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Warum sich kriminelle Clans immer öfter in der Provinz ausbreiten

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Warum sich kriminelle Clans immer öfter in der Provinz ausbreiten

Die Scheiben sind groß, daran kann es also nicht liegen. Wer im „Renas-Grill“ sitzt, am Rand der Stader Altstadt, hat einen ausgezeichneten Blick auf alles, was draußen passiert. Und auch wer hinter der Theke arbeitet, das Fleisch vom Döner-Spieß schneidet oder Salat in das Fladenbrot stopft, dem kann eigentlich nichts Wichtiges entgehen. Schon gar nicht, wenn draußen auf der Straße ein Mann einem anderen mit voller Wucht ein Messer in den Kopf rammt.

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Umso erstaunlicher ist es, was sich an einem Donnerstag Ende Februar im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Stade zuträgt. Fünf Männer sind als Zeugen geladen, die alle im „Renas-Grill“ arbeiteten und schildern sollen, was sich elf Monate zuvor, am 22. März 2024, direkt vor den Fenstern zugetragen hat.

Der Erste ist Abdul, 20 Jahre alt, Syrer, ein Dolmetscher übersetzt seine Worte.

Einen Streit habe er draußen wahrgenommen, laute Gespräche, dann einen Polizeiwagen. Dann sei er nach unten gegangen.

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„Ich konnte nicht viel sehen“, sagt Abdul.

Der Zeuge erinnert sich nicht

„Haben Sie Messer oder Schlagstöcke gesehen?“, will der Vorsitzende Richter Erik Paarmann wissen.

„Nein, ich erinnere mich nicht“, beteuert Abdul.

Das habe auf einem Überwachungsvideo aus dem Restaurant aber ganz anders geklungen, entgegnet der Richter. „Das verwundert jetzt schon.“

Aber Abdul bleibt dabei. Kein Messer, kein Stich, nichts bemerkt.

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Der Zweite ist Alran, 26 Jahre alt.

Eine Schlägerei habe er gesehen, Geschrei gehört, sonst nichts. Kein Messer.

Sie können doch nicht sagen, Sie wüssten gar nicht, worum es geht. Das ist doch Quatsch.

Erik Paarmann,

Vorsitzender Richter, zu einem der Zeugen

„Sie müssten eigentlich von der Salattheke einen guten Blick gehabt haben“, hält ihm Richter Paarmann vor.

Alran wippt mit dem Fuß, kaut an seinen Fingernägeln. Und erinnert sich nicht.

Beim dritten Zeugen endet allmählich Paarmanns Geduld. „Sie können doch nicht sagen, Sie wüssten gar nicht, worum es geht“, grollt der Richter. „Das ist doch Quatsch.“

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Aber es geht so ähnlich weiter, auch bei den Zeugen vier und fünf.

Fünf Männer mit Gedächtnislücken

Es ist natürlich möglich, dass bei den fünf jungen Männern plötzlich die Erinnerung versagt. Es kann aber auch sein, dass die überraschende Amnesie mit den Männern aus den beiden Familien zusammenhängen, die ebenfalls im Gerichtsaal sitzen, den Miris und den Al-Zeins. Und damit, dass jeder, der sich genauer erinnert, unvermeidlich auf die Seite einer der beiden Familien schlägt – und mit der anderen womöglich ein Problem bekommt.

“Neid. Und Hass”: Der Angeklagte Mustafa M. zwischen seinen Anwälten im Gerichtsaal.

Was an jenem 22. März 2024 passiert ist, haben die 18 Prozesstage zuvor schon weitgehend geklärt. Erst haben die Al-Zeins an jenem Tag das Sportgeschäft eines Miri-Mitglieds in der Stader Innenstadt überfallen. Dann haben die Miris aus Rache ein Wohnhaus der Al-Zeins heimgesucht. Woraufhin die Al-Zeins wiederum vor dem Renas-Grill ein Auto der Miris rammten.

