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Ynnerspeaker – Keine Distanz | vinyl-keks.eu

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Irgendwer sagte mal, das eine Verbindung auf Entfernung bestehen kann. Wie diese aussieht, hat diese Person nicht gesagt. Im Falle von Ynnerspeaker sieht es folgendermaßen aus: Jan Loges, unter anderem Mitglied bei Feedy (hier geht es zu meiner Review zu deren aktuellem Album Xxn Vldz), und Markus Wiese, Mitglied bei unter anderem The Penguins Ate My Soul und MaMa sind seit mehreren Jahren befreundet, sie trennen aber nun ca. 500 km voneinander. Wie also in der Welt soll man da vernünftig Band-Sessions abhalten? Ja, sicher, online. Funktioniert alles. Der eine schickt bereits vorproduzierte Tracks und der andere fügt seinen Part einfach dazu. Fertig ist der Einheitsbrei. So einfach ist es wahrscheinlich nur in der Theorie, praktisch ist es höchstwahrscheinlich ein bisschen problematischer. Aber das Ergebnis aus beiden Musikern nennt sich Ynnerspeaker und ihr neuestes Werk „Keine Distanz“. Zum Musizieren gibt es keine Distanz – das ist wohl damit die Kernaussage. 

Ynnerspeaker beginnt mit einem stoischen Wummern des Openers „Congabar, das sich die 4 Minuten Spielzeit festsetzt und dich nicht mehr los lässt. Markus kann auch singen. Das stellt er in „Bleiglas“ unter Beweis. Hier wird es vergleichsweise etwas ruhiger, nicht aber uninteressant. Die Musik wird immer wieder vom Background-Gesangsecho begleitet. Nach gut über drei Minuten beginnt „Bleiglas“ etwas mehr zu wummern … das Echo muss dem tosendem Sound mehr und mehr weichen. Aus einem ruhigen Part wird ein ziemliches Brett. Laut aufdrehen unbedingt empfohlen. „Stellwerk“ klingt für mich schon mehr nach Jamsession und kurzfristig eingespielt …nichts desto trotz bietet es trotz seiner im Vergleich zu den anderen Tracks auf „Keine Distanz“ eine überschaubare Spielzeit, in der Ynnerspeaker dennoch einiges bieten können. 

Es soll ja Leute geben, die dieses stoische gähnend langweilig finden. Aber gerade dieses monotone, wie in „Nesseln“ oder „Congabar“ macht das Album so speziell gut! Das ist Ambient und Electronica in Perfektion – mit dem Schwierigkeitsgrad, das man auf 500 km Entfernung auf Zuruf musiziert. Die beiden zeigen, das ein Kontakt auf solche Entfernung zwar schwierig erscheint, aber durchaus funktioniert und noch mehr funktioniert dieses Duo als Band. 

Wer Bock auf das Album hat, dem sei es wärmstens ans Herz gelegt. Und ich rate euch, euch das Album direkt bei der Band über Bandcamp zu bestellen. Ist auch nicht so teuer. Hier geht es zu Bandcamp

Viel Spaß beim Hören und Entdecken! 

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