Entertainment
Open Wounds – Look in the Mirror
Das erste, was mir einfällt ist, als ich den Titel lese: „Look in the Mirror and you is what you see, it’s time for you to wake up and face reality“. Das ist ein Auszug aus einem Text von Yuppicide. Und als ich nachlese stelle ich fest, ja, Steve Karp (seinerzeit Gitarrist bei Yuppicide) hat den Schriftzug gestaltet. Das Artwork selbst ist von Marko Korac. Der hat wiederum schon das Artwork für eine niederländische Band namens Vitamin X (könnte dem ein oder andern hier bekannt sein) gestaltet. Und Open Wounds besteht aus Mitgliedern der Bands Vitamin X und Paranoid State und kommen aus Amsterdam.
Die Band Open Wounds hat definitiv diesen 90s Vibe. Es sind zwei schnellere Songs namens „pure intentions“ und „look in the mirror“. Allerdings fällt mir schnell auf, dass ich mit der Definition Hardcore nicht das Ende der Fahnenstange erreicht habe. Nein. Da ist viel Punkrock drin, erinnert mich an die Art, wie Neat Mentals mehr Garage reinbringen, bei Open Wounds mehr Punkrock.
Die Band hat auch wirklich gute Texte mit klarer Kante und Inhalt. Melodischer Punk mit ordentlich Druck. Gangshouts und locker leicht gespielten Hardcore-Riffs. Eine Mischung aus allem, was man an gutem Hardcorepunk in einen Topf werfen kann. Trotzdem bleibt der Eindruck, als ob die Band noch sehr frisch sei, da die Lyrics teilweise nicht so richtig auf die Riffs passen wollen. Nach kleiner Recherche stelle ich fest, nein, es gab schon eine 7inch in 2016 und eine LP in 2019.
Erstes Lebenszeichen ist also ein wenig schwammig, aber hej, Hardcore ist nicht perfekt. Und wer sich an diesen durchgemixten und getriggerten Sound von so Genickbrecher Hardcore-Kombos gewöhnt hat, wird hier sicher nicht seine neuen Heroen finden. Die Szene lebt allerdings von Bands wie Open Wounds. Also gebt ihnen eine Chance, ein bisschen rough, dafür mit viel Herz nach vorne gespielt.
Refuse Records. (follow the link!)