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Sara und Mohamed trafen sich am Hauptbahnhof

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Er ist Ägypter, sie Marokkanerin: „Zwei arabische Kulturen, die doch unterschiedlich sind.“ Mohamed und Sara feiern ihre Liebe nicht nur in einem Land.

Es ist nicht allzu lange her, dass sich Sara und Mohamed kennengelernt haben. Vor sechs Monaten ist Mohamed Abdelrazek (31) noch nicht lange in Dortmund, als er am Hauptbahnhof steht und sich gar nicht orientieren kann, zwischen den ganzen Anzeigen und Gleisen. Als er Sara Qaraquna (31) sieht, spricht er sie sofort an und bittet sie um Hilfe. „Das Gute war, dass sie auch Arabisch gesprochen hat. So konnte sie mir alles erklären.“ Mohamed lacht etwas schüchtern. In gebrochenem Deutsch erzählt er von Saras und seiner Kennenlern-Story. Seine frisch vermählte Braut ist schon wieder auf dem Weg nachhause. „Mein Mann kann Ihnen bestimmt etwas erzählen“, sagte sie ein paar Minuten vorher in der Eingangshalle des Dortmunder Rathauses. Denn gefeiert wird heute nicht. Wieso, erklärt Mohamed später.

Die beiden stehen noch ganz am Anfang ihres von nun an gemeinsamen Lebens. „Sara ist Marokkanerin, ich bin Ägypter“, erzählt Mohamed. „Zwei arabische Kulturen, die doch unterschiedlich sind.“ Doch beide sind Moslems und achten ihren Glauben und die zugehörige Kultur. Also stellt sich Mohamed nach kurzer Zeit schon bei Saras Eltern vor. „Das ist bei uns so. Vor der Hochzeit läuft nicht viel“, sagt Mohamed lachend. Seine Freunde stehen bei ihm und stimmen ins Lachen ein. Sie freuen sich mit ihm und zeigen begeistert die Hochzeitseinladung des frisch vermählten Paares. Die große Feier ist nämlich erst am 1. Mai und zudem nicht in Dortmund. „Gerade ist Ramadan, deswegen wird es heute auch keine großartige Feier geben“, fügt Mohamed hinzu.

Mit goldener Schrift, getrocknetem Schleierkraut und viel Liebe zum Detail: Die Einladung zur Hochzeit hinterlässt Eindruck. Und Schokolade gab es als kleines Geschenk dazu.© Louisa Herrera-Schäfer

An Ramadan fasten Muslime und Musliminnen tagsüber und essen erst nach Sonnenuntergang. Umso größer und prächtiger wird dann aber die richtige Hochzeit. Die wird in Alexandria, in Mohameds Heimatland Ägypten, stattfinden. „Es wird am Meer sein und es werden 200 bis 300 Leute kommen. Das ist bei uns nicht außergewöhnlich viel. Ganz normal, eigentlich“, erklärt Mohamed. In Marokko wird es dann auch noch eine Feier geben, ganz nach Saras Kultur.

Mohamed hat Bauingenieurwesen studiert. „Das wollten Saras Eltern direkt von mir wissen, ob ich auch einen guten Beruf habe.“ Es klingt wie aus einer anderen Zeit, traditionell und eher konservativ, was Mohamed erzählt. Doch der 31-Jährige wirkt sehr offen und locker. Auch Sara kommt strahlend und glücklich die Treppen des Standesamts herunter. Sie wird den Namen von Mohamed „Abdelrazek“ annehmen. „Auch unsere Kinder sollen ihn irgendwann bekommen“, erzählt Mohamed. Die Vorfreude auf das gemeinsame Leben mit Sara steht ihm ins Gesicht geschrieben.

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