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Straßenmusiker aus Herrnburg spielt lieber in die Kreisstadt als in Lübeck

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Bad Oldesloe. Die Sonne spiegelt sich in den Schaufenstern der Fußgängerzone, mit einem Eis in der Hand schlendern die Menschen durch die Innenstadt. Ein Sommertag in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein. Und nicht weit entfernt spielt jemand einen Song der Beatles auf seiner Gitarre.

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Der Straßenmusiker steht in der Hindenburgstraße und singt, während er die Saiten anschlägt. „Yesterday, all my troubles seemed so far away“ – den Song kennt wohl jeder der Passanten. Viele nicken dem Musiker freundlich zu, einige kramen in ihrer Tasche, um ein paar Münzen in den Hut zu werfen, der vor ihm liegt.

Ich mache das, um rauszukommen, weg vom Computer, ein bisschen weniger Bildschirmzeit.

Adrian

Straßenmusiker in des Oldesloer Innenstadt

Der Mann an der Gitarre stellt sich als „Adrian“ vor. Er ist 30 Jahre alt und macht hauptberuflich etwas ganz anderes. Er ist selbstständig als Programmierer. „Ziemlich langweilig“, sagt er. Musik sei für ihn ein Ausgleich – und Straßenmusik oft seine Mittagspause.

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„Ich mache das, um rauszukommen, weg vom Computer, ein bisschen weniger Bildschirmzeit“, erzählt Adrian. Er mag es, mit den Menschen in Kontakt zu kommen, und nimmt dabei sogar eine 45-minütige Fahrt von Herrnburg nach Bad Oldesloe in Kauf.

Dabei wäre Lübeck doch viel naheliegender. „Ich spiele viel lieber hier als in der Großstadt“, sagt Adrian. Lübeck sei ihm zu überlaufen. „Ich mag Bad Oldesloe, hier zu spielen fühlt sich intimer an und die Menschen sind nett.“

Gitarrenspielen hat er sich selbst beigebracht

Etwa alle zwei Wochen kommt er zum Spielen in die Kreisstadt, je nachdem, wie viel Zeit er hat und wie das Wetter ist. Mit der Musik hat er schon als Kind begonnen. Zuerst auf dem Klavier, dann hat er sich mit 14 Jahren das Gitarrenspielen mit YouTube-Videos beigebracht. Mit dem Gesang in der Fußgängerzone hat sich der gebürtige Karlsruher das erste Taschengeld verdient.

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„Meistens spiele ich Oldies, wie zum Beispiel von den Beatles, oder andere Songs, die vor 2000 herausgekommen sind. Die Lieder kennen die meisten Leute“, erzählt Adrian. Er schreibt auch eigene Songs, aber die vorbeilaufenden Passanten bleiben eher stehen, wenn sie eine Melodie schon kennen, sagt er.

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„Wenn es jemanden stört, gehe ich weiter“

Bisher hat er hauptsächlich gute Erfahrungen als Straßenmusiker gesammelt. „Den meisten Leuten gefällt es, und wenn es jemanden stört, dann gehe ich halt weiter“, sagt Adrian. Das komme auch mal vor, sei aber die Ausnahme.

Ansonsten spielt er weiter, bedankt sich für jede Münze, die Vorbeilaufende ihm anerkennend in den Hut werfen, und hält den ein oder anderen Plausch. Klingt doch nach einer schönen Mittagspause.

Dieser Artikel erschien erstmals in den „Lübecker Nachrichten“ – Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland.

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