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Poolhead – Seaside Chronicles | vinyl-keks.eu
Poolhead sind eine Surfband aus Hamburg. Und sie haben zwischen 2023 und 24 diese acht Songs gemeinsam in ihrem Proberaum aufgenommen. Mix und Master haben sie rausgegeben und das Ergebnis lässt sich auf dem Band wirklich gut hören!
Instrumentaler Surf. Eine zeitlang hatte ich dieselbe Meinung über dieses Nischengenre wie über Skapunk. Dann habe ich irgendwann Man or Astro-Man?, Achtung Rakete oder Los Gringos gehört und dann kam die Coolness. Also die Feststellbare, die Zuckungen, die sich einstellen, wenn man gute Musik anhört.
Was macht also die Coolness bei einer Surfband aus? Sie schaffen es diverse Genre und Sounds zu mischen und nicht an einem, sagen wir mal, DickDalePulpFiction-Soundtrack hängen zu bleiben. So wie Poolhead, nicht Coolhead, zwinker.
Natürlich steckt in Surfmusik immer Rock’n’Roll in irgendeiner Form drin. Und durch das Instrumentale muss man sich schon etwas einfallen lassen in Punkto Songwriting, was das erste Hören auf jeden Fall auch immer sehr spannend macht.
Der erste Track „shake’n’spill“ funktioniert allerdings genau nach dem üblichen Schema. Aber ist im Refrain das Solo und eine Weiterführung hörbar und es ist nicht genau dasselbe nochmal.
Der zweite Song „level headed“ ist eine Interlude und mit einem Sprachsample unterlegt. Schon ein wenig mehr laidback. Könnte sehr gut auf einem Neo-Italo-Western als Soundtrack liegen. Ich mag die reduzierten Percussions im Off-Beat, den der Bass spielt! Cool.
Es folgt das sehr relaxte „Panoramas“ und die erste Seite schließt mit dem flotten „Heatcatcher“, in dem sie wieder mit einem Off-Beat spielen, was tatsächlich sehr gut funktioniert. Sehr lebendige, nach vorne gespielte Melodie. Das Ende ist ein kleines Drumsolo!
Die B-Seite startet mit „the siren’s song“, erstmal ein etwas unaufgeregter Part, kein wahnsinns Thema, was total reingeht, und dann kommt da so ein snake-like-Part, der so nach Wüste, Klapperschlange klingt. Um zum Ende mit richtig druckvollem Bass und Wahwah-Gitarren ein furioses Finale hinzulegen! Total gut. ähm: cool!
Überhaupt fällt auf, dass natürlich die Gitarre das Hauptmelodieinstrument ist, dennoch alle andern Instrumente ihren Raum bekommen. Drums druckvoll, der Bass nicht nur Beat-orientiert.
Gerne legen Surfbands ja viel Hall auf ihre Instrumente. Das ist bei Poolhead nicht so, der Sound sehr präsent. Das gefällt mir echt gut.
„surfin‘ the hellfire“ beschließt das Tape!
Aufgenommen haben sie alle Songs im Proberaum zwischen 2023 + 24. Drums spielt Davide Herde, an der Gitarre Benjamin Bode und an der zweiten Gitarre Tim Rinka, der auch für die Aufnahmen und das Artwork verantwortlich ist.
Und da fällt mir auf: „Bass“ steht da nirgendwo. Interessant.