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Vorrunden-Abschluss der Champions League: Wie einst in Jekaterinburg

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Kolumne: „Buchheisters Beobachtungen“

Vorrunden-Abschluss der Champions League: Wie einst in Jekaterinburg

Stuttgart. Dass die Menschen in der Bahn nicht mehr ihre Schuhspitzen anstarren, sondern den Handybildschirm, ist keine Neuigkeit. Doch nur in Ausnahmesituationen kommt vor, dass sich sämtliche Bahn-Insassen zur gleichen Zeit über ihr Telefon mit dem exakt gleichen Thema beschäftigen.

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Die Linie 2 der Stuttgarter U-Bahn ruckelte Richtung Stadion am Mittwoch gegen 19.30 Uhr, und soweit ich das überblicken konnte, hatten sämtliche Passagiere die bekannten Apps mit Livetickern, Ergebnissen und Tabellen geöffnet, um zu ergründen, welche Mannschaften an diesem letzten Vorrunden-Spieltag der neuen Champions League mit 18 Partien welches Ergebnis zum Verbleib im Wettbewerb brauchten. Der Abend trieb einen der Gründe für die Faszination des Fußballs ins Extrem, nämlich die Tatsache, dass an verschiedenen Orten gleichzeitig verschiedene Dinge passieren, die einander beeinflussen. Und er erinnerte mich an eines meiner liebsten Stadionerlebnisse.

Skandinavisch-mittelamerikanische Überraschungsparty mit 30.000 Gästen

Bei der WM 2018 besuchte ich am letzten Vorrundenspieltag die Partie Schweden gegen Mexiko. Mit einem Auge schaute ich auf den Rasen, mit dem anderen auf den Liveticker. Nur eine der beiden Mannschaften würde ins Achtelfinale einziehen, weil im Parallelspiel Deutschland gegen Südkorea gewinnen würde, vollkommen klar. Am Ende verloren die Deutschen, statt Schweden oder Mexiko waren Schweden und Mexiko weiter, und ich erlebte eine skandinavisch-mittelamerikanische Überraschungsparty, mit rund 30.000 Gästen in Jekaterinburg.

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Die Menschen aus der Stuttgarter U-Bahn mussten bekanntlich auf eine Feier verzichten. Der VfB zerschellte an Paris Saint-Germain und schied aus. In der zweiten Hälfte allerdings war die Mannschaft für ein paar Minuten weiter, wegen entsprechender Zwischenstände in Zagreb und Manchester. Das Publikum im Stadion dürfte in Echtzeit darüber informiert gewesen sein.

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