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Salomea – Good Life | vinyl-keks.eu
Mensch kommt gut rein, in das Album, „Good Life“ von Salomea. Nach kurzem Gespräch direkt im Flow. Das klingt nach ner ruhigen Soulsession. Der Opener als Vorstellungsrunde trägt dann auch den Titel “ Cello Miss Rebekka“. Die Freude währt jedoch nicht lange, denn mit Track zwei, „Disneyland ’97“, sind wir schon in ganz anderen Gefilden unterwegs und die eben kreierte Gemütlichkeit wird erstmal an die Wand getrommelt und endet mit einem avantgardistischen jazzy fadeout überraschend.
In dieser Art ist im Prinzip das gesamte Album aufgebaut, Irritationen, Überraschungen… es wird auf jeden Fall nicht langweilig. Und obschon etwas disruptives mitschwingt, ob der zahlreichen Tempo-, Stil- und Stimmungswechsel und ein Easy-nebenbei-gehöre so erfolgreich verhindert wird, muss auch anerkannt werden: handwerklich sind alle Songs präzise gearbeitet. Sämtliche Genre, die ich hier unmöglich alle auflisten kann, werden beherrscht. Manche nennen es Multi-Genre, ich würde es ehr Hybrid nennen. Die Konstante, die alles verbindet ist die Gesangsstimme von Rebekka Salomea, die dann doch irgendwie den warmen Flow aus dem Opener durch das Album trägt. Neben dem Gesang rapped Rebekka Salomea in vielen Tracks, häufig passiert beides, so zum Beispiel in „Fluten & Strawberries“, den ih rauf der B-Seite findet.
Nach meinem Empfinden hätte Salomea auch mindestens zwei oder drei Alben mit unterschiedlichem Schwerpunkt produzieren können; die Alben dafür in sich stringenter, mehr Flow, weniger Interruption. Bei den zwei, drei Tracks, die unerwarteter weise plötzlich die Türen zum Metronom aufmachen (natürlich ist hier nicht die Rede vom Taktgebeinstrument, sondern von DER Kölner Jazzkneipe), wünschte ich mir es wäre nicht nur ein kurzes Stoßlüften, sondern rein in die Kneipe und bitte da bleiben und ein Glas Wein trinkend versacken, weil‘ s so schön ist.
Zusammengefasst: Jeder Track auf „Good Life“ ist gut und jeder ist anders. Mir persönliches ist die Mischung etwas zu anstrengend, auch wenn ich mir sicher bin, dass das dahinterstehende Konzept eben die Vielschichtigkeit präsentieren soll.
„Good Life“ ist als limited Neon Green Vinyl und als klassisches schwarzes Vinyl, wie es mir vorliegt, erschienen. Egal welche Variante ihr möglicherweise erwerbt, das Vinyl steckt in einem neon grünen Sleeve, auf dem ihr auch die Texte, Credits etc findet. Das Vinyl bekommt ihr unter anderem via Bandcamp oder hier.