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Rong Kong Koma – Smile

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Es gibt wohl kaum eine Band – zumindest nicht im deutschsprachigen Raum – die Pop Appeal so gekonnt mit Desillusion und punkigem Rumgenöle verknüpft, wie dies Rong Kong Koma tun. Neues Beispiel gefällig? Na dann her mit dem dritten Album „Smile“ des Berliner Quartetts, veröffentlicht am 12.09. via Rookie Records

Und neuerdings machen die sogar einen auf Liedermacher. „Almost Paradise“ ist irgendwie Hannes Wader, so mit der Akuklampfe. Sicherlich ganz und gar nicht so schnulzig vorgetragen, aber dafür ähnlich tiefsinnig und intelligent betextet. „Ich hör dir zu, wenn du von deiner Arbeit sprichst. Ich hab keine Ahnung, was du machst. Aber Almost Paradise spielt in meinem Kopf, während du lachst.“ So kann Beziehung dann auch sein, wenn sie einen verblendet.

Der Song an sich ist bestens eingebettet in dieses oben angesprochene Sammelsurium aus Radio und Anti-Establishment. Mit Radio kann die breite Masse ja immer was anfangen. Doch wem das dann zu uncool ist, der/die möge doch bitte gleich mit der B-Seite beginnen. „Immer Is Was“ und „VIP“ knallen allen Fans von Dackelblut bis Turbostaat mal so richtig eins vor den Latz. Besonders gut gefällt mir da dieser nörgelige Gesangsstil. „Immer muss alles immer anstrengend sein. Nudeln hinter der Waschmaschine, die Türen sind zu klein … halt dein Fuckmaul, bist du nicht tot, oder was?“ („Immer Is Was“) Hahaha! immer pissed und die Typen möchte man doch echt nicht als Kollegen haben, oder?! Herrlich! Und genau deshalb sind die da, wo sie hingehören. Auf der Bühne und auf dieser Platte. 

 

„Zehn Jahre Tango“ dann wieder einer dieser Popsongs. Aber nee, Jungs. Die Nummer kauf‘ ich euch jetzt echt nicht mehr ab. Ihr seid und bleibt ’ne Punkband. Der Wolf im Schafspelz. Die Schafe alle gerissen und der Wolf ein immer noch gieriges Tier. Rong Kong Koma kriegen auf „Smile!“ nicht genug. Die Platte hält die Power und die Spannung hoch bis zum bittersüßen Ende. 

Und das ist dann noch fast so was wie Jazz. „Da Lebt Irgendwas Drin“ zeigt einmal mehr, was für geniale Songschreiber und Musiker Rong Kong Koma doch sind, ohne dass sie das groß an die Glocke hängen. Tanzen, Ekstase, Staunen und ungläubiges Kopfschütteln. „Smile“ kann alles!

Babyblaues Vinyl, ein Album das sich „Smile“ schimpft. Kontroverser hätten Rong Kong Koma die Sache wohl kaum gestalten können. Der Molli da vorne drauf trifft’s da schon eher. Alle Texte zum Mitnörgeln auf der schicken Innenhülle. Ein kompaktes Stück Musik, nicht immer einfach, aber trotzdem immer geil und ab sofort zum Beispiel bei jpc zu haben. Nur aus dem Namen werde ich noch nicht so ganz schlau…??

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