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Tusmørke – En Pakt Med Naturen

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Wir machen mal wieder eine Reise in den hohen Norden Europas nach Norwegen. Bereits vor vier Jahren hatte ich das Vergnügen, eine Platte von Tusmørke in meinen Händen zu halten, hier nochmal die Review zum nachlesen, wenn ihr mögt. Ich muss zugeben, ich habe etwas ganz anderes erwartet, als ich ihren neuen Longplayer „En Pakt Med Naturen“ aufgelegt habe, der im Juli 2025 bei Karisma Records erschienen ist.

 

Als Vorbereitung auf die Besprechung habe ich mir „Nordisk Krim“ nochmal angehört und mir meine eigene Review durchgelesen. Dumm nur, wenn Tusmørke beschließen, etwas komplett anderes zu machen.

„En Pakt Med Naturen“ ist das erste Live-Album von Tusmørke, das anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens im vergangenen Oktober in Oslos größtem unabhängigen Plattenladen Big Dipper aufgenommen wurde. „Wir wussten, dass wir etwas Besonderes mit Tusmørke machen mussten. Benediktator und Krizla haben seit den frühen 2000er Jahren ihre Plattensammlungen aufgebaut und gleichzeitig ihre eigene Musik veröffentlicht. Wir glauben, dass die Platten, die wir ihnen in unserem Laden verkauft haben, einen gewissen Einfluss auf ihr musikalisches Schaffen hatten, zumindest wissen wir, dass die Alben, die sie veröffentlicht haben, einen großen Einfluss auf uns hatten!“,  Andreas Leine Jakobsen,  Gerenal Manager von Big Dipper Musikk & Hi-Fi.

Wie lässt sich der Stil dieses außergwöhnlichen Tonträgers beschreiben? Ist das Folk Horror? Würde die Musik aus Deutschland stammen, hätte man sie sofort mit Mittelaltermärkten, Dead Can Dance und ähnlichem verbunden. Die Musik ist akustisch, klingt irgendwie uralt, unheimlich; heidnisch, bäuerlich. Aufgrund der Disharmonien irgendwie nach Jazz, aber mit einer komplett anderen Instrumentalisierung.  Schon seit den Anfängen von Tusmørke wollte die Band ein akustisches Album machen. In Skien, Telemark, wollten sie  in den 1990er Jahren in einem alten Blockhaus mit offener Feuerstelle (årestue) im örtlichen Volksmuseum Brekkeparken aufnehmen. Die Jahre vergingen und die Besetzungen änderten sich mehrfach, doch der Geist von Folk Horror war geblieben. Versucht mal beim Hören die Augen zu schließen und euch in einer fensterlosen niedrigen Behausung vorzustellen, die durch ein Loch im Dach zum Himmel hin offen ist. Beißender Rauch zieht nach oben und gelegentlich fliegen Funken aus dem schwelenden Feuer. In dieser heiteren Szene von zeitlosem Primitivismus weht Musik durch die Düsternis. Es gibt keine Elektrizität. Es gibt keine Synthesizer oder andere digitalen Dinge. Es gibt nur Folk Horror und man ist im Einklang mit der Natur.

Ihr merkt, „En Pakt Med Naturen“ ist kein normales Album. Man muss wirklich bereit dazu sein, sich darauf einzulassen. Normalerweise schreibe ich sowas nicht, aber ich empfehle euch zunächst mal, obwohl es dem Geist des Albums völlig widerspricht, digital ins Album reinzuhören und es euch erst dann im Anschluss versandkostenfrei bei JPC zu bestellen. Das schwarze Vinyl läuft sauber durch. Das Label hat nicht gespart und der Platte eine gefütterte Innenhülle spendiert, stilgerecht in schwarz. Zudem lieg ein Inlay dabei mit ein paar Bildern und Texten. Gönnt euch!

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