Was dann losbricht, nennen Zeugen eine „Straßenschlacht“. In ihrem Verlauf rammt mutmaßlich der 34-jährige Mustafa M. dem ein Jahr älteren Khaled R. das Messer in den Kopf. Als habe man einen 43 Kilogramm schweren Block aus einem Meter Höhe auf den Kopf fallen lassen, so hat es der Rechtsmediziner Benjamin Ondruschka vom Universitätsklinikum Eppendorf rekonstruiert, mit solcher Wucht habe der Täter zugestoßen. Einen „massiven Vernichtungswillen“ folgert der Mediziner am zehnten Prozesstag daraus und sagt: „Ich habe so etwas in meinem ganzen Berufsleben noch nicht gesehen.“

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Auf offener Straße getötet: Todesanzeige für das Opfer Khaled R. in den sozialen Netzwerken.

Auf offener Straße getötet: Todesanzeige für das Opfer Khaled R. in den sozialen Netzwerken.

In einer Vernehmung bei der Polizei hat Mustafa M. die Tat gestanden. Für ihn geht es nun vor allem um die Strafe. Darum, ob er von hinten zugestochen hat, heimtückisch – das wäre Mord. Oder ob er einem anderen Familienmitglied zu Hilfe eilte – das wäre es womöglich Totschlag.

Für die Zeugen geht es wahrscheinlich um etwas anderes. Um die Angst vor den Männern, denen sie täglich auf der Straße wieder begegnen könnten.

Stade ist eine mittelgroße Stadt zwischen Hamburg und Cuxhaven, knapp 50.000 Menschen leben hier. Es gibt viel Fachwerk, alte Kaufmannshäuser, den Schwedenspeicher neben dem Hansehafen. Die Unterelbe und das Alte Land sind nicht weit, bis Harburg braucht die S-Bahn eine halbe Stunde.

Kein Brennpunkt

Als „Clan“-Stadt, als Hochburg von Großfamilien mit türkisch-arabischen Wurzeln und kriminellen Strukturen, gilt Stade nicht. 52 Fälle von Clankriminalität weist die polizeiliche Kriminalstatistik im Jahr 2023 für die Stadt aus, bei 4600 Straftaten insgesamt. Neuere Zahlen gibt es bisher nicht. „Trotz leicht ansteigender Tendenz“ in den vergangenen Jahren zeichne sich der Bereich „nicht als ein herausragender Brennpunkt aus“, teilt das Landeskriminalamt Niedersachsen mit.

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Alles normal in Stade, soll das heißen. Durchschnitt. Die Frage ist nur, ob das eigentlich eine gute Nachricht ist. Oder ob diese Form der Normalität doch eher sehr bedrückende Züge trägt.

Der Mord an Khaled R. im März 2024 war nicht der erste im Clan-Milieu in der Stadt. Drei Fälle gab es in den vergangenen drei Jahren. Sie haben nichts miteinander zu tun, sagt die Polizei. Aber zu den fast makabren Zufällen gehört, dass sich der erste 2022 genau in jenem Restaurant zutrug, von dem man jetzt so einen guten Ausblick auf den jüngsten Tatort hatte. Ein Gast erschoss einen Mitarbeiter.

Schaufenster voller Shisha-Pfeifen

Dem Mord, um den es in dem Prozess jetzt geht, ging ein Streit um die Preise von Shisha-Tabak voraus, vordergründig jedenfalls. Die eine Familie, Al-Zein, betreibt in der Fußgängerzone seit Langem ein Geschäft. Es liegt gegenüber einem italienischen Eis-Café, die Schaufenster sind zweistöckig mit Wasserpfeifen dekoriert, sodass man kaum hineinsehen kann.

Geschäft einer der Familien in der Stader Innenstadt: An Prozesstagen sind die Mitglieder im Gerichtssaal.

