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Ulli Engelbrecht – Klaus Nomi war ja eigentlich Konditor

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Damals, in den 1980ern, wo alles noch viel klarer, aber keineswegs leichter war, zumindest nicht für mich pubertierenden Bengel, sagte mir mein damaliger Deutschlehrer Norbert H., dass ich über zu viel Phantasie verfüge und besser nicht schreiben solle. Liebe Eltern und liebe Kinder: Kinder können nicht zu viel Phantasie haben, Erwachsene übrigens auch nicht. Nun ja, das waren die 1980er und inzwischen habe ich die Ehre und das Hobby, schreiben zu dürfen und es soll sogar Menschen geben, die das auch noch lesen. Ja und manchmal, also so hin und wieder, schreibe ich sogar über Bücher. Eat this Norbert H.!  Ulli Engelbrecht aus meiner Nachbarstadt Bochum hat ein neues Buch veröffentlicht und alleine der Titel hat mich sofort gepackt, so dass ich keinen Moment gezögert habe, mich zu melden, um es zu besprechen: „Klaus Nomi war ja eigentlich Konditor“. Erschienen ist es bei Books On Demand.

 

Ulli Engelbrecht ist ein Chronist der kleinen, feinen Geschichten, die Popkultur so unsterblich machen. Schon in seinen Bänden „Klingende Wunder“ und „Runde Dinger“ hat er gezeigt, wie man Rock- und Popgeschichte aufschreibt, ohne gleich die große kulturwissenschaftliche Keule zu schwingen. Stattdessen liefert er Anekdoten, Seitenblicke und schräge Fun Facts, die irgendwo zwischen Musikjournalismus, Feuilleton und liebevoller Fan-Perspektive angesiedelt sind.

Mit „Klaus Nomi war ja eigentlich Konditor“ legt er erneut eine Sammlung von Rockstorys & Popgeschichten vor – pointiert, unterhaltsam und immer mit einem Schuss Humor. Schon der Titel macht klar: Hier geht es nicht um eine lückenlose Biografie, sondern um die überraschenden Details, die man im normalen Musikgeschichtsunterricht garantiert verpasst. Engelbrecht stellt Fragen, die man sich sonst nicht stellt, und kitzelt dabei das Skurrile und Poetische aus den Randnotizen der Popgeschichte heraus.

Insgesamt laden 176 Seiten zu einem kurzweiligen Vergnügen ein. Mir gefielen besonders die etwas kürzeren Geschichten und Gedichte. „Der Benz“ hat es mir dabei besonders angetan.

Ihr bekommt das Buch bei BoD oder alternativ beispielsweise auch bei JPC.

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