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Strand in Eckernförde wird umgekrempelt

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Eckernförde. Die Kritik des BUND an den Festivals am Südstrand trägt Früchte: Nach den Eingaben der Organisation an die Untere Naturschutzbehörde des Kreises reagiert die Stadt.

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Was der Bund für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland (BUND) bemängelt: Durch die Großveranstaltungen am Südstrand werde die Strandvegetation in Mitleidenschaft gezogen. Tiere würden vergrämt, der Boden verdichtet. Und das in einem unter Schutz stehenden Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH).

Naturschutz am Südstrand: „Unzureichender Erhaltungszustand“

Die Stadt hat daraufhin ein Gutachten in Auftrag gegeben, das von Jens Albrecht, Abteilungsleiter für Naturschutz und Landschaftsplanung der Stadt Eckernförde, in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses vorgestellt wurde.

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In seiner Präsentation ging er zwar nicht auf die Veranstaltungen am Südstrand ein, aber auf den Zustand von Flora und Fauna: Tatsächlich hätten viele Schutzgüter am Südstrand nur einen „unzureichenden Erhaltungszustand“. Laut Gutachten gibt es am Eckernförder Südstrand gesetzlich geschützte Vegetation und dort brütende Vogelarten sowie nicht heimische Pflanzenarten, die es zu bekämpfen gelte.

„FFH-Gebiet kein Totalreservat“

Der Naturschutz müsse allerdings im Einklang mit der touristischen und wirtschaftlichen Nutzung den ihm zustehenden Platz erhalten. Denn: „Ein FFH-Gebiet ist kein Totalreservat“, so Albrecht. „Laut europäischer FFH-Richtlinie müssten Maßnahmen den Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sowie den regionalen und örtlichen Besonderheiten Rechnung tragen.“

Als eine Maßnahme zum Schutz der Strandvegetation soll das bereits am Hauptstrand bewährte Konzept der Strandinseln weitergeführt werden: Schützenswerte Dünenpflanzen werden mit Tampen eingefasst, um zu verdeutlichen, dass diese Bereiche nicht betreten werden dürfen. Sonnenanbeter können dort dann nicht mehr liegen. Auch die Nutzer von Strandkörben müssen sich umstellen: Die Sonnenmöbel werden in Zukunft außerhalb von Strandhafer-Vorkommen platziert.

Im Norden Strandnutzung, im Süden Naturschutz

Grundsätzlich steht der nördliche Bereich des Areals im Fokus für die Strandnutzung. Deshalb sollen im FKK-Bereich die Kartoffelrose und aufkommende Gehölze entfernt werden, sodass mehr offene Sandflächen entstehen. Auch soll in diesem Bereich eine Treibseldüne realisiert werden, die nicht nur typischer Strandflora und -fauna einen Lebensraum bietet, sondern die auch als Windschutz für die Strandbesucher dienen kann.

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Bei Treibseldünen werden angeschwemmtes Seegras und Seetang als Kern verwendet, mit Sand bedeckt und das Ganze zur Befestigung bepflanzt.

Pflanzinsel mit Treibseldüne: Ähnlich wie am Hauptstrand von Eckernförde sollen auch am Südstrand schützenswerte Bereiche eingezäunt werden, um sie vor Vertritt zu schützen.

Ebenfalls sollen mehr Infotafeln aufgestellt werden, die über das FFH-Gebiet aufklären.

Weitere Ideen: Grillplätze verlegen und ein Natur-Info-Punkt

Der südliche Bereich des Strandes soll im Gegenzug mehr im Fokus des Naturschutzes stehen, deshalb werden potenzielle Strandbrüter-Areale eingezäunt. Weitere Ideen sind die Verlegung der Grillplätze in den nördlichen Bereich und die Umnutzung der bisherigen Grillhütte in einen Natur-Info-Punkt, in dem über die typische Natur am Strand und in der Ostsee informiert wird.

„Wir prüfen zurzeit, ob es möglich ist, drei freistehende Grillblöcke mit Sitzgelegenheiten zwischen Spielplatz und Pavillon und damit in der Nähe des Parkplatzes aufzustellen“, sagt ETMG-Geschäftsführer Stefan Borgmann auf Nachfrage.

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Die Versetzung der Grillplätze und die Umnutzung der bisherigen Grillhütte müssen noch mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt werden, für alle weiteren Maßnahmen, die noch in diesem Jahr erfolgen sollen, sind Kosten in Höhe von 20.000 Euro veranschlagt. Die Aktiv-Region fördert die Projekte mit 13.400 Euro aus EU-Mitteln.

KN

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