Geschäft einer der Familien in der Stader Innenstadt: An Prozesstagen sind die Mitglieder im Gerichtssaal.

An Prozesstagen bleibt das Geschäft zu, „aus privaten Gründen“, steht auf einem Schild an der Tür. Die Al-Zeins sind dann im Gerichtssaal.

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Als ein Miri-Mitglied in seinem Sportgeschäft ein paar hundert Meter weiter ebenfalls Shisha-Pfeifen anbot, verstanden die Al-Zeins das als Kampfansage. „Wir hatten kaum eine Anzeige für Vapes gepostet“, eine E-Pfeife, sagt ein Bruder von Khalid R., des Opfers, in einer Pause des Prozesses, „haben die schon die nächste gebracht und uns um einen Euro unterboten.“ Er klingt noch immer zornig, als er das erzählt.

Fachwerk-Idylle: Die Straße in der Stader Innenstadt, in der eine der Familien ihr Geschäft hat.

Fachwerk-Idylle: Die Straße in der Stader Innenstadt, in der eine der Familien ihr Geschäft hat.

Aber das, sagt er auch, war nur der Anlass. „Es gab ja auch Buchholz.“ Dort, 50 Kilometer entfernt, lief es ein paar Monate zuvor andersherum: Die Miris hatten einen Shisha-Shop – und die Al-Zeins ein neues. “

Und das war der Grund? Nein, sagt der Bruder. Die wahren Gründe lägen tiefer. Und zwar? „Neid. Und Hass“, sagt er und zuckt mit Schultern, als könne er es auch nicht genauer erklären.

Dafür, dass die Familien mit den Shisha-Geschäften auch das Revier für andere Geschäfte markierten, dafür lieferte der Prozess keinen Hinweis. Khaled habe sich seit 15 Jahren nichts zuschulden kommen lassen, beteuert der Bruder. „Und wir auch nicht.“

Die sogenannten ‚Clans‘ verlagern ihre Aktivitäten zunehmend auch in kleinere Städte, ländliche Regionen und strukturschwache Räume.

Mahmoud Jaraba,

Universität Erlangen-Nürnberg

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Klar ist, dass die Entwicklung in Stade einen Trend verdeutlicht. Clankriminalität war bislang ein Phänomen in bekannten Zentren, vor allem Bremen, Berlin und dem Ruhrgebiet. Zuletzt jedoch, erklärt Mahmoud Jaraba von der Universität Erlangen-Nürnberg, „verlagern die sogenannten ‚Clans‘ ihre Aktivitäten zunehmend auch in kleinere Städte, ländliche Regionen und strukturschwache Räume“. All das geschehe zumeist kaum sichtbar für die Öffentlichkeit – „solange es nicht zu eskalierenden Gewalttaten kommt, wie im Fall von Stade“.

Die Aufmerksamkeit von Polizei, Politik und Medien sei in diesen kleineren Städten und Gemeinden weit geringer, oft würden entsprechende Phänomene nicht als Clankriminalität erkannt. „Dabei handelt es sich mitunter um genau dieselben Familien oder verwandtschaftlich eng verbundene Gruppen, die auch in den bekannten Hochburgen aktiv sind“, betont Jaraba. In der Provinz bieten sich ihnen ungeahnte neue Möglichkeiten, im Autohandel, in der Gastronomie, mit Sicherheitsdiensten.

Der Konflikt dauert an

Wie weit der Friede unter den Clans in Stade heute reicht, ein Jahr nach dem Mord, ist nicht klar. Es sei alles ruhig, erklärt die örtliche Polizei knapp, ein ausführlicheres Gespräch lehnt sie ab. In dem Sportgeschäft, das einst den Miris gehörte, sitzt ein neuer Betreiber. Nur Sportsachen, etwas Kleidung, keine Shisha, versichert er.

