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VW: Nächste Woche keine Produktionsstopps
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24.10., 11.30 Uhr: Bei Volkswagen gibt es kommende Woche trotz der Chipkrise keine Produktionsausfälle. Nach heutigem Stand (Freitag, 24. Oktober) ist die Fahrzeug-Produktion an den deutschen Standorten in der kommenden Woche abgesichert, teilte der Konzern mit.
Halbleiterkrise: Produktionsstopps möglich
Erstmeldung: Die deutschen Automobilhersteller stehen womöglich vor einer neuen Halbleiterkrise. Wegen Problemen beim niederländischen Chiphersteller Nexperia könnten schon bald Produktionsstopps drohen, warnt der Verband der Automobilindustrie (VDA).
„Die Situation könnte schon in naher Zukunft zu erheblichen Produktionseinschränkungen, gegebenenfalls sogar zu Produktionsstopps führen, falls die Lieferunterbrechung von Nexperia-Chips nicht kurzfristig behoben werden kann“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
VW bereitet laut Bericht Baustopp vor
Volkswagen bereitet offenbar bereits den Baustopp einiger Modelle vor. Der Grund dafür seien die Engpässe bei der Versorgung mit Halbleitern, wie die „Bild-Zeitung“ aus Kreisen der Zuliefererindustrie erfahren habe.
Für diese Woche habe VW laut dem Bericht noch ausreichend Material, bereits in der nächsten Woche könnten dann alle Halbleiter verbaut sein. Die Produktion müsse dann für einige Modelle gestoppt werden, wie die „Bild-Zeitung“ aus Konzernkreisen erfahren habe.
Die Produktion des Golfs im Stammwerk Wolfsburg würde offenbar als Erstes gestoppt werden, danach könne es laut Bild-Bericht den Tiguan treffen.
Volkswagen-Vertreter hätten bereits Kontakt mit der Arbeitsagentur aufgenommen, um Kurzarbeit für Teile der Belegschaft zu beantragen.
Wie ist die Lage beim Zulieferer?
Bei Nexperia gibt es Lieferprobleme, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die bisher von einer chinesischen Konzernmutter geführten Firma übernommen hatte. Das Unternehmen habe daraufhin Automobilhersteller und Zulieferer informiert, „dass das Unternehmen die Belieferung der Automobilzulieferkette mit seinen Chips nicht mehr in Gänze gewährleisten kann“, so die VDA-Chefin.
Nexperia ist laut VDA ein wichtiger Zulieferer, dessen Halbleiter häufig in elektronischen Steuergeräten von Fahrzeugelektroniksystemen zum Einsatz kommen. „Der VDA ist seither mit den betroffenen Unternehmen, der Industrie, der Bundesregierung sowie der EU-Kommission in Kontakt. Aktuell sollte der Fokus sein, schnelle und pragmatische Lösungen zu finden“, so Müller. Nexperia produziert unter anderem in Hamburg, ist Berichten zufolge aber auf Zulieferungen aus China angewiesen, die nun ausblieben.
bani/mit dpa