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Pabbledash im Café Herzhäuschen – live am 12.04.2025

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Für ein Konzert bin ich ins ferne Köln-Bickendorf gereist, zur wohl niedlichsten Location, in der ich jemals ein Konzert besucht habe. Das Café Herzhäuschen ist gut gefüllt, als ich ankomme. Zur Not wird etwas zusammengerückt, kein Problem, denn alle Gäst*innen sind, ganz ohne Attidüde, einfach nur nett. 

Es spielen Pebbledash ihr Releasekonzert, feinsten Singer-Songwritersound, oder wie Lost in a Moment (aka Stephan Paul Strache) sie nennt, die Bickendorfer Antwort auf Kings of Convinience. Steile Ansage, ich bin gespannt…

 

Pabbledash im Cafe Herzhäuschen

Entstanden sind die Songs, 70 bis 72 Meter, die Angaben variieren, vom Café Herzhäuschen, an Tims Küchentisch. Tim, ist die eine Hälfte des Duos und der beste Gitarist, den Jonas kennt. Jonas, die zweite Hälfte des Duos, ebenfalls an der Gitarre und außerdem Stimme von Pabbledash. Es befinden sich also zwei Menschen und noch mehr Gitarren auf der kleinen Bühne. Der Sound ist gut, bis in die letzte Reihe. 

 

Pabbledash und ein paar Gitarren

Zwischen den Songs wird ein wenig erzählt und wir werden mitgenommen an den Küchentisch, an dem aus Geschichten Songs werden. Die Stimmung ist „flauschig“, während die Songs zwischen Melancholie und Witz mäandernd, Singer-Songwriter halt, im besten Sinne.  Dabei kritisch, die Textmotive schon eher Punk. Punk mit nem fein gestrickten melodischen Folk- Pullunder, Blick auf die Weltlage aber auch auf persönliche Verluste oder bourgeoise Dinnerpartys. Die zwei beherrschen ihre Gitarren genauso wie das Songwriting und Jonas Gesang ist TipTop. Fast noch ein wenig wärmer wird es, wenn beide gemeinsam singen. Das passiert seltener, steht aber schon auf der To-do-Liste. 

Im ersten Set gibt’s Songs des so eben veröffentlichten selftiteled Albums „Pebbledash“. Von „Country Song“ über „Teenage Summer“ bis hin zu „River“. (Ich empfehle das Album mal zu hören) Nach einer kurzen Pause gibts dann neue, unveröffentlichte Songs zu hören. Also schon mal nen Appetizer fürs nächste Album. 

Im zweiten Set werden die Melodien leichter. Es ist hinlänglich bekannt, dass Kölner*innen wahnsinnig gerne über ihre Stadt singen und natürlich geht es Pabbledash nicht anders. Ein Song über Bickendorf, „die Bicke“, ihr Veedel ist auch dabei.

Die Themen bleiben aber nicht so leicht und unbekümmert wie „die Bicke“ ist – Klimakrise, Social Justice. Ich sagte ja, Punk, aber mit deutlich mehr Akkorden und dadurch, jetzt lehn ich mich mal ein wenig aus dem Fenster, können auch Menschen, die diese Themen weit von sich rücken, hier hervorragend antizipieren. Und auf einmal hören sie sich womöglich mit singen „You can be what ever you want,…just don‘t be an asshole“. Das Publikum wird zum Chor und das bei einem unbekannten Song, das ist mal ein Qualitätsmarker.

Die charmante Mischung aus Melancholie und Witz, die Songstruktur, die Melodien erinnert an Songs von John K. Samson, zum Beispiel „Favorit Baseballteam“. Und am Ende des Abends muss ich Lost in a Moment vollkommen recht geben: Kings of Convinience passt, die Referenz stimmt. 

 

Pabbledash im Cafe Herzhäuschen

Fehlt jetzt eigentlich nur noch das physische Release, aber alles nicht so leicht, wie die Stimmung heute Abend. Bis dahin müssen noch ein paar Konzerte gespielt werden und das hingehen lohnt sich. Und auch schon mal ins Album reinhören, zum Beispiel via Bandcamp. Macht das mal, Infos findet ihr über Instagram. 

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