Doch den Konflikt gibt es weiter. Als der Prozess im November beginnt, stehen sich Männer beider Familien vor dem Gericht gegenüber, bewacht von Dutzenden Polizisten in Schutzmontur. Am Tag zuvor kursierten Drohungen in den Netzwerken. Als der Angeklagte eintritt, Mustafa M., ruft ihm die Witwe des Opfers quer durch den Saal Flüche entgegen.

Inzwischen sind die Zuschauerreihen an den Prozesstagen längst gelichtet. Die Atmosphäre jedoch bleibt gereizt. Wer im Prozess zu den Männern auf den Zuschauerplätzen hinübersieht, wird von ihnen auch mitten in der Verhandlung laut zurechtgewiesen. „Guck weg!“, „Was willst du?“.

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Mord unter den Augen der Polizei

Die Macht der Justizbeamten dagegen scheint begrenzt. Als es in einer Verhandlungspause laut wird, werfen sie nicht die Störer hinaus. Sondern weisen die Verteidigerin des Angeklagten darauf hin, dass die Männer sich durch ein angebliches Grinsen von ihr gestört fühlten.

Man kann das pragmatisch und deeskalierend nennen. Oder auch übertrieben defensiv.

Auch die Polizei genießt bei den Männern nur bedingt Respekt. Nach dem provozierten Autounfall vor dem Döner-Restaurant war sofort ein Streifenwagen angerückt. Der Mord fand unter den Augen der Beamten statt, den Täter hat es nicht abgehalten.

Momentan sei die Polizei noch gut genug aufgestellt, um kurzfristig auf die neuen Entwicklungen zu reagieren, sagt Patrick Seegers, der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft. „Aber mittelfristig werden wir dafür deutlich mehr Personal brauchen.“ Wie es in Stade weitergeht, betont er, das werde auch davon abhängen, ob beide Familien das Urteil am Ende akzeptieren.

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Das Gericht wird es im Juni wohl sprechen. „Wir wollen, dass der Täter seine gerechte volle Strafe erhält“, sagt der Bruder des Opfers, „deshalb bin ich hier.“

Was er tun wird, wenn das Urteil seine Erwartung nicht erfüllt – das sagt er nicht.

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BVB-Zeichen stehen dennoch auf Trennung

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Handball – Die Füchse Berlin spielen sich in die Weltspitze

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Handball – Die Füchse Berlin spielen sich in die Weltspitze

Für jeden Gegner ein Albtraum: Mathias Gidsel nach einem »unfassbaren Spiel« im Berliner Jubel

Foto: imago/Matthias Koch

Wenn Welthandballer Mathias Gidsel zwölf Minuten braucht, um sein erstes Tor zu erzielen, dann muss Außergewöhnliches passiert sein. Ein Gegner mit Olympiasiegern und aktuellen Weltmeistern aus Dänemark sowie einem norwegischen Giganten im Kader – Aalborg Håndbold ist alles andere als gewöhnlich. »Diese Ansammlung von Superstars«, sagte Stefan Kretzschmar nach Aalborgs Verpflichtung von Sander Sagosen im Februar, sei jetzt die Mannschaft in Europa, die es zu schlagen gilt. Am Donnerstag war es so weit: Sportvorstand Kretzschmar sah seine Füchse Berlin siegen und Gidsel glänzen. An einem berauschenden Handballabend gewannen sie das Hinspiel im Viertelfinale der Champions League mit 37:29.

Vier WM-Titel in Folge und Olympiagold im vergangenen Sommer in Paris: Dänemark ist das Nonplusultra im Handball der Männer. Weil aber noch kein Verein aus dem Königreich den Titel im wichtigsten Wettbewerb gewinnen konnte, hat sich Aalborg Håndbold diesem Ziel verpflichtet. Vor vier Jahren verloren die Dänen das Finale der Champions League mit 23:36 gegen den FC Barcelona, im vergangenen Jahr unterlag man demselben Gegner im Endspiel nur noch mit 30:31. Mit Sagosen sollte es 2025 nun endlich gelingen.

