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Silverships – Kingdom Of Decay

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Mit ihrer ersten EP „Kingdom of Decay“ liefert das Trio Silverships ein Werk ab, das so dicht und atmosphärisch ist, dass man fast meint, man könnte die Klänge anfassen. Ja, Desert Rock aus Hamburg, das funktioniert!

Also, Platte aufgelegt, Nadel gesetzt und ‚zack‘ – ich war drin. Diese sphärischen Gitarren, die sich langsam wie Nebelschwaden entfalten, dazu subtile elektronische Einsprengsel, die wie ferne Signale aus einer anderen Galaxie klingen. Und dann, wenn man denkt, jetzt kommt der große Knall, passiert erstmal… nichts. Aber genau das ist ja das Geniale! Silverships bauen Spannung auf, als würden sie einen Thriller komponieren.

 

Die Produktion ist top. Jeder Klang hat seinen Platz, nichts drängelt sich in den Vordergrund, aber alles ist da, wo es hingehört. Die Gitarren (Nils Kock) klingen mal wie ein sanfter Windhauch, mal wie ein Sturm, der alles mitreißt. Das Schlagzeug? Perfekt getimed, nicht zu aufdringlich, aber immer präsent (Tom Schöter). Die drei Musiker (am Bass Jan Gehrmann) und Produzent Hauke Albrecht waren hier einfach mit viel Liebe zum Detail am Werk.

„Kingdom of Decay“ ist ein aufregender und knarziger Kurztrip, der Titel nimmt es quasi vorweg:
Es geht um Zerfall, aber auch um die Hoffnung, das etwas Neues darus entsteht. Und genau das spürt man in jeder Note. Da gibt’s diese Momente, in denen man denkt, alles ist verloren, und dann kommt so ein Gitarrenlauf, der einen wieder aufrichtet. Schön, traurig, hoffnungsvoll – alles gleichzeitig.  Die Mischung aus sphärischen Gitarren, treibenden Rhythmen und subtilen elektronischen Elementen erzeugt eine dichte, fast filmreife Klangkulisse. Die Dynamik zwischen leisen, intimen Passagen und kraftvollen Crescendos ist ein Markenzeichen des Genres, und Silverships beherrschen diese mit Bravour.  

Also, wenn ihr auf Dessert- und Stoner-Rock steht, dann ist „Kingdom of Decay“ ein Muss. Silverships haben hier eine auch optisch feine EP geschaffen, das nicht nur gehört, sondern richtig gefühlt werden will. Es sind zwar nur vier Songs aber diese kann man immer wieder hören, um jedes Mal etwas Neues zu entdecken.

Und nach viel Queens of the Stone Age, etwas Kyuss und im letzten Song „War is over“ sogar ein wenig Pink Floyd, freue ich mich wirklich auf den ersten Longplayer der Silverships.

Erschienen ist „Kingdom of Decay” bereits im November bei Tonzonen Records und ihr erhaltet die 10inch in wunscherschönem violett für schlappe €12 hier bei Bandcamp.

Und wer das jetzt nicht sofort macht, ist selber Schuld. Euch ist nicht mehr zu helfen.

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