musik wurde ein hoher Qualitätsanspruch angelegt, auch das Artwork und die Ausstattung der Platte überzeugt durch eine erkennbare Liebe zum Detail. Das Vinyl erscheint in zwei Ausführungen, sky blue marbled und Coke bottle clear, und steckt in einem Gatefold Cover, beschützt durch eine mit Texten versehene Innenhülle. Ein besonderes Schmankerl ist das zweiseitige Poster der Band. Fast wie ein BRAVO-Starschnitt, ich mag das sehr.

In den vereinigten Staaten sind Momma gar nicht mehr so unbekannt und ich kann mir vorstellen, dass es auch in old Europe jede Menge Fans für solch gute, kitschfreie Rockmusik gibt. Also: auschecken, kaufen, supporten.

 

 

 

 

 

 

 

 

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