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XIXA – XOLO | vinyl-keks.eu

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Was lange währt, wird endlich gut.
Ganz schön lange weilte „XOLO“ von XIXA zuhause, um von mir, oder in erster Linie auch von Vinyl-Keks besprochen zu werden. Da es mir auf dem ersten Ohr bereits gut gefiel, hatte ich mir das Album ohne jegliche Kommunikation in die Redaktion gesichert. Wochen vergingen und ich hörte immer mal wieder rein … und immer wieder fand ich „XOLO“ wahnsinnig gut. Aber hilft ja nichts – es muss auch endlich was geschrieben werden:
Mit „XOLO“ präsentiert die Band XIXA ihr bisher ambitioniertestes Werk. Das bereits im März 2025 auf Jullian Records erschienene Konzeptalbum führt die Hörer auf eine klangliche Reise durch Mictlán, die aztekische Unterwelt. Im Mittelpunkt steht der Xoloitzcuintli, ein heiliger Hund (siehe Front-Cover) in der mexikanischen Mythologie, der als Seelenführer gilt. Diese symbolisch aufgeladene Geschichte verknüpft die Band mit ihrem unverwechselbaren Sound, den sie selbst als „New Southwest“ bezeichnet – eine Mischung aus Psychedelic Rock, lateinamerikanischen Rhythmen und düsterer Desert-Rock-Ästhetik.

Musikalisch bleibt sich XIXA treu, erweitert aber konsequent ihr Klangspektrum. Auf „XOLO“ verschmelzen Cumbia und Chicha mit Gitarreneffekten, staubiger Atmosphäre und einer Prise Horror. Die Songs wirken dabei nicht wie Einzelstücke, sondern wie Kapitel eines Films – was den Hörer unweigerlich an einen Soundtrack von Quentin Tarantino erinnert. Ähnlich wie in dessen Filmen treffen hier rohe Energie, visuelle Klangwelten und kulturelle Referenzen aufeinander und ergeben ein stilistisch vielfältiges, aber in sich geschlossenes Ganzes.

 

 

Schon die ersten Titel machen klar, wohin die Reise geht: tiefe Bässe, hallende Gitarren und hypnotische Rhythmen führen durch eine surreal anmutende Klanglandschaft. Brian Lopez und Gabriel Sullivan, beide an Gitarre und Gesang beteiligt, liefern starke Kontraste – Lopez mit falsettartigem Gesang, Sullivan mit markant rauer Stimme. Dieser Gegensatz verleiht den Songs emotionale Vielschichtigkeit.

Besonders eindrucksvoll sind Tracks wie „Xoloitzcuintli“, „Genesis of Gaea“ oder „Find You There“, die durch ihre cineastische Wirkung und rhythmische Tiefe hervorstechen. Die Zusammenarbeit mit Robbie Grey und Mick Conroy von Modern English auf dem Song „It Doesn’t Matter“ bringt zudem einen Post-Punk-Einfluss ins Spiel, der sich nahtlos in den sonst eher psychedelischen Grundton einfügt. Auch der Song „Arcoiris“, eingesungen von Mona Chambers, bringt eine neue erzählerische Farbe ins Album und rundet das Gesamtbild ab.

Aufgenommen wurde „XOLO“ im bandeigenen Studio „Dust & Stone“ in Tucson – ein Detail, das den starken DIY-Geist der Band unterstreicht. Über ein Jahrzehnt entwickelte XIXA das Konzept hinter dem Album. Diese lange Reifezeit hört man: Alles wirkt durchdacht, ohne verkopft zu sein. Stattdessen entfaltet sich ein düsteres, manchmal träumerisches Panorama, das musikalisch wie visuell Assoziationen an staubige Landstraßen, flimmernde Hitze und geheimnisvolle Schattenfiguren weckt – ganz im Stil eines Wüsten-Western mit übernatürlichem Einschlag.

Die Produktion ist dabei klar und irgendwie auch auf dem Boden geblieben. Trotz der komplexen Arrangements bleibt „XOLO“ zugänglich. Es gelingt der Band, eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die nicht nur musikalisch, sondern auch erzählerisch fesselt – ähnlich wie die sorgfältig ausgewählten Songs in einem Tarantino-Film, die oft selbst zum heimlichen Hauptdarsteller werden.

„XOLO“ ist ein eindrucksvolles Album, das XIXAs Vision vom „New Southwest“ überzeugend umsetzt. Mit starkem Storytelling, vielfältigen musikalischen Einflüssen und einem ausgeprägten Gespür für Atmosphäre ist es ein Werk, das hängen bleibt – wie ein cineastischer Roadtrip durch eine mystische Wüstenwelt. Hoffentlich brennt sich das auch noch für meine Endjahresliste in die Top3 ein. 

Ihr wollt das Vinyl erwerben? Dann folgt gerne dem Link:

XIXA – XOLO 

VIel Spaß beim Hören und Entdecken! 

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