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Suck – Gimme Gabba Gabba

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Schon das Debütalbum „Ribbit“ (vorher gab es bereits das Minialbum „Frog“ auf MC) war 2022 total irre. Was das Kasseler Quartett Suck aber heuer auf seiner 4-Track 10″-EP „Gimme Gabba Gabba“ nachlegt, ist fast noch irrer, weil noch überdrehter, übersteuerter, fuzziger, … . Das Teil ist aufgrund all seiner Einzelteile schon was ganz eigenes. Irrsinnig schnelle Bassläufe von Nils und eine grelle Snare, geprügelt von Patrick, peitschen die Band voran, der fuzzige, dumpfe Gitarrensound, erzeugt von Gabriel, wabert und schneidet sich zugleich irgendwo zwischen Crust, den Masons und den Debütalben der Hellacopters, bzw. Turbonegro in die Gehörgänge. Die Soli, zwischen Tony Iommi und ’80er-Thrashmetal angesiedelt sowie die mit vieeeel Hall und à la Cramps dargebotenen Vocals von Sängerin Isabell fügen sich herrlich in diesen Brei voll wilder Rockmusik ein.

Schweinerock wäre das wohl recht banal und oberflächlich vor rund 25 Jahren gewesen. Heute sind es eben Suck – und die lassen sich nur schwer auf die Schweine reduzieren. Das ist Proto-Metal, das ist Thrashmetal, das ist früher ’80er US-HC, das ist Punk Rock, das ist Garage Punk und da passt es wie gleich beide Fäuste auf die Glubscher, dass neben den drei Eigenkompositionen „Gimme Gabba Gabba“, „Medusa“ und „Runnin‘ (Till I Die)“ die selbstbetitelte Hymne einer, für den Rock’n’Roll-Zirkus nicht ganz unbedeutenden Band namens Motörhead durch den Suck’schen Fleischwolf gegniedelt wird.

Schließlich ließen sich die Mannen um Lemmy auch nie so wirklich in eine Schublade stecken. „We are Motörhead and we play Rock’n’Roll“ hieß es da doch immer. Aber das hier, werte Leserschaft, das hier sind Suck und die rotzen Rock’n’Roll! „Sirens are cying. Watch hopes and dreams dying. Now chaos takes over again.“ Treffender als Suck selbst im Titeltrack kann man diesen völlig überdrehten, arschgeilen Krach wohl kaum beschreiben.

 

Für das Hamburger Qualitätslabel La Pochette Surprise Records stilistisch eigentlich eine Spur zu hart und derbe, hat dieses dennoch abermals ins Rabenschwarze getroffen. Aber (gabba gabba) hey und wie schon gesagt: Suck machen ihr eigenes Ding und irgendwer MUSS das rausbringen. Lieblingslabel trifft auf (neue) Lieblingsband. Zumindest für mich passt das also schon so.

Clear Vinyl. Schon okay. Was total überdrehtes und gesplattertes hätte zwar besser gepasst, aber das ist nur Makulatur und dient der Selbstregulierung, um hier nicht komplett durchzudrehen. Ist schon spät und die Nachbarn schlafen. Ich muss mit Suck zeitnah auf eine einsame Insel fahren, damit ich sie dort voll aufdrehen kann. Hoffentlich ist die dann auch noch einsam und nicht von Matschbirne Trump aufgekauft. Aber: das ist ein anderes Thema. Bei so viel negativ-irrem Scheiß wie er im Weißen Haus, im Kreml, sonstwo und jetzt auch im Bundestag abgeht, tun Suck mit ihrem richtig geilen irren Scheiß mal so richtig gut. Auf jeden Fall mehr davon und liebe Grüße nach Kassel!

Kuckt entweder bei Suck selbst, oder bei La Pochette Surprise Records unbedingt ab dem 14.03. nach „Gimme Gabba Gabba“ und checkt auch die Tourdates auf dem Foto unten. Scheibe + Konzi = Pflicht!

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