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Wendepunkt und Aufholjagd

Wie stark Aalborg aktuell ist, zeigten am Donnerstagabend die ersten 20 Minuten vor 8500 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle. Mit konsequenter Abwehrarbeit und zielstrebigen Angriffen konnten die Dänen mit sechs Toren davonziehen. Das 7:13 war aus Berliner Sicht der Wendepunkt: Gidsel, von seinen dänischen Landsleuten bis dahin nahezu aus dem Spiel genommen, läutete mit seinem dritten Treffer die Aufholjagd ein. Zur Halbzeit stand es 14:15. In der zweiten halben Stunde erzielte Gidsel dann in seiner unwiderstehlichen Art die restlichen acht seiner insgesamt elf Tore, wurde zum »Player of the Match« gekürt und sprach danach freudestrahlend von einem »unfassbaren Spiel«.

Es scheint, als müsste Aalborg nach der Niederlage mit acht Toren seine großen Pläne noch mal verschieben. Nicht ohne Widerstand, dennoch chancenlos und deshalb sichtlich resigniert verließen sie Berlin Richtung Heimat, wo am kommenden Mittwoch das Rückspiel angepfiffen wird. »Das Schwierigste war«, sagte der zweimalige Welthandballer Niklas Landin zum Abschied, »Mathias Gidsel.«

Das Maximum

Was bedeutet solch ein Sieg für die Füchse und ihren hochgelobten 26-jährigen Rückraumspieler? »Das Maximum«, gab Trainer Jaron Siewert eine erste schnelle Antwort. Mehr könne sein Team, auf das er ob des Spielverlaufs »sehr stolz« war, aus solch einer Partie nicht machen. Überrascht war aber kein Berliner von der gezeigten Leistung. Abwehrhüne und Kreisläufer Mijailo Marsenic schob die Schwäche in der Anfangsphase auf die Nervosität und zog ein sehr selbstbewusstes Fazit: »Jeder von uns weiß, wie gut wir sind.«

Schon vor dem Spiel hatte Manager Bob Hanning verkündet: »Wir gewinnen die Champions League.« Das ist einerseits erstaunlich, schließlich standen die Füchse zuletzt vor 13 Jahren in einem Viertelfinale der Königsklasse. Und Berlin geht es wie Dänemark: Gewonnen wurde dieser Wettbewerb noch nie. Selbst der Meistertitel fehlt den Füchsen noch. Beides scheint nun möglich, das Vertrauen in die eigene Stärke hat sich der Bundesliga-Spitzenreiter in dieser bislang beeindruckenden Saison allemal schon erarbeitet.

Welthandballer im Weltverein

Gidsel kann all das bestätigen. Er spüre den gewachsenen Respekt der Gegner auf dem Spielfeld, erzählte er voller Genugtuung nach dem Sieg gegen Aalborg. Mittlerweile in seinem dritten Jahr in Berlin, sieht er die Füchse schon jetzt als »Weltverein«. Nun sollen die großen Titel her. Auf dem Weg dahin sieht sich der Däne selbst als Dominostein: »Wenn mit mir der erste gefallen ist, kommen vielleicht noch andere Spieler, die hier sein wollen.« Seinen Vertrag hat er Anfang Februar bis zum Jahr 2029 verlängert – ein klares Zeichen vom Welthandballer und den Füchsen.

