Entertainment
The Burning Flags – Pathways
„It’s the rest of our lives and it starts today. It’s the rest of our lives, it starts this very second“. So simpel wie logisch und mit diesen gehaltvollen Zeilen empfangen uns The Burning Flags aus Graz auf ihrem zweiten Album „Pathways“, ergo mit dem Opener „Rest Of Our Lives“. Na dann. Lasst uns keine Zeit verschwenden und sowieso sind wir mit diesem supi Song eh von Sekunde 1 an drin in diesem eine*n doch sehr einnehmenden Mix aus Punk Rock und Emotion, kraftvoll in Szene gesetzt von Sebastian Wurm (Recording), Tom Zwanzger (Mix) und Dario Köstinger (Master) und bereits am 25.04. von unserem österreichischen Qualitätslabel Numero Uno, von Noise Appeal Records, veröffentlicht.
Böse Zungen könnten dem Quintett um Sänger Chris Magerl zwar vorwerfen, dass sie es mit ihrem Sound doch sicherlich auf einen Slot bei Rock am Ring anlegen würden, mir dagegen läuft die Musik zwischen Hot Water Music (das Fundament), Boysetsfire (die Emotion) und The Briggs (der Straßenköterfaktor) echt gut rein. Sollten The Burning Flags jedoch tatsächlich vorhaben, den Mainstream zu erobern, dann taten sie sicherlich gut daran, den Namen des Frontmanns aus dem Bandnamen zu streichen. Da will ich dem Herrn Magerl auch gar nicht zu nahe treten, aber Chris Magerl And The Burning Flags (das Debütalbum „Sand Timer“ erschien 2021 noch unter diesem Namen via SBÄM) klingt einfach etwas zu sperrig und gleichzeitig impliziert diese Zäsur so ein klein wenig den Schritt in Richtung eigenständige und selbstbewusste Band. Und gerade letzteres dringt „Pathways“ aus sämtlichen Poren, bzw. Rillen.
Und dennoch muss ich nochmal kurz, aber explizit auf Chris Magerl zurückkommen. Denn dieser schafft es mit seinem beeindruckenden Gesangspotenzial zwischen Reisnägeln zum Frühstück und Sachertorte am Nachmittag perfekt, den zehn Songs – teilweise auch Songintern – den emotional jeweils passenden Stempel aufzudrücken. Die Instrumente, bei The Burning Flags auch die perfekt inkludierten Keys, schaffen hierzu das musikalische Fundament.
Soll im Klartext heißen: The Burning Flags sind Meister*Innen darin, ihre Songs mit sehr viel Dynamik zu gestalten. Das ist gut, das ist spannend und das hält die Aufmerksamkeit über die komplette Spiellänge auf das Album fokusiert. Ist ja nicht gerade selbstverständlich bei einem Punk Rock-Album, wie ich finde. Gut, die durchschnittlichen Spiellängen bewegen sich mit rund dreieinhalb Minuten auch nicht unbedingt im genretypischen Umfeld. „Pathways“ ist mehr, als nur eine Punkplatte. „Pathways“ dürfte auch allen, aber wirklich restlos allen da draußen gefallen, die Rockmusik mit Emotion mögen. Ich denke, so kann ich das guten Gewissens stehen lassen und vielleicht wird’s ja dann doch noch was mit The Burning Flags und Rock am Ring. Genügend Hörer*Innen hätten sie mit dieser Leistung allemal verdient.
Das Vinyl, wie könnte es passender nicht sein, ist auf rotem Vinyl erschienen. Das Cover, Moment mal, das kenn‘ ich doch so ähnlich noch von Such A Surge (zwinker), rundet das Gesamtprodukt zusammen mit der bedruckten Innenhülle mehr als ab. Besorgen. Jetzt! Zum Beispiel bei jpc.