Der Blick auf die jüngsten Spiele der Berliner ist beeindruckend: Aalborg, Hannover, Kiel, Hamburg, Kielce Magdeburg – alles gewonnen. Dazwischen ein Unentschieden: 31:31 beim Tabellenvorletzten Erlangen. Wie ist das angesichts all der Siege gegen große Gegner zu erklären? Jaron Siewert lacht bei dieser Frage. Und hat eine einfache Erklärung: »Wir waren nicht bereit«, erzählt der Trainer »nd« von fehlender Energie nach anstrengenden Wochen, verletzten Spielern und einem mit aller Macht für den Klassenerhalt spielenden Gegner. Leichter wird es im Endspurt nun nicht, weder im Meisterschaftskampf, noch in der Champions League. Deshalb warnt Siewert schon vor dem Rückspiel in Aalborg: »Im Handball haben wir schon alles gesehen.«

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“Let’s Dance”: Partnertausch wird Jeanette Biedermann zum Verhängnis

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"Let's Dance": Partnertausch wird Jeanette Biedermann zum Verhängnis

Am Karfreitag gab es keine “Let’s Dance”-Live-Ausgabe, am 25. April ist die beliebte RTL-Show (auch via RTL+) aber dafür mit gleich 14 Tänzen der Promis aus der Osterpause zurückgekehrt. Die verbliebenen Kandidatinnen und Kandidaten zog es zum einen mit ihren herkömmlichen Partnerinnen und Partnern aufs TV-Parkett, zum anderen mit neuen beim “Partner Switch”.

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Künftig gibt es gleich zwei berühmte Gesichter nicht mehr zu sehen. Wie schon vor der Freitagabendshow bekannt wurde, wird Schauspielerin Simone Thomalla (60) wegen Knieproblemen nicht weitertanzen können. Folgeschäden werde sie nicht davontragen, konnte sie aus dem Publikum aber Entwarnung geben. Für sie kehrte ihre zuvor ausgeschiedene Schauspielkollegin Christine Neubauer (62) zurück, die tatsächlich eine Runde weiterkam. Jeanette Biedermann (45) wurde am Freitag nach rund vier Stunden aus der Show gewählt.

Zwei Frauen zeigen dem Favoriten, wie es geht

Fabian Hambüchen (37) machte den Auftakt an der Seite einer neuen Tanzpartnerin. Zudem durfte er sich an der ersten Salsa der aktuellen Staffel versuchen. Der ehemalige Turner, der von Llambi in der letzten Ausgabe zum Top-Favoriten auf den Staffelsieg ernannt wurde, konnte den hohen Erwartungen neben Christina Hänni (35) aber nicht gerecht werden. “Das war der schwächste Tanz dieser Staffel von dir”, urteilte der Juror. 19 Punkte.

Auch Sängerin Biedermann kam mit Sergiu Maruster (32) und einer Rumba beim Partnertausch-Durchgang nicht über die 20-Punkte-Hürde hinaus. Zwar hatte es Biedermann “gefühlt, ey”, aber für sie gab es vom Jury-Trio ebenfalls nur 18 Zähler. Während sich Jorge González (57) und Motsi Mabuse (44) recht nachsichtig zeigten, fand Llambi die Vorstellung “überschaubar”. Auf die Frage der Sängerin, was sie denn tun könne, konterte er entsprechend: “Besser tanzen.”

Verona Pooths (56) Sohn Diego (21) und Malika Dzumaev (34) konnten Llambi aber etwas beschwichtigen. Ihre Samba sei Mabuse zufolge nicht perfekt gewesen, zuzuschauen habe aber “wahnsinnig Spaß” gemacht. Die insgesamt 23 von 30 möglichen Zähler der beiden konnten Content Creatorin selfiesandra (25) und Evgeny Vinokurov (34) im Anschluss nicht toppen, aber González hatte der Tanz “sehr gut gefallen”. Der Slowfox der beiden brachte ihnen entsprechend 22 Punkte ein.

Für den am Freitagabend ziemlich kritischen Llambi fehlte Para-Schwimmer Taliso Engel (22) bei seiner Samba mit Kathrin Menzinger (36) “ein bisschen diese Aggressivität”. Daher gab es 20 Punkte und damit etwas weniger als für die Samba von Pooth. Und auch Neubauer hatte bei ihrer Comeback-Samba mit Massimo Sinató (44) so ihre Problemchen. Sie habe ihre zweite Chance laut des Jurors aber “gar nicht so schlecht genutzt”. González fand, sie habe es “super gemacht” und Mabuse lobte: “Mach weiter so.” 21 Punkte und eine großartige Leistung, denn die Schauspielerin hatte nur rund sechs Stunden, um zu üben, wie Sinató verriet.

Das letzte Partnertausch-Tanzpaar bestand aus Stuntfrau Marie Mouroum (32) und Renata Lusin (37). Ihr Tango “an die Frauen da draußen” wurde zum ersten Höhepunkt des Abends. “Die erste Runde geht an euch, ganz klar”, schwärmte Mabuse. “Girls, ihr habt es gerockt!” Selbst Llambi lobte, dass die beiden von allen neuen Paaren am besten getanzt hätten. “Oh, là, là”, wiederholte González mehrfach. Sie staubten aber nur 27 Punkte ab – darunter sieben von Llambi, der dafür Buhrufe kassierte.

“Das sind ja Welten”: Vom Feuerwerk zur Explosion

In der zweiten Runde durften wieder die regulären Tanzpaare ihr Können zeigen. Mit Vadim Garbuzov (37) zeigte “eine neue Jeanette Biedermann” einen Paso Doble. “Was für ein Feuerwerk”, befand González. “Das sind ja Welten”, stellte Llambi fest – und so kamen bei diesem Durchgang auch 27 Punkte zusammen. Hambüchen fand bei einem spektakulären Tango mit Anastasia Maruster (27) ebenfalls größtenteils zu seiner Form zurück. Er ärgerte sich wahnsinnig über eine misslungene Hebefigur, “dieser Tango war Wahnsinn”, lobte Mabuse trotzdem – 26 Punkte für die leidenschaftliche Darbietung.

Viel Energie zeigte selfiesandra mit Zsolt Sándor Cseke (37) bei einem Paso Doble. Llambi lobte zwar die Gestaltung, hätte sich aber mehr Attitüde gewünscht. Zwar gab es gute 23 Punkte, doch Neubauer stahl ihr im Anschluss die Show. Nach ihrem Lieblingstanz, einem Tango mit Valentin Lusin (38), brach die Schauspielerin in Tränen aus. Von González gab es nach dem “sensationellen Tango” eine Umarmung. “Du kannst so stolz auf dich sein”, lobte Mabuse. Der Tanz habe für sich gesprochen. 28 Punkte. Auch bei einem Langsamen Walzer von Pooth und Ekaterina Leonova (38) ging González das Herz auf. Er sah das Ganze schon als künftigen “Hochzeitstanz” des laut eigenen Worten “extremst romantischen Vogels”. Llambi scherzte, dass ihm vor allem “ein Bett bei der Nummer” gefehlt habe. 29 Zähler!

Dann sorgte Mouroum für ein weiteres Highlight. “Heute ist dein Abend”, erklärte Mabuse über den Slowfox der Stuntfrau mit Alexandru Ionel (30). “Bester Tanz des Abends, dein bester Tanz bisher”, konnte Llambi nur beipflichten. So habe sie auch Chancen auf den Staffelsieg – und die vollen 30 Punkte für González’ “Geheimwaffe” waren damit nicht mehr überraschend. Und auch der letzte Auftritt des Abends war laut ihm “eine Explosion”. Engel zeigte mit Patricija Ionel (30) einen Wiener Walzer, der ihm 29 Punkte einbrachte. Nur Llambi kritisierte wenige Kleinigkeiten, die man verbessern könne.

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Vor der Auswertung der Anrufe des TV-Publikums teilten sich selfiesandra, Hambüchen und Biedermann mit jeweils 45 Punkten den letzten Platz – und sie alle mussten auch zittern. Am Ende musste sich die Sängerin verabschieden.


Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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